Neue Chancen durch Landwirtschaft

Stennweiler · Ulrich Heintz, Geschäftsführer des Zweckverbandes LIK Nord, erklärte die Ziele des Projektes im Ortsrat Stennweiler. Um an früheren Bergbaustandorten Landwirtschaft zu etablieren, sollen zunächst geeignete Grundstücke angekauft werden.

. Die große Zeit der Bergbau- und Industriekultur im Saarland ist Vergangenheit. Der Umbruch war für viele Menschen nicht einfach. Im Zuge der Veränderung des Landes entstand aber auch eine Vielzahl neuer, einzigartiger Ökosysteme . Das dadurch freigewordene Potential setzt das Naturschutzgroßprojekt "Landschaft der Industriekultur Nord", kurz LIK Nord, Gewinner des Bundeswettbewerbs Idee Natur in Wert und eröffnet dadurch neue Perspektiven für die Region. Im Ortsrat Stennweiler erklärte der Geschäftsführer des Zweckverbandes, Ulrich Heintz, das Projekt.

Vier übergeordnete Themenblöcke umfasst das Projekt, welches circa 2400 Hektar Grundfläche zwischen Illingen und Neunkirchen betrifft, insgesamt: Bergbaufolgelandschaften, Forstwirtschaft und natürliche Prozesse, Vogelzucht und wilde Weiden sowie die Neuerfindung der Bergmannskuh. Für den Raum Schiffweiler ist hier besonders der letzte Themenblock relevant. Hier sollen Hobby- und Berufslandwirte eingebunden werden, die die ehemaligen Bergbaustandorte Schiffweiler, Landsweiler und Stennweiler bewirtschaften. Die gewonnenen Produkte sollen perspektivisch auch verkauft werden. Unterm Strich soll es am Ende des Projektes im Jahr 2024 mehr Landwirtschaft als jetzt geben. Doch auch Pflege und Erhalt der Ökosysteme sowie die Einrichtung von "Entdeckerpfaden" und Aussichtspunkten sind Teil der Agenda. Die Finanzierung des Naturschutzgroßprojektes beruht zu 90 Prozent auf Mitteln von Bund und Land. Einen Anteil von zehn Prozent trägt die Gemeinde.

Zunächst steht der Erwerb von geeigneten Flächen im Vordergrund. Dazu sind bereits Anfragen an einige Grundbesitzer verschickt worden.

Anfragen an Grundbesitzer

Angeboten werden neben einer finanziellen Vergütung auch Tauschflächen, die über die Naturlandstiftung Ökoflächen außerhalb des Projektbereiches angekauft worden sind. Ortsvorsteherin Christina Baltes fragte in diesem Zusammenhang an, ob es möglich wäre, eine separate Infoveranstaltung anzubieten. Dies sei nicht möglich, bedauerte Heintz, der auf das zusammen mit den Anfragen verschickte Informationsmaterial verwies. Allerdings betonte er: "Wir stehen für Informationen jederzeit zur Verfügung." Zudem bot er einen erneuten Besuch im Ortsrat an. Auch in diesem Rahmen könnten die Unklarheiten bei interessierten Bürgern beseitigt werden.

Der Landankauf (oder Tausch) beruhe auf rein freiwilliger Basis, so Heintz: "Jeder entscheidet frei, ob er verkaufen möchte oder eben nicht." Allerdings benötige das Projekt einen entsprechend großen Raum, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

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