Das Unternehmen „deinwerk“ aus Schiffweiler Minimalistisch und vom Spaß getragen

Schiffweiler · Die Schiffweiler Firma „deinwerk“ verkauft Produkte aus Cortenstahl für drinnen und draußen.

 Christian Carbon und Sascha Fenrich (von links) an ihrer Grilltonne.

Christian Carbon und Sascha Fenrich (von links) an ihrer Grilltonne.

Foto: Andreas Nonnweiler

Alte Liebe rostet nicht? In diesem speziellen Fall darf sie durchaus ein bisschen Patina ansetzen. Denn dann sieht die Grilltonne aus, wie sie aussehen soll: rostbraun, stattlich, ein feuriges Gerät. Christian Carbon und Sascha Fenrich haben sie entwickelt. Ihre Firma mit Sitz in Schiffweiler nennt sich „deinwerk“. Das gemeinsame Unternehmen ist beider Zweitjob – der gelernte Industriemechaniker Carbon verdient seine Brötchen bei Tadano in Zweibrücken, Fenrich, Diplom-Informatiker und Industriekaufmann, ist selbstständig mit Web-Design und Software-Entwicklung.  Neben der „Outdoor-Küche“ hat „deinwerk“ Feuerschalen, Pflanzkübel, Sichtschutz, Stelen für Briefkästen und Hausnummern, aber auch Accessoires für drinnen wie etwa Holzlager aus Metall oder Kerzenständer im Programm. Die beiden Männer arbeiten mit Cortenstahl, einem wetterfesten Baustahl, vielseitig verwendbar. Die Entwicklung liegt in ihren Händen, erläutern sie, für die Fertigung sind regionale Betriebe an Bord, insbesondere aus dem Saarpfalz-Kreis und dem Zweibrücker Raum.  

Fenrich (44) und Carbon (42) stammen aus Zweibrücken, kennen sich seit Jugendtagen. Eine alte Liebe, die über  die Jahre und persönlichen Veränderungen gehalten hat. Carbon lebt mit seiner Familie in Schiffweiler. Den Pfälzer hat die Liebe in den Kreis Neunkirchen gezogen. Fenrich ist mit seiner Frau und den Kindern in Zweibrücken sesshaft. Mit erstem Job, Familie und Sport dürfte der Tag sicher nicht zu lange sein. Der energiegeladene Carbon lacht und kommentiert: „Geht schon.“

Über den gemeinsamen Freundeskreis haben sie sich kennengelernt. Damals, 1998, waren beide Anfang 20 und merkten, dass sie ähnlich ticken, handwerklich interessiert sind. Fenrichs Vater ist Schreiner, und so beginnt auch der Sohn zunächst mit dem Werkstoff Holz. Dann kommen Beton und Stahl dazu. „Wir haben bei Sascha eine Treppe im Dachboden geschweißt“, erinnert sich Carbon. Der Anspruch beim gemeinsamen Werkeln: das Ergebnis sollte nicht nur praktisch sein, sondern auch gut aussehen. Minimalistisch, aufs Wesentliche konzentriert, hochwertig – von der Stahltreppe trugen sie ihre Ideen weiter. Reiften zur Geschäftsidee. Ein Jahr lang, sagt Fenrich, hätten sie gezeichnet und sich mit der Bussiness-Gründung beschäftigt. Der Name ihrer Firma, das Logo – ein langer Prozess. Dann sicherten sie sich die Domaine, ihren Platz im Internet.  2016 meldeten sie ihr Gewerbe an.

„Seit zwei Jahren kann man es Geschäft nennen“, sagt Carbon zur Entwicklung von „deinwerk“. Selbst fertigen wollten sie nicht. Der notwendige Maschinenpark hätte viel Geld gekostet. Und damit Druck aufgebaut und die Freude am Projekt gefährdet. In die Falle sind sie nicht getappt. Sie bauen Prototypen, fahren zu Kunden, die mit besonderen Wünschen auf sie zukommen, und lassen dann in der Umgebung produzieren. Ihre Produkte sollen regional und finanziell erschwinglich bleiben, betonen sie. Aber eben auch anders sein als das, was jedes Bauhaus in der Umgebung bietet.

Carbon: „Jeder Termin ist bei uns mit Spaß verbunden, auch wenn ganz klar die Ernsthaftigkeit drin ist. Man kann bei uns alles bestellen, deshalb heißt es auch ,deinwerk’.“ Sollte es stressig werden, da sind sie sich einig, wollen sie es lieber bleiben lassen. Doch das ist nicht in Sicht. „Wir sind immer noch top motiviert“, sagt Carbon. Alte Liebe rostet nicht.

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