Jubilar Chorvereinigung Heiligenwald Es braucht dringend frische Stimmen
Heiligenwald · Die Chorvereinigung Heiligenwald will ihr 100-jähriges Bestehen am 5. Dezember mit einem Festkonzert feiern. Wenn die Pandemie es zulässt.
Im Landkreis Neunkirchen gibt es ein reges Vereinsleben, dem sich die Städte und Dörfer zusammen mit engagierten Ehrenamtlern widmen. Gerade in der jetzigen schwierigen Zeit einer Pandemie zeigt sich, wie wichtig solche Vereine, in denen man seine Hobbys mit anderen Menschen ausleben kann, sind. In diesem Jahr feiert einer dieser Vereine sein hundertjähriges Bestehen und kann auf eine sehr erfolgreiche und schöne Zeit zurückblicken: Die Chorvereinigung 1921 Heiligenwald.
Angefangen hat die Geschichte dieser Chorvereinigung mit Bergleuten, die ihre Leidenschaft für das Singen im Männergesangsverein „Flora“ begannen. Der 3. Februar 1957 war dann maßgeblich entscheidend für die neue Chorvereinigung Heiligenwald, denn an diesem Tag schlossen sich der MGV „Flora“ und der Männerchor „Edelweis“ zusammen. Der Chor zählte damals 90 Sänger und wurde von Chorleiter Friedbert Andres fünf Jahrzehnte lang geleitet. Im Jahr 2006 musste dieser aus gesundheitlichen Gründen die Leitung abgeben und vorübergehend konnte Lothar Klockner dafür gewonnen werden. Seit September 2011 ist nun Berthold Westrich musikalischer Leiter der Chorvereinigung, der laut dem 1. Vorsitzenden Horst Roth diesen Job leidenschaftlich und mit viel Begeisterung ausübt.
Neben dem musikalischen Anspruch ist dem Verein das soziale Miteinander sehr wichtig, denn die Chorproben sind für viele Mitglieder der kulturelle Mittelpunkt. Von 1964 bis etwa 1974 gab es zudem die Gesangsgruppe „Flitscher Spatzen“, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, junge Männer für den Chorgesang zu gewinnen. Diese Spatzenschar bestand aus 24 Sängern, die vor allem bei karnevalistischen Veranstaltungen ihre Glanzlichter setzte. Eine weitere Gruppierung innerhalb der Chorvereinigung war die Jagdhornbläsergruppe, die 1981 von Chordirektor Friedbert Andres ins Leben gerufen wurde. Mit zwölf Bläserinnen und Bläsern war diese einige Zeit eine wesentliche Bereicherung der Heiligenwalder Kulturszene. Und dabei nicht zu vergessen ist die rührige Frauengruppe, die die Veranstaltungen der Chorvereinigung immer tatkräftig unterstützte. Ihre Sprecherin, Rachelle Zägel, erwarb sich für ihre Verdienste bei allen große Anerkennung.
Die Chorvereinigung hat schon viele Höhepunkte in den letzten 100 Jahren erlebt, zum Beispiel eine 16-tägige Konzertreise mit 95 Teilnehmern nach British-Columbia, West-Kanada. Am kulturellen Leben der Gemeinde haben sie seit jeher großen Anteil, beteiligen sie sich doch jedes Jahr an der Weihnachtsfeier im Seniorenheim sowie bei Jubiläen örtlicher Vereine. Vor allem das jährliche Sommerfest erfreute sich immer großer Beliebtheit, was aber seit 2014 leider für den Verein aufgrund von Mangel an Helfern nicht mehr umzusetzen ist. Zurzeit zählt der Verein 140 Mitglieder, davon 21 Sänger und probt im Gasthaus „Ratsschänke“.
Der Chor sucht dringend sangesfreudige Männer, auch junggebliebene Ruheständler um weiterhin seiner Leidenschaft am Singen folgen zu können. Sofern es die Pandemie zulässt, wird bald wieder immer montags von 19 bis 20.30 Uhr geprobt. Das geplante Jubiläumskonzert im Bürgerhaus Heiligenwald am 6. Juni kann wegen der Pandemie nicht stattfinden, aber es gibt Hoffnung für einen neuen Termin: Am Sonntag, 5. Dezember, will die Chorvereinigung Heiligenwald ihr 100-jähriges Bestehen mit einem festlichen Jubiläumskonzert in der St. Laurentius Kirche Heiligenwald feiern.
Zusammen mit dem berühmten „Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ dürfte dieses Konzert ein weiteres Glanzlicht des traditionsreichen Vereines werden. Dem Vorsitzende Horst Roth ist es zudem eine Herzensangelegenheit, sich bei seinen Mitgliedern für ihre langjährige Treue zu bedanken. Besonders bei Chorleiter Berthold Westrich für sein Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit. Freude und Stolz erfüllt ihn, dass sie die Chorvereinigung Heiligenwald über einen solchen Zeitraum lebens- und leistungsfähig erhalten haben. Und sie möchten ihn noch eine gute Weile am Leben halten.