Mit weniger Schulstress in neun Jahren zum Abi

Schiffweiler · Zum Abitur in neun Jahren, statt in acht, wie am Gymnasium – das bietet die Mühlbachschule in Schiffweiler. Das Maskottchen der Schule ist übrigens das Känguruh – wegen des Beutels, der passe zum Anspruch, alle mitzunehmen.

 Bei Vertrauenslehrerin Nina Biehler (5.v.l.) bastelten Mühlbach-Schüler und die Besucher-Schüler gemeinsam Känguruhs. Foto: anika Meyer

Bei Vertrauenslehrerin Nina Biehler (5.v.l.) bastelten Mühlbach-Schüler und die Besucher-Schüler gemeinsam Känguruhs. Foto: anika Meyer

Foto: anika Meyer

"Wir nehmen alle mit", lautet das Motto der Mühlbachschule Schiffweiler . Demgemäß erschien Schulleiter Frank Brück an diesem Tag der offenen Tür auch nicht alleine, um der SZ die Besonderheiten der Schule zu erläutern, sondern brachte gleich noch seine Stellvertreterin Gabi Jung sowie die Elternvertreterin Judith Franz-Lehmann mit. "Wir haben hier eine ganz tolle Zusammenarbeit der Gremien!", sind sie sich einig. Auch die Schülervertretung sei an allen Vorgängen stark beteiligt.

Dass alle mit anpacken, das sei auch der Grund für die positive Entwicklung der Schule. Vor einigen Jahren war diese in ihrer Existenz gefährdet, heute sieht es ganz anders aus: "Wir haben 40 Prozent mehr Schüler als 2006, und auch die Zahl derer, die es in die Oberstufe schaffen, ist stark gestiegen", so Brück . Außerdem seien zwei Neubauten errichtet, der Schulhof saniert und eine hervorragende technische Ausstattung angeschafft worden.

Die Gemeinschaftsschule des Landkreises bietet alle Abschlüsse bis zum Abitur. Dass dieses nach neun, statt wie am Gymnasium nach acht Jahren, erworben wird, sieht man als Vorteil: "Die Lehrer haben einfach mehr Zeit, sich pädagogisch einzubringen", erklärte Jung, und Franz-Lehmann sagte: "Das Lernen hier ist ein sehr soziales Lernen ." Dass pro Tag nur drei Fächer unterrichtet werden, erleichtere den Neulingen den Übergang.

Diese konnten sich an diesem Samstag schon mal einen ersten Eindruck verschaffen: Die Klassenzimmer standen offen und in vielen Räumen gab es allerhand zu erfahren und selbst auszuprobieren.

Im Physiksaal beispielsweise wuchsen Schaumküsse wie von Zauberhand und sprudelte eine Fontäne ohne Pumpe. "Der Luftdruck ist das Geheimnis", erklärte der 15-jährige Simon Schwindling, der die Experimente vorführte. "Was ich selbst mache, verstehe ich. Was ich selbst sehe, behalte ich", sagte Lehrerin Ute Backes. Deshalb seien ihr die Experimente wichtig. "Und wir sind dafür sehr gut ausgestattet."

Im Chemiesaal ging es ähnlich zu: Drei Jungs gaben gerade weißes Pulver in mit Wasser gefüllte Reagenzgläser, schüttelten, verglichen. "Es geht darum, festzustellen, dass die Salze Natriumchlorid und Kaliumnitrat sich unterschiedlich lösen", erklärte Lehrer Joachim Löhrhoff.

Aus einem weiteren Klassenraum erklang Musik. Die Besucher drängten sich hier schon vor der Tür und spendeten kräftig Applaus für jeden, der sich ans Mikro traute. Bei der Schülervertretung und der Vertrauenslehrerin Nina Biehler konnten die Viertklässler Kängurus basteln, denn das Känguru ist das Maskottchen der Schule. Wegen des Beutels, der passe zum Anspruch, alle mitzunehmen. Von dieser Ideologie und all den Angeboten begeistert war Beatrice Merker, die mit ihrem Mann und der zehnjährigen Tochter Angelina unterwegs war: "Wir haben uns bereits entschieden."

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