Der Phönix von der Bergehalde

Heiligenwald/Reden · Vier Jahre liegen zwischen der Idee, einen Weinberg auf der Redener Bergehalde anzulegen und der Präsentation des „Jungfernweines“. Am Freitagnachmittag schenkte die Weinbruderschaft St. Vinzenz Heiligenwald den „Phönix“ erstmals im Bürgerhaus aus.

. Von "süffig" über "duftig frisch" bis zu "der hat was" reichten am Freitagnachmittag die Kommentare zum "Jungfernwein" der Weinbruderschaft St. Vinzenz Heiligenwald. Auch wenn die eher liebliche Note nicht jedermanns Geschmack ist - gelungen ist der Wein von der Redener Bergehalde allemal, darin waren sich alle Gäste bei der Weinprobe im Bürgerhaus Heiligenwald einig.

So dürfen der Vorsitzende der 1991 gegründeten Weinbruderschaft, Günter Beck, und seine 21 Mitstreiter stolz sein auf die ungewöhnliche Idee, auf der Bergehalde Wein anzubauen und vor allem, diese dann auch in die Tat umzusetzen. Beim Heringsessen des CDU-Gemeindeverbandes Schiffweiler 2011 hatte Dieter Beck den damaligen Geschäftsführer der Industriekultur Saar (IKS), Karl Kleineberg gefragt, ob er sich einen Weinberg auf der Bergehalde in Reden vorstellen könne. "Er hat uns damals ermutigt", berichtete Beck gestern. Und dieser Mut wurde belohnt. Allerdings hätten die Weinbrüder das Projekt Wingert nicht stemmen können ohne die Unterstützung verschiedener Firmen. Die Gemeinde sorgte mit dem Transport von Wasser dafür, dass in den trockenen Sommern 2012/2013 die jungen Weinstöcke nicht eingingen. Diese hegt und pflegt mit großer Freude "Weinbruder" Matthias Bauer, der Anfang der 70er Jahre aus der Trierer Kante ins Saarland kam und dessen Großeltern Weinberge hatten. Um seine Kenntnisse an die Jugend weiterzugeben, möchte Bauer jetzt im Frühjahr einen Reben-Schnittkurs anbieten.

Im September vergangenen Jahres fand die erste Lese auf dem Weinberg statt. Die weiße Rebsorte Phönix, eine Neuzüchtung, die relativ resistent gegen Mehltau und robust gegen Frost ist, freundete sich offensichtlich mit dem Sand-Schiefer- und Tongemisch auf der Bergehalde sehr gut an. Die Südwest-Ausrichtung des Wingerts tat ihr Übriges, sodass die Weinbruderschaft dem Weingut Hubertus M. Apel in Nittel an der Obermosel Trauben in einwandfreiem Zustand liefern konnte. Das Wirtepaar des Bürgerhauses pflegt seit vielen Jahren geschäftliche Beziehungen zu der Winzerfamilie, die die ersten 100 Liter Deutscher Landwein von der Bergehalde in Reden vinifizierte und abfüllte. Winzersohn Matthias Apel zeigte sich gestern "absolut positiv überrascht" vom Jungfernwein. "Spritzig frisch, mit feiner Muskatnote, erinnert an reife Äpfel und Aprikosen", charakterisiert Apel den Wein, der mit 12,5 Prozent Volumen aufwartet. Verkauft wird der Wein nicht, allerdings haben einige Liebhaber bereits Interesse an einer der 196 Flaschen angemeldet.

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