Es wurde Fark – und alle kamen

Landsweiler-Reden · Traumhaftes Wetter bescherte dem Fantasie- und Rollenspiel-Konvent in Landsweiler-Reden traumhafte Zahlen. Das betrifft sowohl die Besucherzahlen als auch die Spende für den Kindershospizdienst.

 So sollte es sein: Die Nationalitäten und die Genres mischen sich. Ordensritter aus Luxemburg, LARPer aus „Warhammer 40 000“, mit Adika Ricasee von Beskarschmiede aus Südbaden und die Cosplayerinnen Grell Sattecliffe und Craves Eternal Sonata aus Völklingen. Fotos: Jörg Jacobi

So sollte es sein: Die Nationalitäten und die Genres mischen sich. Ordensritter aus Luxemburg, LARPer aus „Warhammer 40 000“, mit Adika Ricasee von Beskarschmiede aus Südbaden und die Cosplayerinnen Grell Sattecliffe und Craves Eternal Sonata aus Völklingen. Fotos: Jörg Jacobi

 Das Fark-Team mit Bürgermeister Markus Fuchs, Benjamin Kiehn und Beate Leonhard-Kaul, Vorsitzende des Kinderhospizdienstes (v.l.).

Das Fark-Team mit Bürgermeister Markus Fuchs, Benjamin Kiehn und Beate Leonhard-Kaul, Vorsitzende des Kinderhospizdienstes (v.l.).

. Eigentlich müsste sie sich seltsam fühlen, die Dame in dem hübsch geblümten Sommerkleid. Hier nämlich, da ist sie die Außergewöhnliche, die, die auffällt. Die Masse der Menschen, die die Wassergärten entlangschlendern, die Plattform besteigen oder durchs Hauptgebäude wandeln, sehen ganz anders aus. Spitze Ohren und wallende Kleider, zerfetzte und blutige Soldatenoutfits etwa oder viktorianisches Gewand, Drachenschuppen, blaue Haare - normal hat hier am Wochenende eine andere Dimension. Es ist Fark - und wie! Dass sich nun Klingonen, Predatoren, Animes, Starwars-Krieger und und und bereits zur Eröffnung am Samstag zuhauf auf der Plattform tummeln, dafür hat Commander Fark alias Benjamin Kiehn gesorgt. Der allerdings bereits zur offiziellen Begrüßung selbst den Dank an viele helfende Hände weitergibt. Über 60 Helfer sind es, die dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft. Die die Kässchen bereit halten, damit man spenden kann. Denn der komplette Erlös geht an den Kinderhospizdienst. 10 000 Euro hat sich Kiehn gewünscht. Zum Schluss sind es dann stolze 21 870,90 Euro geworden. Und damit hat sich gestern der Kreis geschlossen: Wieder gab es Dank von Kiehn, diesmal mit eingeschlossen auch die rund 20 000 Besucher, die ihren Obolus für den guten Zweck geleistet haben. Insgesamt 47 000 Euro hat Kiehn mit seinem Team in diesem Jahr bereits für den Kinderhospizdienst erwirtschaftet, durch Fark, den Mittelaltermarkt und kleinere Aktionen.

Freiwillige Spende statt Eintritt, das hat sich offenbar bewährt. Das Konzept, die Szene zu öffnen und publik zu machen bei denen, die normalerweise da eher weniger drin sind, jedenfalls ging auf: Im Laufe der beiden Tage haben sich Jung und Alt, Groß und Klein unter die Szene gemischt und geguckt, gestaunt, fotografiert. Die Autokennzeichen rund ums Gelände der ehemaligen Grube Reden zeugen davon: Hier ist längst nicht nur das Saarland vertreten, die Menschen kommen aus der gesamten Bundesrepublik, aus Frankreich, Luxemburg. Wie beispielsweise Ben Hanse, der am Samstag mit sieben Leuten der Eglesia Igles aus Luxemburg da war, einer Gruppe, die auf "Warhammer 40 000" basiert. Erfahren hat man auf der Lux-Con durch Benjamin Kiehn von der Fark und Hanse findet sie "gut und groß und mit vielen netten Leuten". Dem kann Adika Ricasee nur zustimmen. Von der Grenze zur Schweiz, aus Südbaden ist er mit seinen Kollegen der Mandalorianischen Beskarschmiede mit dem Fernreisebus angereist. Manche sind nur einen Tag da, viele aber bleiben beide. Übernachten hier. Wie beispielsweise Pierre de Fumier, Ehefrau Tutursula von Ungefähr und deren Tochter Amines von Ungefähr. Sie haben ihr Wohnmobil dabei. Der Organisator der "Frankfurt unter Dampf" ist begeistert vom Ambiente. "Dass sich hier alle Genres vermischen, finde ich ganz toll. So bekommt man auch einen Einblick in die anderen Welten", sagt der Steampunker, der, wie die meisten an diesem Wochenende, nur unter seinem Rollennamen auftritt.

André Hößelbarth aus München von Arok's Fantastic Dragon Store braucht das nicht. Wenn er sich eine halbe Stunde lang in die drei Meter große Drachenhaut schwingt und dann entlang der Wassergärten spaziert, dann erkennt ihn sowieso keiner. Wiederkommen will er gerne, er findet es toll in Reden .

Ihm und den anderen wird auch geholfen: Die Wiederauflage für 2015 ist versprochen. Und da "Das Erbe" wegen der überraschenden Schließung nicht zur Verfügung stand, wird's zwischendrin schon eine Eröffnungsparty mit Programm geben. < siehe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort