Daten über Verbreitung von Arten

Landsweiler-Reden · Aus hellem Holz gefertigt und mit stilisierten Ästen und Blättern zeigt sich die nagelneue multimediale Stele im Zentrum für Biodokumentation. Sie wird auf Reisen gehen: Erste Station ist das Saarpark-Center.

 Umweltminister Reinhold Jost eröffnete gestern die Wanderausstellung im Zentrum für Biodokumentation in Landsweiler-Reden. Foto: Ministerium/Schorr

Umweltminister Reinhold Jost eröffnete gestern die Wanderausstellung im Zentrum für Biodokumentation in Landsweiler-Reden. Foto: Ministerium/Schorr

Foto: Ministerium/Schorr

. Vor ein-, zweihundert Jahren wäre sie wohl überflüssig gewesen, die nagelneue multimediale Stele, mit der das Zentrum für Biodokumentation (ZfB) ab sofort Werbung in eigener Sache macht. Herrschte doch damals ein breites gesellschaftliches Interesse an zoologischem und botanischem Wissen, stellte Hausherr Andreas Bettinger beim gestrigen Rundgang durch die großen Lager- und Archivräume am Erlebnisort Reden leicht wehmütig fest. Heute beschäftigt das Thema meist nur Experten und Politiker. Erst beim Verweis auf den exorbitanten ökonomischen Wert der kontinuierlich schwindenden biologischen Vielfalt auf unserem Planeten - Fachleute der Natur- und Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) halten allein ein Viertel aller Tierarten für gefährdet - wird die Bevölkerung hellhörig.

Aber vielleicht geht es auch anders: Aus hellem Holz gefertigt, mit stilisierten Blättern und Ästen sowie präparierten Tieren à la Kranich oder Wiedehopf ansprechend gestaltet, soll die Infostele Lust auf das ZfB und relevante Themen machen. "Um Tier- und Pflanzenarten qualifiziert zu schützen, setzt es Fachwissen voraus", betonte Jost. Es muss bekannt sein, welche Arten wann und wo vorkommen und warum sie gefährdet sind. "Genau dieses Wissen ist für das Saarland im ZfB gebündelt." Dem Umweltministerium unterstellt, erfasst das aktuell neunköpfige Team unter anderem systematisch Daten über die Verbreitung von Arten im Saarland - die Basis für eine fachlich solide Natur-und Schutzgebietsplanung oder auch die Erstellung regionaler Roter Listen. In den 13 Jahren seiner Existenz habe das ZfB ein verlässliches Netz an Feldbiologen mit fundierter Expertise aufgebaut. "Zum engen Kreis zählen etwa 30 ehrenamtliche Naturforscher, die regelmäßig im Gelände sind."

Historisches Gedächtnis

Neben den naturkundlichen beherbergt das ZfB auch die archäologischen Landessammlungen und bildet damit "das historische Gedächtnis unserer Heimat", erklärte der Minister. Dafür wünsche man sich wieder mehr Interesse seitens der Öffentlichkeit, das die mobile Werbestele - in einer halben Stunde ist sie ab- und aufgebaut - wecken soll. "Sie wird künftig nicht nur Basisinformationen zum ZfB liefern." Können doch auf dem integrierten Computer unterschiedlichste Inhalte hinterlegt und per Touchscreen abgerufen werden. "Dasselbe gilt für die Hörstele", auf der zurzeit ein Hörspiel für Kinder läuft.

Der erste Einsatz im öffentlichen Raum ist vom 29. März bis 2. April im Saarpark-Center vorgesehen. Danach wandert die Stele weiter nach Saarbrücken auf die Saarmesse an den Stand der Landesregierung.

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