„Er trägt sein Herz am rechten Fleck“

Elversberg · Bei Oberligist SV Elversberg II, der am Sonntag den SV Gonsenheim empfängt, bekommt das 19-jährige Talent Nino Kannengießer immer mehr Spielzeit – und viel Lob von Trainer Peter Eiden. Und das, obwohl er im Sommer von einer Erkrankung zurückgeworfen wurde.

Normalerweise ist Pfeiffersches Drüsenfieber eine komplikationslose Viruserkrankung, die grippeähnliche Symptome aufweist. Nino Kannengießer infizierte sich jedoch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt mit dem Virus. Der linke Außenverteidiger des Fußball-Oberligisten SV Elversberg II kam Mitte des Jahres gerade aus der A-Jugend in den U23-Kader der SVE, als das Virus bei ihm diagnostiziert wurde. Der 19-Jährige verpasste so den Großteil der Saisonvorbereitung.

"Ich hatte natürlich Sorgen, direkt den Anschluss zu verlieren", erzählt Kannengießer. "Nachdem ich aber wieder fit war, habe ich jeden Tag trainiert und mich zurückgekämpft. Ich hatte während dieser schwierigen Zeit auch das Gefühl, dass Verein und Trainer an mich glauben - das hat mir sehr geholfen", erinnert er sich. Und das Vertrauen von Trainer Peter Eiden hat sich gelohnt. So hat sich das Eigengewächs mittlerweile gut in den Kader eingefunden und bekommt stetig mehr Einsatzzeit.

"Das Fieber hat Nino natürlich zurückgeworfen, aber er ist ein großes Talent und wir planen auch in Zukunft mit ihm. Er hat großes Potenzial, ist intelligent und trägt sein Herz am rechten Fleck", lobt Eiden.

An diesem Sonntag kann sich Nino wieder Hoffnung auf einen Einsatz machen. Sein Team empfängt um 14.30 Uhr den SV Gonsenheim zum letzten Spiel vor der Winterpause.

Zum Fußball fand der gebürtige Schiffweiler in seinem Heimatort. Bei der FSG Schiffweiler blieb er bis zur C-Jugend, ging dann zum 1. FC Saarbrücken in die Regionalliga. 2013 wechselte er vor dem zweiten A-Jugend-Jahr an die Kaiserlinde. "Das Konzept der SVE hat mir direkt gefallen. Der Verein hat mir meine Chancen und Perspektiven aufgezeigt. Der Wechsel war die richtige Entscheidung, die Arbeit hier hat von Anfang an Spaß gemacht", sagt Kannengießer.

An robuste Spielweise gewöhnen

In der Oberliga-Mannschaft ist der 19-Jährige aktuell der jüngste Spieler. "Es war natürlich keine Selbstverständlichkeit, dass mich gerade die alten Hasen gut aufnehmen. Aber das Team hat mich direkt akzeptiert und unterstützt. An die Spielweise der Oberliga musste ich mich aber erst gewöhnen. Alles ist robuster und schneller." Wichtige Unterstützung bekam Kannengießer auch durch seinen Vater Peter: "Als ehemaliger Oberligaspieler von Borussia Neunkirchen hat er mir viele gute Tipps geben können und ist auch sonst eine riesige Stütze für mich."

Im Frühjahr hat Nino am Gymnasium am Steinwald sein Abitur geschafft und strebt nun eine Karriere als Polizist an. Den Sporttest hat er bereits erfolgreich bestanden, fehlt nur noch die schriftliche Prüfung. Falls er scheitern sollte, hat Kannengießer auch einen Plan B: ein Studium im Bereich Sportökonomie oder Sportwissenschaften.

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