Die Fark kommt in Sicht Ein Blick hinter die Kulissen der Fark

Landsweiler-Reden · Seit der Fark vor zwei Jahren zeichnet der speziell dafür gegründete Fit4Charity für die Ausrichtung verantwortlich. Aber die Fark ist nur eine, wenn auch die größte Veranstaltung des gemeinnützigen Vereins.

 Gemeinsam mit Töchterchen Maria hat die Pressesprecherin von Fit4Charitiy, Kathrin Prams, der SZ einen Einblick gewährt. Hier vor der ehemaligen Dampfmaschine, dort, wo dieses Mal Lost Eden seinen Platz findet.

Gemeinsam mit Töchterchen Maria hat die Pressesprecherin von Fit4Charitiy, Kathrin Prams, der SZ einen Einblick gewährt. Hier vor der ehemaligen Dampfmaschine, dort, wo dieses Mal Lost Eden seinen Platz findet.

Foto: Jörg Jacobi/Jörg Jacobi

Das Wetter ist trüb an diesem Spätnachmittag, das Gelände trostlos. Hier, wo einst die Dampfmaschine für die Fertigung auf der Grube Reden sorgte. Ein Schwarm Vögel flattert hoch. Die Ruinen wirken bedrohlich. Hitch­cock lässt grüßen. Endzeit-Stimmung. Und das ist gut so. Schließlich soll hier in vier Wochen genau das sein: Endzeit, Lost Eden, einer der großen Themenschwerpunkte beim Fantasie- und Rollenspielkonvent Fark. „Das passt hier einfach richtig gut hin“, sagt dann auch Kathrin Prams, die Pressefrau des Veranstalters, des Vereins Fit4Charity. Mit ihrer entzückenden anderthalbjährigen Tochter Maria auf dem Arm nimmt sie der Umgebung dann auch schnell den Grusel. „Erlebte Industriekultur in Verbindung mit Endzeit, das finde ich super.“ Die Endzeitler werden bei der vierten Auflage der Fark, der dritten in Reden, aus dem Wassergärten nach hier oben ziehen. Der Plan ist längst gemacht. Die Veranstalter sind in die heiße Endphase der Vorbereitungen eingestiegen.

Das bedeutet immer auch Großeinsatz für Horst Prams und Werner Boudier. Die beiden „Vereinssenioren“, wie Kathrin Prams sie liebevoll nennt, sind wieder am Werkeln. Im Gebäude direkt im Anschluss ans zukünftige Lost Eden. Das sieht von außen intakter aus, als es von innen ist. Licht und Wasser: Fehlanzeige. „Das bringen wir uns eben alles mit“, sagt Horst Prams. Den zur Straße gelegenen größeren Raum des Gebäudes haben die Fark-Leute vereinnahmt. Einige Überbleibsel von was auch immer - ein altes Fass, massenhaft Dosen mit Linsensuppe, ein Zweisitzer - teilen sich den Raum mit dem Großprojekt der beiden Konstrukteure:  Castle Gray­skull. Fans der Masters of the Universe werden es wissen: Es ist die Burg, die He-Man schützt. Im Gegensatz zur Tardis des Dr. Who, die vor zwei Jahren nach eigenen Entwürfen und Plänen gebaut worden war, gibt es in diesem Jahr ein Grundgerüst. Jemand aus Saarlouis hat es verkauft, Vereinsvorsitzender Benjamin Kiehn „hat es irgendwie entdeckt“. Gebaut ist es aus Pappmaché, viel Papier und einem Eimer voller Nägel („da hätte sich der Opa früher gefreut“, sagt Boudier) sind unübersehbar abgenommen worden. Das Innengerüst wurde neu verkleidet mit Styropor und Gips, wird dann zum Schluss neu gespritzt. Vor zwei Monaten haben die Beiden angefangen, haben etwa fünf Arbeitstage investiert, bislang. „So etwa 100 Stunden werden wir noch brauchen“, schätzt Prams. 3,50 Meter hoch und etwa 2,80 breit wird das Schloss sein. Wie sich das für die Bauprojekte von Prams und Boudier gehört, wird es auf dem Hauptplatz vorm „Erbe“ stehen, wie zuletzt die Tardis und im Jahr davor das Stargate. Die Kunst wird sein, das Schloss so zu bauen, das man es auseinandernehmen kann. Das machen dann aber nicht mehr Prams und Boudier. „Das ist ja das Schöne an dem Verein, dass die jungen Leute dann einspringen“, sagt Prams. Überhaupt ist es der Verein, die wohltätige Idee, die dahintersteht, die Prams und Boudier antreibt. Mit Fantasy, da haben sie eher weniger am Hut. „Aber der gute Zweck, das ist uns wichtig“, sagt auch Boudier.

Von null bis 70 Jahre alt sind die Vereinsmitglieder des gerade mal drei Jahre alten Vereins. Gegründet wurde er  im Vorfeld der Fark vor zwei Jahren. „Das war alles dann doch sehr groß geworden, das ging dann nicht mehr anders, um auch rechtlich auf festen Füßen zu stehen“, erzählt Kathrin Prams. Die Gemeinnützigkeit hat der Verein ratzfatz anerkannt gekriegt. Kein Wunder: Zigtausende sind längst zusammengekommen, alleine bei der letzten Fark waren es fast 40 000 Euro. Und auch wenn die Fark die größte Veranstaltung ist („da steckt viel Herzblut drin“, sagt Kathrin Prams), so gibt es doch noch jede Menge mehr. „Wir sind da auch ganz offen, wenn jemand eine Idee hat, was machen will, dann hat er unsere Unterstützung“, sagt sie. „Jeder hat seine Talente.“ Und die werden dann auch bei der Fark eingesetzt. Wie die von Kathrin Kühn zum Beispiel. Sie ist schon lange dabei und für die Technik zuständig. Seit Anfang des Jahres schon ist sie mit der Bühnentechnik für die Fark im August befasst. „Sie muss klären: Was brauchen die Autoren, was braucht eine Band wie Dritte Instanz.“ für Verträge, Hintergrund, Händleranfragen ist Benjamin Kiehn gemeinsam mit Dirk Boudier verantwortlich. Großer Bereich ist auch das Spendenwesen. Für jeden der Fantasy-Bereiche gibt es eine zuständige Person. Jennifer Brill  ist dies für den Bereich Cosplay, sie knüpft - wie die anderen „Bereichsleiter“ auch - Kontakte, lädt im Vorfeld ein, sieht sich in ganz Europa nach Künstlern um. Insgesamt über 100 Leute sind beschäftigt mit Catering und Künstler-Betreuung. Auch DRK und Feuerwehr zählen dazu – „viele Vereinsmitglieder“.

Für sie alle gibt es eine gute Nachricht: Direkt nach Ende der Fark am 27. August wird die neue Halle bezogen. In Welschbach gibt es dann Lagermöglichkeiten, die Chance zum gemütlichen Besprechungstreff, Probenräume und sogar fließend Wasser. „Dann können wir alle endlich mal unsere Keller leer räumen“, freut sich Kathrin Prams.

 Blick aus dem "Schloss" in den Raum

Blick aus dem "Schloss" in den Raum

Foto: Jörg Jacobi/Jörg Jacobi
 Auch wenn das Gebäude von außen gut aussieht: Die Arbeitsbedingungen für die Kulissenbauer sind nicht optimal. Aber die Tage hier sind gezählt. Nach der Fark findet der Umzug in eine Industriehalle in Welschbach statt.

Auch wenn das Gebäude von außen gut aussieht: Die Arbeitsbedingungen für die Kulissenbauer sind nicht optimal. Aber die Tage hier sind gezählt. Nach der Fark findet der Umzug in eine Industriehalle in Welschbach statt.

Foto: Jörg Jacobi
 Horst Prams (links) und Werner Boudier beim Bau des Schlosses von Grayskull. Seitdem die Fark in Reden stattfindet, haben die beiden für jeden Konvent ein besonderes Gebäude zusammengezimmert. Vor zwei Jahren war es die Tardis, vor drei Jahren das Stargate. Etwa 100 Stunden, so schätzen sie, werden sie noch zu tun haben, bis das Schloss des Masters of the Universe He-Man fertig ist. Wie der Blick durch das Schloss von hinten zeigt (kleines Foto oben) gilt es erst einmal das bereits fertig erworbene Grundgerüst zu stabilisieren. 

Horst Prams (links) und Werner Boudier beim Bau des Schlosses von Grayskull. Seitdem die Fark in Reden stattfindet, haben die beiden für jeden Konvent ein besonderes Gebäude zusammengezimmert. Vor zwei Jahren war es die Tardis, vor drei Jahren das Stargate. Etwa 100 Stunden, so schätzen sie, werden sie noch zu tun haben, bis das Schloss des Masters of the Universe He-Man fertig ist. Wie der Blick durch das Schloss von hinten zeigt (kleines Foto oben) gilt es erst einmal das bereits fertig erworbene Grundgerüst zu stabilisieren. 

Foto: Jörg Jacobi

Dort wird dann auch das Kulissenteam seinen nächsten Auftrag ausführen. „Benni sagt, er weiß schon was. Aber verraten wollte er es noch nicht.“ Horst Prams und Werner Boudier nehmen’s gelassen . . .

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