Im Schatten des Dinosauriers

Schiffweiler · In einen „spannenden Raum“ hatte Bürgermeister Markus Fuchs Schiffweiler Bürger zum Neujahrsempfang geladen. Im Bistro des Gondwana-Prähistoriums in Reden fühlten sich die Gäste offensichtlich wohl.

 Neujahrsempfang der Gemeinde Schiffweiler im Bistro Gondwana: René, I., und Jutta I. (HCV die Flitsch), Schornsteinfeger Daniel Kornetzke, Bürgermeister Markus Fuchs und Ehefrau Stefanie, Peter III. und Heike II. (KKV) und Rosenkönigin Aline I. (von links). Foto: Thomas Seeber

Neujahrsempfang der Gemeinde Schiffweiler im Bistro Gondwana: René, I., und Jutta I. (HCV die Flitsch), Schornsteinfeger Daniel Kornetzke, Bürgermeister Markus Fuchs und Ehefrau Stefanie, Peter III. und Heike II. (KKV) und Rosenkönigin Aline I. (von links). Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

. Man darf es ruhig als Bekenntnis zum Gondwana-Prähistorium sehen, die Entscheidung von Bürgermeister Markus Fuchs , zum Neujahrsempfang in das Bistro in Reden einzuladen. Nach vier Jahren Pause wollte der Verwaltungschef endlich wieder eine Zusammenkunft von Entscheidungsträgern und ehrenamtlich Tätigen in der Gemeinde zu Beginn des Jahres. Es gab genug zu berichten (vom Bürgermeister) und zu besprechen (von den zahlreichen Gästen). Und kaum einer war darunter, der den ungewöhnlichen Empfangsort im Schatten des riesigen Dinosauriers nicht zu schätzen wusste. Ideal von den Parkplätzen her sei es hier, fand etwa Gerhard Krämer, und seine Frau Anette meinte kurz und treffend: "Das hat was."

Da auch die Akustik passte, fand Bürgermeister Markus Fuchs am Mittwochabend aufmerksame Zuhörer für seine informative, aber keinesfalls ermüdende Rede. Auf eine langatmige Auflistung von Gästenamen verzichtend, blieb mehr Zeit für die wesentlichen Informationen über das, was die Bürger im Jahr 2016 vonseiten der Gemeinde erwarten dürfen. Fortsetzen werde sich auf jeden Fall ein Kernthema, nämlich die Betreuung der Flüchtlinge. 250 Flüchtlinge seien seit Oktober 2013 in der Gemeinde untergebracht worden, 230 leben derzeit tatsächlich hier. Eine davon ist Aya Hamelela. Die 26-Jährige ist vor einem Jahr aus Syrien geflohen und spricht inzwischen so gut Deutsch, dass sie als Dolmetscherin aushilft. Der Empfang war eine gute Gelegenheit für sie, sich mit Anne Kümmel und Brigitte Laatsch über eine syrische Großfamilie auszutauschen, die von den freiwilligen Flüchtlingshelferinnen betreut wird. "Vergangene Woche waren wir mit drei Müttern und ihren Kindern beim Kinderarzt", berichtete Laatsch. Jeden Tag werden die Helfer vor neue Aufgaben gestellt. "Ohne die Ehrenamtlichen wäre die Flüchtlingsbetreuung nicht zu leisten", würdigte denn auch der Bürgermeister deren Engagement. Er gab zu bedenken, dass Integration keine Einbahnstraße sei. Dazu gehöre, unsere Wertvorstellungen anzunehmen. "Menschen, die dies nicht tun, sind hier falsch", fand er deutliche Worte.

Den Blick nach vorne richtend, sprach er verschiedene Schwerpunkte an, die 2016 gesetzt werden. Am Standort Reden etwa sei einiges "in der Pipeline", und auch in Sachen Alm komme Ende des Monats Bewegung, wenn Gespräche mit Bewerbern geführt würden. Die historische Grubenanlage Itzenplitz und deren Umfeld, verschiedene Baumaßnahmen wie Kanalsanierungen oder das Feuerwehrprojekt mit Merchweiler und Illingen oder das Ersetzen der alten Leuchten durch LED-Lampen nannte Fuchs unter anderem. Auch das schwierige Thema Weiterführung des sanierungsbedürftigen Freibads sprach er an. Wesentlich erfreulicher verlaufen die Anstrengungen, den Schiffweiler Maler Walter Bernstein, der in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden wäre, entsprechend zu würdigen.

Einige Vorlagen also für anregende Gespräche, musikalisch untermalt von Dirk Schmidt am Klavier und Cornell Wegmann am Saxophon.

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