Karate Im Karate gibt es keine Nachwuchsprobleme

Schiffweiler · Rund 150 Karateka kämpften bei den Landes-Schülermeisterschaften. St. Wendel zum vierten Mal in Folge erfolgreichster Verein.

 Trainer Jaroslaw Ulbrich (links) mit der erfolgreichen Karate-Mannschaft des TV St. Wendel.

Trainer Jaroslaw Ulbrich (links) mit der erfolgreichen Karate-Mannschaft des TV St. Wendel.

Foto: Engel

Eine Stange und zwei Bälle. Mehr braucht es nicht, um in der Karate-Disziplin Kumite am Ball – dem freien Kampf ohne direkten Gegner – seine Techniken vorzuführen. Bewertet werden Sauberkeit der Bewegung, die Vielfalt der gezeigten Techniken, die Gesamtdarstellung mit der Lautstärke des Kampfschreis Kiai und der Körperhaltung und die Präzision der Bewegungen. Knapp 50 Schüler-Karateka traten kürzliche bei den saarländischen Schülermeisterschaften in Schiffweiler im Kumite am Ball an. „Die Werte, die wir den Kindern beibringen, Toleranz und Respekt vor anderen, sorgen dafür, dass das Interesse am Kampfsport recht hoch ist. Über Nachwuchsprobleme können wir uns nicht beschweren“, sagt Christina Georges, Jugendreferentin beim Saarländischen Karate-Verband.

Mit rund 150 Teilnehmern erfreuten sich die Schülermeisterschaften großen Andrangs. Im Kumite am Ball räumte Shokotan Karate Saarwellingen groß ab und fuhr mit Chayenne Paulus (U 8), Mia Theobald (U 10, weiblich) und Ilyas Köktas (U 10, männlich) drei seiner vier Titel ein. Die restlichen Starter verteilten sich auf Kumite, den freien Kampf mit Gegner, und Kata, den „Kampf gegen einen imaginären Gegner“. Im Kumite war Alexander Ulbrich (Shotokan Karate St. Wendel) in der Klasse U 14 männlich +50 Kilogramm am Start. Sein Plan: „Hoffentlich gewinnen. Das ist ein wichtiger Wettkampf für mich. Man darf seinen Gegner nie unterschätzen. Das habe ich im Training gemerkt“, scherzte Ulbrich vor seinen Kämpfen. Seine schmerzhafte Erfahrung: „Ich habe auf der falschen Seite geblockt, da hat mir mein Trainingspartner Elias Müller aus Versehen ins Gesicht getreten. Aber nach dem Kampf ist immer alles in Ordnung.“ Immerhin: Der Trainingseinsatz hatte sich gelohnt: Im Finalkampf gewann er gegen Nils Günkel (TV Emmersweiler) und sicherte sich den Schüler-Landesmeistertitel.

Und auch das saarländische Top-Kata-Talent Julian Hadizadeh (ebenfalls St. Wendel) wurde der Erwartungshaltung gerecht. In der Klasse U 14 holte Hadizadeh, der im Talent-Kader des deutschen Karate-Verbandes steht, den Titel.

Es war zwei von vielen Erfolgen für den TV St. Wendel. Mit acht Mal Gold, zwei Mal Silber und drei Mal Bronze waren die Karate-Kämpfer aus der Kreisstadt im vierten Jahr in Folge der erfolgreichste Verein der Wettkämpfe. Das Geheimnis des Erfolges? „Viel Training und eine große Leistungsbereitschaft der Sportler – bis zu acht Stunden in der Woche“, sagt Trainer Manfred Engel. „Ich sage immer: Was wir zum Erfolg brauchen, ist zu je 30 Prozent Kondition, Technik und mentale Stärke und zu zehn Prozent Glück. Wenn das alles passt, kommt halt machmal so etwas heraus.“ Die Titel für St. Wendel holten neben Hadizadeh und Ulbrich auch Sebastian Becker (Kata U 12), das Kata-Team der U 12, Maximilian Hentschel (Kumite U 12, bis 38 Kilo), Joscha Müller (Kumite U 12, über 38 Kilo), Sofia Ulbrich (Kumite U 14, bis 49 Kilo) und das männliche Kumite Team U 12/U 14.

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