Reden soll aus dem Gerede kommen - SHS-Mitarbeiter wird Koordinator des Standortes

Landweiler-Reden · Ist die Personalkrise am früheren Grubenstandort Reden gelöst? Das Land schlägt eine Dreierlösung vor, um den Standort weiterzuentwickeln. 100000 Euro sollen in Events investiert werden. Geplant sind ein Rockfestival sowie Sport- und Motor-Messen.

 Die Wassergärten in Reden, eine der Attraktionen, die die neue Standortmanagement-Stelle besser vermarkten soll.

Die Wassergärten in Reden, eine der Attraktionen, die die neue Standortmanagement-Stelle besser vermarkten soll.

Foto: Becker & Bredel

Plötzlich war er weg, der Favorit für den Job als Standortmanager in Reden. Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke (SPD) kam mit leeren Händen in die jüngste Aufsichtsratssitzung der für den früheren Gruben-Standort zuständigen Landestochter IKS. Benjamin Kiehn, auf den man sich nach einem Hickhack zwischen dem Kreis Neunkirchen und dem Wirtschaftsministerium hinter den Kulissen geeinigt hatte, war abgesprungen. Kiehn, Kämmerer der Gemeinde Illingen und Eventagentur-Inhaber, wechselt in die Privatwirtschaft. In den Bewerbungsgesprächen hatte er ein Bespielungskonzept für das Jahr 2015 vorgelegt. Das soll nun in weiten Teilen umgesetzt werden, mit einer Geschäftsstelle vor Ort, aber von einem Trio. So sieht es der Organisationsplan des Wirtschaftsministeriums vor.

Der geht so: Die Management-Aufgaben, die bei Kiehn in einer Hand gewesen wären, werden aufgeteilt. Eine bisher für die Redener Infrastrukturentwicklung zuständige IKS-Mitarbeiterin soll diesen Bereich weiterführen, das praktische Veranstaltungsmanagement/Vermarktung wird der Tourismuszentrale des Landkreises Neunkirchen anvertraut. Die Gesamtkoordination und Leitung der neuen Geschäftsstelle übernimmt ein Prokurist der Landestochter Strukturholding Saar (SHS). Diese zügig umzusetzende Lösung des jüngst zum Politikum gewordenen Standort-Problems will Barke noch im November mit allen in Reden Aktiven besprechen und dann erst im Aufsichtsrat beschließen. Ist das aber nicht nur die zweitbeste Lösung? Schließlich wurde ein Management aus einer Hand gefordert. "Es ist eine gute und vernünftige Lösung, mit der wir uns erst mal wieder arbeitsfähig machen", sagt Barke der SZ. Er will Geld in die Hand nehmen: "Die Weiterentwicklung des Standortes ist nicht zum Nulltarif zu haben. Standortmarketing ist keine kostenneutrale Sache. In der nächsten Aufsichtsratssitzung werden wir über ein Budget für 2015 entscheiden." Im Gespräch ist nach SZ-Informationen eine Summe von rund 100 000 Euro.

Was ist geplant? Keinesfalls "Kirmes", so Barke. Dem Staatssekretär wurde vorgeworfen, er verramsche den hochwertigen Standort mit seinem "Rostwurstbuden"-Eventkonzept, das er vor eine neue, langfristige Profil-Beschreibung schieben will. Auf Barkes Vorschlagsliste finden sich neben den bekannten RedenEvents (Sommeralm, Fantasytreffen FaRK, Haldenlauf) unter anderem: ein ProgressiveRock Festival sowie inhaltlich zum Standort passende Messen um die Themen Ökologie und Reisen, zu Maschinen, Oldtimern und Motorrädern sowie um das Thema "Bewegung" (Sport, Fitness, Downhill, Skating). Wie die SZ erfuhr, könnte auch ein SommerOpen-Air-Kino laufen. Erklärtes Ziel Barkes ist: "Wir haben einen Standort im Gerede, wir brauchen einen Standort im Gespräch."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort