Premiere für die Kunst-Werkstatt

Landsweiler-Reden · Erstmalig luden die Kunstfreunde Heiligenwald in die Große Werkstatt nach Reden ein. Unter dem Motto „Die Sprache der Kunst wird überall verstanden“ stellten 55 Freizeitkünstler ihre Werke aus. Die Resonanz war Spitze, auch 2015 ist gebucht.

 Silke und Mia Schmitt (vorne) sowie Monika und Friedhelm Nikolaus gehörten zu den Betrachtern der Bilder. Foto: Thomas Seeber

Silke und Mia Schmitt (vorne) sowie Monika und Friedhelm Nikolaus gehörten zu den Betrachtern der Bilder. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Darauf hätte man wahrscheinlich Wetten abschließen können. Selbstverständlich blieb es diesmal trocken. Trotzdem war es die richtige Entscheidung, den Veranstaltungsort Itzenplitzer Weiher zugunsten der großen Werkstatt am Erlebnisort Reden aufzugeben. Drei Mal hatte die inzwischen landesweit bekannte Open-Air-Hobbykunstausstellung in den letzten Jahren aufgrund misslicher Witterungsverhältnisse ganz oder teilweise abgesagt werden müssen. Weshalb das Orga-Team (siehe Infobox) einen Ausweichort suchte und mit der Halle auch einen fast idealen Platz fand - der bei den 55 Ausstellern wie auch den Besuchern am Wochenende hervorragend ankam. Kein Wunder: Die Industriearchitektur mit ihrem unverputzten Mauerwerk und den großen Bogenfestern, die zusammen mit den Oberlichtern für optimale Lichtverhältnisse sorgen, hat Charisma und Charme.

Was Ingeborg Gassner und Maria Eich aus Elversberg bestätigen. "Durch Zufall" waren sie hergekommen: "Wir sind auf der Alm gewesen und da kam jemand, der uns die Ausstellung ans Herz legte." Zu Recht, wirklich "sehenswert" und vielfältig seien die Exponate , darunter mit Rost gestaltete Miniaturen, duftende Seifen, afrikanischer Schmuck, Holz-Schnitzereien, Textilien, 3 D-Glückwunschkarten, "Vergissmeinnicht-Kohle" von der Saar und Speckstein-Objekte. Eines der größten Exponate war eine rote "Nana", den sinnlichen, farbenfrohen Skulpturen von Niki de Saint Phalle nachempfunden. Vor der Halle unterm Zeltdach platzierte Oliver Jochum seine ungewöhnlichen Exponate aus Schaschlik-Spießen und Holzkugeln, darunter sogar eine Ikone, ein Wandbild mit Windmühle, deren Flügel sich auf Knopfdruck drehen und Bilderrahmen, die origineller als das Bild darin sind: "Ich wollte weg von dem ewigen Quadratisch-Rechteckigen", erklärte Jochum, der seine Arbeiten erstmals zeigte.

Auch für Elke Schneider war es die erste Ausstellung überhaupt. Gemalt habe sie eigentlich schon immer. Seit 2009 besucht die Nohfelderin Kurse an der Malschule Lebach und arbeitet zum Teil großformatig in Acryl. Nun sei es an der Zeit gewesen, in die Öffentlichkeit zu gehen: "Ich las den Aufruf in der Zeitung und meldete mich an." Zwischendurch kamen Elke Schneider dann massiv Zweifel, ob ihre Arbeiten auch "gut genug" seien. Was sich in Reden dann ganz schnell als haltlos erwies. Bereits am Samstag konnte sie zwei Werke verkaufen. Am Stand daneben bot Lokalmatadorin Jutta Gimmler Keramikarbeiten an. Sie lobte die Organisatoren für ihr Engagement, besonders aber Horst Kraemer, der nach einem Kellerbrand im Juni eigentlich andere Sorgen hatte als eine solche Veranstaltung mit auf die Beine zu stellen. Für die Schiffweilerin ist ihr Hobby in erster Linie eine Form des persönlichen Ausdrucks. Schöner Nebeneffekt: Die Konzentration auf den Ton mit seinen unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten hilft ihr im Kampf gegen den Tinnitus. Besonders gut an kamen ihre bunt lasierten Teelichter, die Jutta Gimmler zum Materialpreis "verschenkte". Fast alle Aussteller schlossen sich dieser moderaten Preisgestaltung an, zur Freude der Käufer.

"Es kamen viele positive Rückmeldungen", zogen Rüdiger Zakrzewski und seine Mitstreiter am Sonntag eine positive Bilanz. "Wir sind sehr zufrieden mit dieser Premiere." Weshalb die Große Werkstatt für 2015 schon fest eingeplant sei.

Zum Thema:

HintergrundOrganisiert und betreut wurde die 1. Redener Kunst-Werkstatt von den Kunstfreunden Heiligenwald in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schiffweiler und der Kultur- und Tourismuszentrale des Landkreises Neunkirchen. Bei den Kunstfreunden Heiligenwald handelt es sich um einen lockeren Zusammenschluss von 15 Hobbykünstlern. Gegründet wurde dieser Kreis 1996 vom damaligen Ortsvorsteher Rüdiger Zakrzewski auf Anregung von Birgit Breuer und Horst Krämer. Das Trio veranstaltete seit 2008 jährlich einen Künstlertreff am Itzenplitzer Weiher. nig

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort