"De Schellemann" geht um die Welt

Herr Dietz, welchem Zweck dient der Bürgerbrief? Dietz: Wir wollen die Erinnerung der Leute, die von Schiffweiler weggezogen sind und bereits viele Jahre in der Fremde wohnen, an ihre alte Heimat wach halten. Natürlich interessiert uns auch, was aus unseren Mitschülern, Freunden und Bekannten geworden ist, wie sie ihr Leben gestalten und in ihrem neuen Umfeld zurecht kommen

Herr Dietz, welchem Zweck dient der Bürgerbrief?

Dietz: Wir wollen die Erinnerung der Leute, die von Schiffweiler weggezogen sind und bereits viele Jahre in der Fremde wohnen, an ihre alte Heimat wach halten. Natürlich interessiert uns auch, was aus unseren Mitschülern, Freunden und Bekannten geworden ist, wie sie ihr Leben gestalten und in ihrem neuen Umfeld zurecht kommen. Unser wichtigstes Anliegen ist es, die Entwicklung unseres Dorfes zu schildern, wie sich die hier Verbliebenen mit den wirtschaftlichen Veränderungen, der Schließung von Gruben und Eisenhütten arrangiert haben. Wichtig ist auch, was sich im politischen Leben Schiffweilers getan hat und sich kulturell tut.

Wieso nennen Sie den Bürgerbrief "De Schellemann"?

Dietz: Als amtliche Bekanntmachungen noch durch einen Ausrufer erfolgten, hatte man in Schiffweiler diese Aufgabe dem legendären Schellemann Knall übertragen. Und weil wir nach einer historischen Person suchten, die in unserer sehr schnelllebigen Zeit das aktuelle Geschehen im Dorf nach draußen bringt, gaben wir ihr den Namen "de Schellemann". Dabei wollen wir den ehemaligen Schiffweiler Bürgern die wirklich interessanten Ereignisse mitteilen. Wie zuletzt die Wahl von Markus Fuchs zum Bürgermeister oder den Abriss des Bahnhofes. Dass die Schiffweiler Kirmes auch dank der Figur des Schellemannes und der Strauße wieder an Bedeutung gewonnen hat und die FSG dem großen 1. FC Saarbrücken im Pokal auf Augenhöhe begegnet ist.

Wie waren die Rückmeldungen bei rund 250 verschickter Bürgerbriefe im letzten Jahr?

Dietz: Exakt 18 ehemalige Schiffweiler meldeten sich aus Florida, Italien, Bad Reichenhall oder Gütersloh. Alle finden den Schellemann super und warten auf die nächste Ausgabe. Für die Gemeinde Schiffweiler ergibt sich auch die Gelegenheit, über den Zukunftsort Reden und Itzenplitz zu berichten. Vielleicht gelingt es uns ja auch, irgendwann zu einem Heimattreffen einzuladen. Unsere Partnergemeinde Greifenburg hat dies getan. Es kamen über 200 Ehemalige. Übrigens suchen wir immer Adressen von unseren ehemaligen Mitbürgern. Wir bitten um Mitteilung, schriftlich an den Ortsrat Schiffweiler, Rathausstraße 11, oder per E-Mail: ovschiffweiler@schiffweiler.de.

Wer brachte Sie auf die Idee, diesen so genannten Bürgerbrief rund um den Erdball zu schicken?

Dietz: Im Illinger Gemeindebezirk Wustweiler hat man vor über zehn Jahren eine solche Aktion begonnen. Das hat mir gut gefallen. Und warum sollte man Dinge, die einen positiv berühren, nicht auch selber machen dürfen.

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