Gemeinderat Schiffweiler Das Landsweiler Freibad bleibt zu

Schiffweiler · In einer außerplanmäßigen Sitzung hat der Gemeinderat Schiffweiler den einstimmigen Beschluss gefasst. Nur wenig Gründe sprächen für Eröffnung.

 Das Freibad Landsweiler-Reden liegt derzeit im Dornröschenschlaf. Und dabei wird es in diesem Jahr auch bleiben.

Das Freibad Landsweiler-Reden liegt derzeit im Dornröschenschlaf. Und dabei wird es in diesem Jahr auch bleiben.

Foto: Michael Beer

 Das Freibad der Gemeinde Schiffweiler wird in diesem Sommer geschlossen bleiben. Das hat der Gemeinderat am Montagabend in einer außerplanmäßigen Sitzung einstimmig beschlossen. Der Rat folgte damit einer Empfehlung aller sechs Fraktionsvorsitzenden, die sich zuvor einmütig auf diese Regelung verständigt hatten. Bürgermeister Markus Fuchs von der SPD wies in der Sitzung im Bürgerhaus Heiligenwald darauf hin, dass es den Kommunen überlassen bleibt, wie sie mit der Möglichkeit umgehen, ihre Schwimmbäder öffnen zu dürfen. „Aber die Probleme sind bekannt, mit allen Einschränkungen“, betonte Fuchs. In einer vierseitigen Sitzungsvorlage hatte die Verwaltung die Vorgaben dargestellt, die bei einer Freibadöffnung zu beachten sind und zugleich die entsprechenden Maßnahmen und Kosten aufgelistet, die zu deren Umsetzung notwendig sind. „Wir müssen abwägen, was gut ist für die Gemeinde und was gut ist für die Besucher“, erklärte der Bürgermeister, „aber die Gründe, die für eine Öffnung sprechen, sind relativ gering.“

Und der Rathauschef machte noch eines deutlich: „Einen normalen Badebetrieb wird es 2020 nicht geben.“ Dafür seien die Einschränkungen und Vorgaben aufgrund der hygienerechtlichen Vorschriften der Landesregierung zu umfassend. So dürfen lediglich 300 Besucher gleichzeitig das Bad nutzen, alle personenbezogenen Daten müssten erfasst werden, Sanitäranlagen in der Wärmehalle seien geschlossen zu halten, die Einhaltung der Regeln müsse überwacht werden, es müssten ein Wegekonzept und ein Hygienekonzept erstellt werden, im gesamten Bad gelte dann eine Einbahnregelung, es bildeten sich Warteschlangen vor dem Bad und im Wasser dürfe nur im Kreis geschwommen werden.

Auch andere Modelle mit 600 oder 900 Badegästen in zwei oder drei Zeitblöcken seien „mit großen Schwierigkeiten verbunden“, erklärte Fuchs. „Auch für die Kinder wäre es nicht sehr schön“, meinte er, weil auch die 70 Meter lange Rutschbahn, die vor allem Kindern viel Vergnügen bereitet, nicht genutzt werden darf. Dass der Gemeinde zudem Mehrkosten in sechsstelliger Höhe für zusätzliche Reinigungskräfte, Sicherheitspersonal zur Überwachung der Maßnahmen, zusätzliche Toilettenwagen, technische Vorkehrungen für den Kartenverkauf oder notwendiges Absperrmaterial entstünden, erwähnte der Bürgermeister nur am Rande.

Um alle geforderten Vorgaben zu ermöglichen, könnte die Gemeinde Schiffweiler ihr Freibad in Landsweiler-Reden frühestens am 29. Juni aufmachen, „aber aus all den genannten Gründen macht es wenig Sinn, für den Rest der Saison das Bad zu öffnen“, brachte Bürgermeister Fuchs alle Abwägungen auf den Punkt.

Für Matthias Jochum, den CDU-Fraktionsvorsitzenden und Ersten Beigeordneten der Gemeinde Schiffweiler, war die Entscheidung im Kreis der Fraktionschefs „emotional eine der schwersten Abstimmungen“. Letztlich hätten die Gründe gegen eine Öffnung des Bades überwogen, „aber wir haben es uns alle nicht leicht gemacht“, versicherte Jochum.

Das bestätigte SPD-Fraktionssprecher Holger Maroldt. Der Ortsvorsteher von Landsweiler-Reden ist sich über eines im klaren: „Die vielen Restriktionen bei einer Öffnung des Bades bringen deutlich mehr Ärger mit der Bevölkerung als die Schließung.“ Bürgermeister Markus Fuchs sprach am Ende von „einer sehr schwierigen, aber richtigen Entscheidung, auch wenn wir uns damit nicht überall Freunde machen“.

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