Kandidat Jochum legt den Fokus auf Tourismus

Schiffweiler · Er erlebe eine große Aufbruchstimmung, sagt Mathias Jochum. Die ist natürlich auch notwendig, um die Schiffweiler SPD-Hochburg von einem CDU-Herausforderer für den Posten des Bürgermeisters zu überzeugen.

 Bürgermeisterkandidat Mathias Jochum (CDU) hat unter anderem die Vernetzung des Itzenplitzer Weihers (im Hintergrund) und der Redener Alm zum Ziel.

Bürgermeisterkandidat Mathias Jochum (CDU) hat unter anderem die Vernetzung des Itzenplitzer Weihers (im Hintergrund) und der Redener Alm zum Ziel.

Foto: Engel

Eine Stimmung sei das, wie er sie in der Gemeinde noch nicht erlebt habe. Und immerhin ist Jochum seit 20 Jahren politisch aktiv, wie er berichtet. Von Haustür zu Haustür zieht er, an sonnigen Tagen habe er richtig Lust darauf. Die Finanzen der Gemeinde seien natürlich der zentrale Punkt bei allen Betrachtungen. Die Gesamtverschuldung von über 75 Millionen Euro müsse die Kommune angehen. Mit dem Saarlandpakt, der Teilentschuldung durch das Land, komme ein positiver äußerer Einfluss. Er selbst habe zudem als Finanzbeamter ein großes Interesse an Zahlen. Er kenne sich auf diesem Feld bestens aus, sagt Jochum. Diese Kenntnis würde er gerne als Chef im Rathaus umsetzen.

„Mir fehlt beim Amtsinhaber die Idee für die Zukunft“, beschreibt er darüber hinaus, warum er die Wähler zum Wechsel bewegen will. Markus Fuchs lasse alles laufen. Der Ortskern von Schiffweiler etwa falle durch Leerstände auf. Es gebe kein richtungsweisendes Projekt, wie das etwa in der Ortsmitte von Illingen zu erleben sei. Auch notwendige Hallensanierungen kämen nicht voran. Zudem fehle es an einer Idee, den Tourismus voranzubringen. Und genau auf den müsse der Fokus gelegt werden. Es glaube niemand so richtig daran, dass Schiffweiler auf diesem Feld viel stärker werden könne. Das will der CDU-Kandidat ändern. Er möchte eine Marke schaffen, die er als „Erlebnisgemeinde Schiffweiler“ bezeichnet. Die Standorte Reden und Itzenplitz will er dabei zusammenführen und vernetzen. Eine enge Verzahnung könne zum Beispiel über eine Draisine oder autonomes Fahren geschehen. Vom Bahnhof Reden möchte er zudem einen Brückenschlag über die Gleise zum Freizeitareal machen. Und auch die Haldenmetro hat er noch nicht vergessen. Jochum: „Wir müssen den Gesamtstandort Reden nach vorne treiben.“

Das alles kostet Geld. Und führt zurück zum Thema Gemeindefinanzen. Jochum ist überzeugt, durch seine Arbeit im Finanzministerium mehr Fördergeld für die Gemeinde loszueisen. Er sieht sich gut vernetzt, will seine Kontakte einbringen. Zugleich möchte er neben dem Thema Tourismus anderes nicht aus dem Blick verlieren. Die Kinderbetreuung zum Beispiel. „Stennweiler hat eine Warteliste mit über 70 Kindern“, sagt er. Es gebe keine Gesamtliste für die Kommune. In einem Online-Verfahren ließen sich alle Einrichtungen zusammenführen. Zudem bräuchten Eltern andere Zeitmodelle in den Kitas. Ein Schichtbetrieb, wie er in Saarwellingen eingerichtet sei, schwebt ihm vor.

Online-Verfahren kann sich der Kandidat auch an anderer Stelle vorstellen. Etwa, wenn es um das Buchen von Hallen geht. Online sollten die Bürger auch ihre Behördengänge absolvieren können. Schiffweiler, sagt Jochum, könne in diesem Punkt zur Modellgemeinde werden. Einen Vereinskreis, aber auch einen Arbeitskreis für Gewerbetreibende möchte er ins Leben rufen. Dass der Gewerbeverein schon vor Jahren mangels Masse von der Bildfläche verschwunden ist, macht ihn nicht bange. Es gebe einige Jungunternehmer, die durchaus Interesse hätten, sagt der Kandidat. Es sind eine Menge Punkte, die er aufzählt und per Flyer in jeden Haushalt bringt. Gleichwohl wisse er um die Schwere der Aufgabe, das Schiffweiler Rathaus zu erobern. Aber er ist optimistisch: „Ich sehe eine realistische Chance.“ Die Sache mit der Aufbruchsstimmung . . .

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