Regionale Entwicklungsagentur bringt in Reden zunächst vier Projekte auf den Weg

Reden · Der Strukturwandel und die demografische Entwicklung stellen den Landkreis Neunkirchen vor große Herausforderungen. Als Modellregion Land(auf)schwung können Bundesmittel für innovative Projekte genutzt werden. Eine regionale Entwicklungsagentur hat jetzt ihre Arbeit in Reden aufgenommen.

 Die regionale Entwicklungsagentur hat ihr Büro in Reden bezogen. Von links: Christoph Pietz, Kreisbeigeordneter Karlheinz Müller, Thomas Thiel vom Landkreis, Professor Peter Heck und Pascal Thome. Foto: Thomas Seeber

Die regionale Entwicklungsagentur hat ihr Büro in Reden bezogen. Von links: Christoph Pietz, Kreisbeigeordneter Karlheinz Müller, Thomas Thiel vom Landkreis, Professor Peter Heck und Pascal Thome. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

. Dem Landaufschwung im Kreis Neunkirchen steht nichts mehr im Wege. Christoph Pietz und Pascal Thome haben ihr Büro vis-à-vis der Tourismus- und Kulturzentrale in Reden bezogen, die beiden Mitarbeiter der regionalen Entwicklungsagentur Landkreis Neunkirchen wirken voller Tatendrang. Endlich kann das Zukunftskonzept mit Leben erfüllt werden. Mit diesem hat der Landkreis Neunkirchen bekanntlich im Sommer als eine von 13 Förderregionen beim Bundeslandwirtschaftsministerium überzeugt. Bis zu 1,5 Millionen Euro können nun über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren in die Hand genommen werden. Das übernimmt im übertragenen Sinne das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (Ifas) mit Sitz in Birkenfeld, Arbeitgeber von Pietz und Thome. Ifas hatte im Oktober vom Kreistag den Zuschlag als regionale Entwicklungsagentur erhalten.

Klingt alles sehr theoretisch, darum gaben jetzt Institutsleiter Professor Peter Heck, der Kreisbeigeordnete Karlheinz Müller und Thomas Thiel (Landkreis) "Butter bei die Fisch" und erläuterten im SZ-Gespräch, welche vier Leitprojekte an den Start gehen. Für das Projekt "Zukunftskapital Neunkirchen" konnte die Sparkasse Neunkirchen als regionaler Partner gewonnen werden. Neue Wege bei der Finanzierung von umweltbewussten und gemeinnützigen Projekten sollen hier gegangen werden. Eine Bürgerstiftung und ein Fonds für Energieprojekte begleiten diesen Weg, der für eine Wertschöpfung im Landkreis sorgen soll. Bei der Frage, wo kann man investieren im Landkreis Neunkirchen, kommen nach Ansicht von Professor Heck "locker 100 Projekte" zusammen. So könne man beispielsweise Kohlendioxid einsparen und gleichzeitig Geld für soziale Zwecke generieren.

Zweites Starterprojekt ist die "Agentur Neuland" als Welcome-Center des Landkreises für Neubürger und Fachkräfte aus dem In- und Ausland. Mit dem Projektträger Saaris Saarbrücken sollen insbesondere die aktuellen Herausforderungen der Flüchtlingspolitik aufgegriffen werden.

Das Job-Center ist beim dritten Projekt mit im Boot, dem "UpCycling-Zentrum". Dieses soll nach seinem Aufbau die Beschäftigung und Qualifizierung von Arbeitssuchenden unterstützen. Um das Zentrum, in dem unter Beteiligung von Designern und Handwerkern zum Beispiel Möbel aus Paletten oder Taschen aus Fahrradreifen hergestellt werden könnten, anzuschieben, braucht es zwar etwas mehr Geld. Dafür könnte es einen dauerhaften Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten. Diese Zielsetzung sieht Pascal Thome als einen der Gründe an, warum das Zukunftsprojekt Neunkirchen ausgewählt wurde. "Es ist ökonomisch dauerhaft angelegt und soll nicht am Finanztropf hängen."

Partner für die "Vitalregion Landkreis Neunkirchen" ist das Landesinstitut für präventives Handeln (LPH). Hier soll das Potenzial des Themas Gesundheit - Aktive Generation als Wachstumsbranche aufgegriffen werden.

Einiges zu tun also für das Team Landaufschwung, das für weitere Ideen aus der Bevölkerung offen ist. Karlheinz Müller betont zum Abschluss, dass der Kreis Neunkirchen all dies mit seiner Manpower nicht hätte stemmen können. "Wir haben hier im Kreis viele Arbeitsplätze und attraktive Orte. Aus diesen Pluspunkten wollen wir jetzt etwas machen und unsere Chance nutzen."

Ansprechpartner sind Pascal Thome und Christoph Pietz, Telefon (06821) 9 72 92 25.

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