„Fuchs, du hast die Kass gestohlen“ – Narrenvolk übernimmt die Macht

Schiffweiler · Die Schiffweiler Narrenschar, allen voran das erlauchte Quartett, hat am Samstagnachmittag die Macht über das Rathaus erlangt. „Markus, der Fuchs“ musste sich letztlich geschlagen geben und die heiß begehrte Kasse rausrücken.

 Der Schiffweiler Bürgermeister alias Markus, der Fuchs (Zweiter von rechts), rückte die mit Schuldscheinen gefüllte Kasse heraus. Foto: Hi

Der Schiffweiler Bürgermeister alias Markus, der Fuchs (Zweiter von rechts), rückte die mit Schuldscheinen gefüllte Kasse heraus. Foto: Hi

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Was man sich im Karneval so alles gefallen lassen muss: Nicht nur, dass man Bürgermeister Markus Fuchs am Samstag die Gattin kidnappte. Nein, die Schiffweiler Narren unterstellten ihrem Verwaltungschef auch noch Unterschlagung: "Fuchs, du hast die Kass gestohlen", sangen sie zur Melodie des bekannten Kinderlieds.

Doch der Reihe nach: Bei strahlendem Sonnenschein formierte sich am Samstagnachmittag in der Ortsmitte ein blau-grün-roter Tross. Angeführt von den beiden Prinzenpaaren Prinz Rene I. und Prinzessin Jutta I. sowie Prinz Peter III. und Prinzessin Heike II., zogen die Garden und Mitglieder der Karnevalsvereine HCV Die Flitsch, Die Elleretze, KKV Landsweiler-Reden und der närrischen Abteilung des SV Stennweiler gut gelaunt zum Rathaus. Lautstarke Unterstützung gewährten ihnen dabei der Musikverein Harmonie Schiffweiler 1924 und das erste Artilleriekorps Fraulautern. Vor Ort setzen sofort die Übernahme-Verhandlungen ein, begleitet von rauen Windböen. Ein XXL-Hammer wurde symbolträchtig in Richtung Eingangstür geschwungen und die Erstürmung mit kräftigen Schunklern, viel Musik und etlichen "Raketen" vorangetrieben.

Zunächst hatte Markus, der Fuchs, noch gut lachen. Immerhin waren seine Mitarbeiter in einem Extra-Lehrgang in Sachen Gegenwehr geschult worden und man hatte es noch kuschlig warm im Fuchsbau: "Oh wie ist das schön, euch draußen im Wind stehn zu sehn", sang der Rathauschef trotzig. Doch schon bald war der Bürgermeister mürbe und gab nach. Wobei ihm die Herausgabe der Kasse noch die geringsten Sorgen bereiteten. Beinhalte sie doch ohnehin nur Schuldscheine, so Fuchs.

Nach der Verlesung der Proklamation durch das erlauchte Quartett Rene, Jutta, Peter und Heike gab es einen letzten Kanonenschuss. Und weil man so einem Rotpelz und seiner Sippe nicht wirklich böse sein kann, sahen die Faasebozen von einer Inhaftierung der im närrischen Kampfgefecht Unterlegenen ab und zogen mit Herrn und Frau Reineke im Schlepptau weiter zum Abfeiern ins Feuerwehrgerätehaus.

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