Kommentar Selbstgenügsamkeit ist keine Zier

Was die SPD in Schiffweiler tut, kann man bürgernahe Politik nennen, denn die Straßen-kritischen Stimmen scheinen zu überwiegen. Freilich ist es auch recht bequem, auf einer Stimmungswelle zu reiten statt Unpopuläres durchzutragen.

 Cathrin Elss-Seringhaus

Cathrin Elss-Seringhaus

Foto: SZ/Lorenz, Robby

Doch die Folgen könnten fatal sein. Sollte nicht nur die Straße kippen, sondern damit generell das Projekt einer Halden-Erschließung samt Ansiedlung weiterer Freizeit-Einrichtungen, wird Reden langsam verdämmern.  Deshalb ist nicht auszuschließen, dass die Schiffweiler Genossen von der SPD-Landesvorsitzenden Anke Rehlinger hören. Wobei für sie das Nein der Genossen zur tatsächlich wenig sensibel geplanten Haldenstraße nicht das Kernproblem sein dürfte. Vielmehr wird die Tourismus-Ministerin die prinzipielle Abwehr-Haltung interessieren, die sich daraus lesen lässt: Finger weg vom Berg! Offensichtlich ist Reden für die aktuellen Nutzer und Bürger schön so, wie es ist. Schön ruhig. Mehr soll gar nicht mehr passieren.  Das darf nicht wahr sein. Denn dann hätte das Saarland 40 Millionen Euro für einen hauptsächlich lokal genutzten Spazierpfad investiert, und dafür, dass sich Bürger vor Ort  selbstgenügsam einkuscheln.

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