Erlebnisort Reden Umweltverbände sind gegen Zufahrt für Autos zur Alm

Kreis Neunkirchen · Die drei staatlich anerkannten saarländischen Naturschutz-Vereinigungen BUND, Saarwald-Verein und Nabu zeigen sich bestürzt angesichts der aus den Medien bekanntgewordenen Pläne der Industriekultur Saar (IKS) zum Bau einer Erschließungsstraße zur Reden-Alm samt Parkplätzen auf dem Haldenplateau.

„Ein solches Vorhaben hat mit der ursprünglichen Planung nichts mehr zu tun und konterkariert sämtliche bisherigen Bemühungen um eine natur- und kulturverträgliche Nutzung der Halde“, so der BUND-Landesvorsitzende Christoph Hassel. Die Nabu-Landesvorsitzende Julia Michely bemängelt, dass die im bestehenden Bebauungsplan „Garten Reden“ festgesetzten, umfangreichen Naturschutzauflagen bisher schlichtweg ignoriert wurden, obwohl eine klare rechtliche Verpflichtung zur Umsetzung bestehe. Dies habe bereits zu starken Rückgängen oder gar dem Verschwinden von wertgebenden Arten, darunter zahlreiche EU-weit streng geschützte Rote-Liste-Arten, geführt. „Insofern wirken die Beteuerungen der Befürworter einer solchen Straße, der Naturschutz würde im Rahmen des Vorhabens berücksichtigt, auf uns grotesk und unglaubwürdig“, so Michely. Ebenso führe die bestehende Zufahrt zur Bergmannsalm während der Saison nächtens bereits zu letztlich nicht hinnehmbaren Verlusten unter den seltenen Amphibienarten, insbesondere bei der Wechselkröte. Eine noch stärker von Fahrzeugen frequentierte Straße sei somit aus Artenschutzgründen strikt abzulehnen, zumal Bergehalden wie in Reden Hotspots und Rückzugsräume der Artenvielfalt darstellten. Eine Erschließung des Haldenplateaus für den Verkehr würde auch dem bisher verfolgten sanften Naherholungskonzept zuwiderlaufen und den kulturhistorischen Charakter der Halde durch das aufwendige technische Wegebauwerk regelrecht entwerten, so Aribert von Pock, Landesvorsitzender des Saarwald-Vereins. Er sagt weiter: „Das Schicksal der Bergehalde jetzt ökonomischen Einzelinteressen der Hüttenwirte zu opfern, halten wir für grundlegend falsch. Insofern sprechen wir uns dafür aus, ein neues, ganzheitliches und nachhaltiges natur- und kulturverträgliches Konzept für die Bergehalde Reden zu entwickeln, an welchem wir als Umweltverbände ebenfalls gerne mitwirken werden.“ Die drei Landesvorsitzenden kündigen an, notfalls mit rechtlichen Mitteln gegen das Vorhaben vorzugehen.

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