Bürgermeister-Kandidat Fuchs will sein Amt verteidigen

Schiffweiler · Amtsinhaber-Bonus, wirtschaftlich wie die Nachbarkommunen auf Konsolidierungskurs, 2010 mit 57 Prozent Zustimmung ins Amt gekommen. Mithin einfach siegessicher? Markus Fuchs schüttelt den Kopf. Nein, er habe „schon Respekt vor seinen Mitbewerbern“ um den Chefsessel im Schiffweiler Rathaus, sagt er beim Interview auf der Bergmannsalm.

 Markus Fuchs (SPD), hier auf der Redener Alm, ist seit 2010 hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Schiffweiler und will das auch bleiben.

Markus Fuchs (SPD), hier auf der Redener Alm, ist seit 2010 hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Schiffweiler und will das auch bleiben.

Foto: Andreas Engel/Engel

Auf der anderen Seite gebe es positive Rückmeldungen aus der Gemeinde, fügt er an und beschreibt, was nach seiner Einschätzung an positiver Entwicklung in den vergangenen Jahren geschehen ist und weiter geschehen soll. Trotz angespannter Haushaltslage investiere die Kommune über sechs Millionen Euro. 2,5 Millionen Euro gehen in die Unterhaltung der Infrastruktur. „Wir haben das Problem, mit unserer kleinen Rathaus-Mannschaft alles umzusetzen in ein oder zwei Jahren.“ Der größte Teil des Geldes fließt in die neue Kita Stennweiler und den Anbau an der Grundschule Schiffweiler. Für ihn gut angelegtes Geld.

„Ich denke schon, dass ich ein bisschen was bewegen kann“, sagt er und lächelt. Eine familienfreundliche Gemeinde wolle er schaffen. Dem Vorwurf, zu wenig Kita-Plätze anzubieten, in Stennweiler weniger Gruppen zu schaffen, als die CDU im Gemeinderat gefordert hatte, begegnet er nüchtern. Die Gemeinde brauche weitere Gruppen, mit der Kita Stennweiler wolle er es nicht bewenden lassen. Eine weitere Einrichtung könne am Ortsrand von Heiligenwald in den alten Grubengebäuden beim Itzeplitzer Weiher entstehen. Erste Gespräche dazu liefen mit den verschiedenen Beteiligten, allen voran der RAG. Der alte Industriestandort des Konzerns könne in den kommenden Jahren zu einem neuen Wohngebiet inklusive Kita werden. Eine Waldgruppe wäre denkbar. „Das hat absolut Charme, das wäre eine sinnvolle Folgenutzung der Industriebrache“, sagt der Verwaltungschef.

Eine andere Brache hat er auch auf dem Schirm. Das alte Kohlelager der RAG unterhalb des Gewerbegebiets Nusskopf. Das Gewerbegebiet im Schatten der Alm sei mittlerweile vermarktet. Mit dem alten Kohlelager unterhalb des Madenfelder Hofes ließe sich noch eine weitere große Fläche schaffen für Betriebe. Fuchs erläutert: „Schiffweiler hat prozentual zu seiner Größe betrachtet in den vergangenen zehn Jahren die meisten versicherungspflichtigen Arbeitsplätze dazubekommen im Kreis.“

Der Verwaltungschef spricht zudem über die schwierige Reform bei der Feuerwehr („das war ein dickes Brett“), die aber mit der Zusammenlegung der Löschbezirke Stennweiler und Schiffweiler gelungen sei. Er spricht über das Spielplatzkonzept der Kommune, über Modernisierung der Sportanlagen und den Ausbau des Digitalen. Und natürlich auch über den Tourismus, der auch in den Nachbargemeinden als Chance begriffen wird, das Land und die eigene Kommune voranzubringen. Wobei Fuchs für eine zurückhaltende Tourismus-Politik wirbt. Am Erlebnisort Reden wünsche er sich auch, dass Versprochenes wie die Haldenbahn schneller realisiert würde. Aber da sei die Gemeinde nicht am Drücker, sondern die Strukturholding Saar (SHS) der Entscheider. Auch am Itzenplitzer Weiher sieht er noch Entwicklungpotenzial, gebe es Ideen wie eine Erlebnisbrauerei. Das Sammeln von Grünschnitt, zuletzt mancherorts ein Aufregethema, funktioniere in Schiffweiler mittlerweile gut. Fuchs: „Wir waren die erste Kommune im Land, die eine Genehmigung hatte.“ Eine komplette Amtszeit ist für den Bürgermeister nicht mehr drin wegen der Altersgrenze mit 68 – aber einige Jahre der Gestaltung würde er gerne noch machen.

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