Mineralien für die Mongolei

Reden · Mit einer Leihurkunde besiegelt wurde gestern in Reden die Übergabe einer Lehrsammlung von Gesteinen und Mineralien an die Deutsch-Mongolische Hochschule. Die Leihgabe umfasst rund 200 Einzelexponate.

 Einige Beispiele der geologisch-mineralogischen Lehrsammlung, die demnächst nach Ulan Bator geschickt wird, begutachteten gestern (von links) Dr. Andreas Bettinger, Dr. Rolf Peter (Direktor Deutsch- Mongolische Hochschule), der mongolische Botschafter Tsolmon Bolor und Minister Reinhold Jost im Zentrum für Biodokumentation in Reden. Foto: Thomas Seeber

Einige Beispiele der geologisch-mineralogischen Lehrsammlung, die demnächst nach Ulan Bator geschickt wird, begutachteten gestern (von links) Dr. Andreas Bettinger, Dr. Rolf Peter (Direktor Deutsch- Mongolische Hochschule), der mongolische Botschafter Tsolmon Bolor und Minister Reinhold Jost im Zentrum für Biodokumentation in Reden. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

. Gabbro ist ein kompaktes, grobkörniges magmatisches Gestein plutonischen Ursprungs. Gestern hielt der mongolische Botschafter in Deutschland, Tsolmon Bolor, ein Stück des Gesteins, das tief im Erdinneren entstanden ist, in Händen. Bald werden Studenten in seiner Heimat Mongolei, also 6750 Kilometer entfernt von Schiffweiler, ebenfalls das Gestein sehen und ertasten können.

Möglich macht dies eine Lehrsammlung, die Umweltminister Reinhold Jost am Donnerstag dem Programmdirektor der Deutsch-Mongolischen Hochschule für Rohstoffe und Technologie (GMIT) in Ulan Bator, Dr. Rolf Peter, als Dauerleihgabe "überreichte". Dies an einem "besonders geschichtsträchtigen Ort", wie Jost betonte. Nämlich im Zentrum für Biodokumentation (ZfB), in dem seit 2005 die Sammlung des Geologischen Museums beheimatet ist. Im Magazin lagern rund 400 000 Gesteine und Mineralien aus der ganzen Welt - da fallen die 200 Exponate buchstäblich kaum ins Gewicht, die demnächst in fünf Umzugskisten den Weg nach Ulan Bator antreten werden. Dort haben dann Studenten der neu gegründeten Deutsch-Mongolischen Hochschule für Rohstoffe und Technologie die Möglichkeit, die Eigenschaften der Gesteinsproben und Mineralien hautnah zu untersuchen. "Wir haben für die Studenten Repräsentanten aller Sorten ausgesucht in extra kleinen Stücken", berichtete Edgar Müller vom ZfB im SZ-Gespräch. Die Dauerleihgabe aus dem Saarland trägt somit zu einer praxisorientierten Ausbildung der Studenten bei. Jost hob bei einer kleinen Feierstunde die "große wissenschaftliche Bedeutung" der Sammlung in Reden hervor, von der ein kleiner Teil nun den Studenten in der Mongolei zugute kommen werde. Die symbolische Übergabe und Unterzeichnung der Urkunde war dem mongolischen Botschafter eine mehrstündige Autofahrt von Berlin aus wert. "Wegen des Bahnstreiks habe ich mein Ticket zurückgegeben", verriet Tsolmon Bolor in fließendem Deutsch und gab einen kleinen Einblick in die wechselvolle Geschichte seines Landes. Bis 1990 sei man Teil des Ostblocks gewesen, seit 25 Jahren nun gehe man den Weg von Demokratie und freier Wirtschaft. Dabei sei Deutschland ein wichtiger Partner.

Dies ist nicht nur eine Floskel, denn beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Mongolei (2011) wurde auch ein umfangreiches Rohstoffabkommen geschlossen. Deutschland kann also von den mongolischen Rohstoffen profitieren, die neu gegründete Hochschule in Ulan Bator wiederum vom deutschen Wissen.

Am Nachmittag fand in Bexbach der deutsch-mongolische Wirtschaftsdialog bei der Firma CBM statt, an der auch der Botschafter teilnahm. Der Bexbacher Professor Mathias Bauer hat das Unternehmen CBM im Jahr 2000 mit dem Aachener Hochschullehrer Professor Per Martens in Aachen gegründet. Drei Jahre später eröffnete in Bauers Heimatstadt eine Niederlassung.

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Auf einen BlickDie Mongolei verfügt über eines der weltweit größten Rohstoffvorkommen , besonders bei Kohle, Kupfer, Gold, Fluorspar und Wolfram. Der Mangel an hoch qualifizierten technischen Fach- und Führungskräften hindert den unabhängigen Staat daran, das Wachstumspotenzial im Rohstoffsektor umfassend zu nutzen. Die deutsche und die mongolische Regierung sowie Unternehmen beider Länder beschlossen deshalb die Gründung der Deutsch-Mongolischen Hochschule für Rohstoffe und Technologie (DMHT) in Ulan Bator. Quelle: GIZ

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