Erlebnisort Reden Suche nach dem Standortmanager läuft

Landsweiler-Reden · Land, Kreis und Gemeinde sind in der Abstimmung, wie es am Erlebnisort Reden weitergehen soll. Beratungsbüro regt neben einer Doppelspitze das Einbeziehen der Bürger vor Ort über einen „digitalen Ideenpool“ an.

 Der Standort Reden soll weiterentwickelt werden.

Der Standort Reden soll weiterentwickelt werden.

Foto: Michael Beer

Von einem historischen Tag war die Rede, als sich der Kreistag Neunkirchen und der Gemeinderat Schiffweiler Ende September in der Schiffweiler Mühlbachhalle zu einer gemeinsamen Sitzung einfanden, um die Kuh, oder besser einen störrischen Esel vom Eis zu bringen. Die verfahrene Situation auf der Redener Bergmannsalm stand auf der Tagesordnung, mit deren Weiterentwicklung es in der jüngeren Vergangenheit so gar nicht vorangehen wollte. Nachdem die IKS zuletzt eine Autostraße hinauf aufs Plateau ins Spiel gebracht hatte, waren die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern verhärtet (die SZ berichtete). Ende September dann in der gemeinsamen Sitzung der jüngste Anlauf, die Uhren auf Null zu drehen und gemeinsam einen Neustart hinzulegen. Der sieht so aus: Gemeinde, Kreis und Land wollen künftig zusammenarbeiten an dem Projekt Erlebnisort Reden. Als erster Schritt soll ein Standortmanagement aus der Taufe gehoben werden. Der barrierefreie Zugang zur Halde ist ebenfalls beschlossen, aber unter der Prämisse, „mit geringstmöglichen Eingriffen in das bestehende Wegenetz“ zu arbeiten.

Mit an Bord genommen hatten die Akteure die Hamburger Beratungsagentur Erlebniskontor. Deren Projektleiterin Silke Petzold erläutert im Gespräch mit der SZ, dass daraus allerdings nicht der Schluss gezogen werden dürfe, die Agentur brüte jetzt intensiv über der Zerschlagung des saarlandtouristischen Knotens, wie sich das Areal zum Besuchermagnet entwickle in höchstem Einklang mit Naturschutz, Naherholung und Barrierefreiheit. Petzold: „Wir sind beauftragt worden, uns mit der Frage des Standortmanagements auseinanderzusetzen.“ Der Auftrag des Erlebniskontors sei damit abgeschlossen. Die Ideen stellte Petzold im September den lokalen Gremien dann auch vor.

Der Beschluss, ein Standortmanagement aufzubauen, steht. Zur Umsetzung sagt Landrat Sören Meng auf SZ-Nachfrage: „Wir sind da dran!“ Die Corona-Pandemie mache vieles schwieriger, aber der Standort Reden genieße bei allen Beteiligten einen hohen Stellenwert. Das Land mit der Gesellschaft IKS (Industriekultur Saar), der Kreis mit seiner TKN (Tourismus- und Kulturzentrale des Landkreises Neunkirchen) und die Gemeinde Schiffweiler stünden dazu in Gesprächen. Über Ergebnisse wolle man gemeinsam Auskunft geben: „Reden hat immer darunter gelitten, dass jeder sofort nach vorne geprescht ist. Wir sind jetzt alle mit Ernsthaftigkeit bei der Sache.“

Das Erlebniskontor Hamburg hat den Akteuren einige Impulse gegeben. Das Standortmanagement soll demnach zuständig sein für die Entwicklung des Areals von den Wassergärten bis zur Almhütte, für Bewirtschaftung, Events und die Vermarktung. Insbesondere bei der Entwicklung des Erlebnisortes, schreiben die Macher der Expertise, bestehe eine deutliche Kluft, ein Hemmnis.

Weiter heißt es: „Die fehlende Vor-Ort-Präsenz in der Koordination von Planungs- und Ansiedlungsmaßnahmen mit notwendig ausgestatteter Verantwortung hat sich in der Vergangenheit negativ auf die Standortentwicklung ausgewirkt.“ Das Erlebniskontor spricht sich dafür aus, ein Standortmanagement in Form einer GmbH auf die Beine zu stellen. Diese Gesellschaft solle nicht selbst Eigentümer der Liegenschaften sein, sondern im Auftrag der Eigentümer arbeiten. Gesellschafter sollten Gemeinde, Kreis und IKS „möglichst zu gleichen Anteilen“ sein. Den Überlegungen der Berater zufolge könnte das Redener Management mit einer Doppelspitze ausgestattet sein, die Kommunikation und Koordination als wesentliche Aufgaben begreifen und vor Ort angesiedelt sind. Auch die Menschen vor Ort sollten in die Ideenfindung für das Projekt Erlebnisort einbezogen werden (digitaler Ideenpool).

 Holzskulpturen begrüßen auf der Halde.

Holzskulpturen begrüßen auf der Halde.

Foto: Michael Beer

Auch einen Zeitplan haben die Experten angedacht. Demnach sollten sich die Akteure in diesem Jahr über die Gesellschafterstruktur einigen, die Gesellschaft gründen und den oder die Standortmanager per Ausschreibung anwerben. Im kommenden Jahr sollte es dann vor Ort losgehen. Und dann stünde auch noch eine wesentliche Aufgabe an: Die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes.

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