Kleiner grauer Prinz auf Rädern

Schiffweiler. Der kleine Prinz fiel im Fall der Schiffweiler Familie Schmidt nicht vom Himmel, sondern war im NSU-Werk Neckarsulm zusammenmontiert worden. Er war ein hellgrauer Flitzer mit 30 PS. Dieses Gefährt gönnte sich Ernst Schmidt aus Schiffweiler im Jahr 1963 als erstes eigenes Auto. Der fast nagelneue NSU Prinz II stand zuvor ein halbes Jahr als Vorführwagen bei einem Autohändler

 Der Prinz macht mobil: Den ersten Urlaub gönnten sich die Schmidts 1966 im Schwarzwald. Dort posieren die beiden Töchter Elfriede und Ulrike zusammen mit einer Freundin (links).Foto: SZ/Schmidt

Der Prinz macht mobil: Den ersten Urlaub gönnten sich die Schmidts 1966 im Schwarzwald. Dort posieren die beiden Töchter Elfriede und Ulrike zusammen mit einer Freundin (links).Foto: SZ/Schmidt

Schiffweiler. Der kleine Prinz fiel im Fall der Schiffweiler Familie Schmidt nicht vom Himmel, sondern war im NSU-Werk Neckarsulm zusammenmontiert worden. Er war ein hellgrauer Flitzer mit 30 PS. Dieses Gefährt gönnte sich Ernst Schmidt aus Schiffweiler im Jahr 1963 als erstes eigenes Auto. Der fast nagelneue NSU Prinz II stand zuvor ein halbes Jahr als Vorführwagen bei einem Autohändler. Dafür sparte Schmidt 1000 Mark am damaligen Neupreis von 4600 Mark. Mit seinem 600 Kubikmeter-Viertakt-Motor mit zwei Zylindern schaffte der Prinz königliche 120 Stundenkilometer. Wie der VW Käfer hatte er einen luftgekühlten Heckmotor. Das sei im Winter ein großer Vorteil gewesen, erzählt Ernst Schmidt. Er könne sich nicht erinnern, jemals Winterreifen gebraucht zu haben.Der Bergmann aus Schiffweiler hatte zuvor sieben Jahre lang Motorroller gefahren und 1963 dann seinen Führerschein mit der Auto-Fahrprüfung ergänzt. Der NSU war in der Folge beliebtes Vehikel für Sonntagsausflüge - zum Beispiel an Mosel und Rhein, in die Pfalz und in den Hunsrück. Vier Erwachsene und die zwei Töchter der Schmidts wurden dann in den Prinz gepackt. Im Mai 1964, der fünf Sonntage und vier Feiertage hatte - das bedeutete neun Autotouren - musste Ernst Schmidt für die Rekordsumme von 50 Mark tanken. Weil der Sprit damals knapp 50 Pfennig kostete und der NSU fünf bis sechs Liter verbrauchte, konnte das Schiffweiler Gefährt damit etwa 1700 Kilometer abspulen. Rund 60000 Kilometer kamen nach Schmidts Erinnerung in den sieben Jahren bis April 1970 zusammen. Zu diesem Zeitpunkt fand der Prinz einen neuen Besitzer, und der alte stieg auf Opel um. redWenn auch Sie ein Foto von Ihrem ersten Auto haben und uns eine Geschichte zu dem Wagen mitteilen wollen, dann mailen Sie an rednk@sz-sb.de, schicken Sie Foto und Text an die Saarbrücker Zeitung, Redaktion, Bahnhofstraße 50, 66538 Neunkirchen, oder kommen Sie in der Redaktion vorbei, montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 20 Uhr.

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