Hunde stören Anglerglück
Schiffweiler · Die positive Entwicklung bei der Gewerbesteuer entlastet den Haushalt. Das war die gute Nachricht in der Sitzung des Gemeinderates Schiffweiler. Uneins war man in Sachen Lik.Nord-Flächentausch.
Noch vor der eigentlichen Sitzung des Gemeinderates schlugen die Wellen bereits hoch. Hatte Mathias Jochum doch kurzfristig einen Dringlichkeitsantrag der CDU und der Linken eingebracht, der sich auf die am Vorabend in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Lik.Nord getroffene Entscheidung bezog. Wie berichtet, soll das Verfahren zum Austausch einer Fläche innerhalb des Kerngebietes eingeleitet werden. Der Antrag zielte darauf ab, sich Illingens Bürgermeister Armin König anzuschließen, der den Lik.Nord-Beschluss auf seine Rechtmäßigkeit von der Kommunalaufsicht prüfen lassen will. Anders als die Opposition sahen Bürgermeister Markus Fuchs und die SPD-Mehrheitsfraktion allerdings weder eine Dringlichkeit gegeben, noch war man Willens, das Thema in die Tagesordnung aufzunehmen, um für die Gemeinde Schiffweiler Position in dieser strittigen Frage zu beziehen.
Die Einwohnerfragestunde nutzte der Angelsportverein Heiligenwald mit einer kleinen Abordnung, um sich Gehör zu verschaffen. Wie Vorsitzender Sebastian Beck vortrug, stören Hundekot und uneinsichtige Badegäste den Angelbetrieb am Itzenplitzer Weiher zum Teil erheblich. Im Internet (www.badehunde.de ) wird das Gewässer, in dem Baden für Mensch und Tier grundsätzlich verboten ist, sogar mit "Der ideale Badeplatz für Mensch und Hund" beworben. Eine regionale Hundeschule mache jeden Samstag mit ihren Zöglingen einen Ausflug in den Teich - und lasse sich dafür bezahlen. Zu schaffen macht dem Verein Vandalismus: "Alles, was wir reparieren, ist innerhalb von vier Wochen wieder kaputt", ärgert sich Beck. So wurden die zur Ufersicherung mühsam heran gekarrten, pro Stück bis zu 30 Kilogramm schweren Wasserbausteine herausgerissen und Anpflanzungen zerstört.
Gute Nachrichten hatte Kämmerer Eric Schummer bezüglich des Haushaltsvollzuges 2016 in petto. So fällt der mit 3,1 Millionen Euro veranschlagte Fehlbetrag möglicherweise deutlich geringer aus. Grund dafür ist eine "stark positive Entwicklung" bei der Gewerbesteuer. Dort liegen die Einnahmen bis Ende des Jahres voraussichtlich 1,3 Millionen Euro über dem Planungsansatz. Auch der Verkauf von Gewerbeflächen laufe "sehr gut", so Schummer.
Lebhaft wurde die Diskussion noch einmal, als Fuchs auf die Ruhestörer unterhalb der Berge-Halde in Reden zu sprechen kam. Der Parkplatz habe sich zum Treffpunkt der Tuning-Szene entwickelt, die auch illegale Autorennen dort veranstalte. Da der Einbau der "Berliner Kissen" keine Wirkung zeige, sondern diese im Gegenteil noch als Startrampen genutzt werden, überlege man nun, eine weitere Schwelle zu installieren. Nachgedacht werde auch über eine Videoüberwachung. Aber: "Es ist nicht das Gelände der Gemeinde", betonte Fuchs. Hilfreich wäre es, wenn der Eigentümer von seinem Hausrecht Gebrauch machen würde.
