Musikalischer Mix aus Brauchtum und Moderne

Landsweiler-Reden · Die Musikfestspiele Saar präsentierten jetzt in Landsweiler-Reden ein Konzert zwischen Salz und Kohle. Im Vordergrund stand dabei die außergewöhnliche Freundschaft der beiden Länder Deutschland und Polen.

 Zu Gast beim Konzert im Verlesesaal in Landsweiler-Reden war auch die Kapelle des Salzbergwerks Bochnia in Polen mit Dirigent Matthias Rajczyk. Foto: W. Hiegel

Zu Gast beim Konzert im Verlesesaal in Landsweiler-Reden war auch die Kapelle des Salzbergwerks Bochnia in Polen mit Dirigent Matthias Rajczyk. Foto: W. Hiegel

Foto: W. Hiegel

Die besondere Rolle, die dem Bergbau nicht nur im Saarland immer innewohnte, lebt nach dem Ende dieser Ära historisch und musikalisch fort. Im Rahmen des "Polen-Festivals" der Musikfestspiele Saar präsentierte das Team um den musikalischen Leiter Bernhard Leonardy ein Konzert zwischen Salz und Kohle , welches nicht nur die Tradition fortführte, sondern auch die außergewöhnliche Freundschaft der beiden Nachbarländer Deutschland und Polen in den Vordergrund stellte. Neben dem Saarknappenchor war die Kapelle des Salzbergwerks Bochnia beim "Erbe" in Landsweiler-Reden zu Gast. In der spannenden Akustik des ausverkauften Verlesesaals zeigten die beiden Ensembles zunächst separat, später gemeinsam "Musik, die den Raum klanglich füllen soll", so Matthias Rajczyk, Dirigent des Knappenchors mit polnischen Wurzeln.

Der Saarknappenchor, der 1948 anlässlich der Hochzeit der Tochter des damaligen französischen Verwalters gegründet wurde und seitdem als Werkschor fortbesteht, gelte als "einer der besten Männerchöre überhaupt", betonte Organisatorin Julia Hennings. Nächstes Jahr geht's nach Südafrika, "Dann haben wir alle fünf Kontinente bereist", stellte Walter Engel fest, wie die meisten Mitglieder des Chors ehemaliger Bergmann.

Im Verlesesaal wurde ein Querschnitt durch unterschiedliche musikalische Zeitalter geboten, ein Mix an verschiedenen Stilen, welcher Brauchtum und Moderne kombinierte. Am Anfang stand natürlich die Babarahymne, die Ode an die Schutzheilige der Bergleute. Auf den Titel "Haec est dies" des Renaissancekünstlers Gallus folgte polnischer Jazz von Piotr Janczak. Mit "Swing Low" und "I want to go to Heaven" floss auch ein gutes Stück Spiritualität mit ein.

Das Orchester des Weltkulturerbes Bochnia unter Leitung von Kapellmeister Tomasz Nalepka besteht nun bereits seit 130 Jahren. Die Musiker brachten neben traditionellen Bergmannsliedern auch moderne Unterhaltungssongs wie "Gonna fly now" aus dem Film "Rocky" sowie polnische Folklore mit, darunter das Stück "Pod Wawelem", welches die Geschichte der Burg Wawel in Krakau näher brachte. Am Ende standen beide Gruppen gemeinsam auf der Bühne, um mit dem glorreichen Bergmannslied "Glück auf" das Konzert zu vollenden.

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