Diskussion um altes Volksbad Zustand des Freibads sorgt für Wut und Ideen
Landsweiler-Reden · Macht das Volksbad Landsweiler im Frühjahr wieder auf? So denken Nutzer des Bades über die aktuelle Situation.
„Darf ich mich auch zum Freibad äußern?“ Günter Spaniol, 74, baut sich vor dem Reporter auf. „Sie möchten etwas Wut ablassen,“ wirft Gemeinderatsmitglied Erwin Mohns von den Linken mit einem Lächeln ein. Die Politik werde es bei den nächsten Wahlen zu spüren bekommen, richtet sich Spaniol dann auch erst einmal an den Kommunalpolitiker. Was der nicht gerne hört. Es gäbe schließlich unterschiedliche Fraktionen, wehrt sich Mohns. Seit 50 Jahren, legt Spaniol dann los, habe er eine Dauerkarte. Den Wasserverlust in den Becken gebe es schon viele Jahre. Nichts sei geschehen. „Wir haben vor vier Jahren 3500 Unterschriften für den Erhalt des Bades gesammelt“, sagt Spaniol. Die vergangenen Jahre habe die Gemeinde nicht in den Erhalt investiert, nun hätten die Leute vor Ort „eine unheimliche Wutlage“. Die Pläne für eine Sanierung mit kleinerer Schwimmfläche – inakzeptabel.
Imka Marx ist ebenfalls der Meinung, ein kleineres Becken käme nicht in Frage. Die Gemeinde hätte in den vergangenen Jahren mehr Geld im Haushalt zurückstellen sollen fürs Freibad. Marx hat gleich 20 Unterschriften mitgebracht von Leuten, die nicht kommen konnten an diesem Samstagmittag. Ein paar Meter weiter diskutiert die Stennweiler Ortsvorsteherin Christina Baltes mit den Leuten. Drei Millionen Euro vom Bund seien gut, aber das Land müsse darüber hinaus mit einem Sonderkredit helfen. Baltes: „Wir fühlen uns schon im Stich gelassen.“ Cornelia Horne und Ulrike Schäfer machen sich insbesondere für den Erhalt von Wärmehalle und -becken stark. Die Seniorinnen können von drinnen nach draußen schwimmen. Und somit bei jedem Wetter ihrem Hobby nachgehen. Wenn es das nicht mehr gäbe, würden viele von ihnen wegbleiben.
Auf dem Parkplatz diskutieren die Freibad-Freunde eifrig in kleinen Grüppchen. Den offenen Brief unterzeichnen sie im Kofferraum von Initiatorin Petra Heidemann oder auch mal auf dem Rücken einer Bekannten. Mehrfach schwirrt die Frage durch die Luft, ob nicht ein anderes Architektenbüro ein Sanierungskonzept erstellen könne, das dem finanziellen Spielraum der Gemeinde gerecht werde. Während die ersten Unterzeichner gehen, kommen weitere Interessierte auf den Parkplatz. Die Unterschriftenzettel füllen sich schnell.