Ein Sommer zum Skifahren
Landsweiler-Reden · Auch ohne Badewetter schön: Zusammen mit vielen Vereinen richtete die Gemeinde Schiffweiler am Sonntag ein Fest für Groß und Klein zum 80-jährigen Bestehen des Freibads aus.
Skifahren ? Langsam wundert einen in diesem Sommer gar nichts mehr: "Der Nächste kann sich schon die Bretter holen", ruft Sonja Rathmann. Marie steigt auf die roten Skier, die mit fest gestrafften Seilen an den Füßen festgehalten werden, und geht in Startposition. Sogar das war beim Geburtstagsfest "80 Jahre Freibad" möglich - als eine von acht Spiel-Stationen. Die Siebenjährige machte ihre Sache richtig gut: In 29,4 Sekunden glitt Marie über die Wiese. "Die erste, die die Kurve richtig holt", lobte die Helferin vom DLRG.
Schwimmbadwetter geht eigentlich anders. So dümpelte die Quecksilbersäule am Sonntag irgendwo um die 18 Grad. Im Wasser war es ein paar Grad wärmer. Trotzdem wagten sich nur wenige Kinder ins Becken, als die Freiwillige Feuerwehr Landsweiler-Reden , die mit 15 Personen angerückt war, Wasserspiele anbot. "Schade", meinte Jugendwartin Christine Schäfer, "aber wenigstens gab es keinen Regen." Den vier Meerjungfrauen wäre das sicher egal gewesen. Sie präsentierten neben einer Gruppe Piraten den Fantasy- und Rollenspielkonvent. "Präsenz zeigen und Leute bespaßen", gab Dirk Budier als Tagesmotto aus. Jennifer Brill, Künstlername Ashizu, tauchte abwechselnd mit ihren Kolleginnen nach Muscheln, die die Kinder ins Wasser warfen. Sich schon selber nass machen musste, wer die neuen Schnorchelmasken eines Sportausstatters ausprobieren wollte, die Olga Hoff mitgebracht hatte. "Damit kann man was anfangen", urteilte der zehnjährige Philipp nach einem Tauchgang.
Wer an Land bleiben wollte, bekam auch dort viel geboten: Es gab Beachvolleyball und eine Hüpfburg, für den Hunger leckere Crepes, Gefüllte mit Sauerkraut und frisches Popcorn. Die Schminkfeen vom KKV Landsweiler-Reden malten Kindergesichter an, die Aktiven des China Kampfkunstvereins zauberten Tattoos auf Arme und Wangen. Neben Showtänzen wurden auf der Bühne Zauberkunsttücke gezeigt. Ziemlich resistent gegen Verbesserungszauber erwies sich wie schon seit Wochen das Wetter: "Meine Requisiten sind alle nass", beklagte sich Magier Johann Wolfgang Goethe. "In diesem Sommer ist schon so viel kaputt gegangen."
Ordentlich ins Schwitzen kamen die Sportler des Chinakampfkunstverein bei ihrer Chi-Gong-Mitmachaktion. Ziemlich handgreiflich ging es auch bei den Vorführungen des Karatecentrums Bushido zu. Die zwölf Mitglieder zwischen sechs und 60 Jahren bewiesen, dass Karate für jede Generation geeignet ist. "Wir bauen gerade unser Alterstraining aus", informierte Manfred Schlicher.
Abgerundet wurde die Geburtstagsparty, bei der Mitglieder der Ortsräte Getränke ausschenkten, durch eine Bilderschau, mit der man an die Anfänge des Volksbades Landsweiler-Reden und die Entstehung des Freibads erinnerte.
