Auf dem Weg zum Weltkulturerbe

Heiligenwald. Heiligenwalds Ortsvorsteher Rüdiger Zakrzewski (Foto: SZ) und seine Mitstreiter im Bemühen, die ehemalige Grube Itzenplitz und das Umfeld mit Gebäuden und technischen Anlagen als Weltkulturerbe ausweisen zu lassen, sehen sich auf einem guten Weg. Das Taurus-Institut an der Universität Trier hat nun ein entsprechendes Gutachten erstellt

Heiligenwald. Heiligenwalds Ortsvorsteher Rüdiger Zakrzewski (Foto: SZ) und seine Mitstreiter im Bemühen, die ehemalige Grube Itzenplitz und das Umfeld mit Gebäuden und technischen Anlagen als Weltkulturerbe ausweisen zu lassen, sehen sich auf einem guten Weg. Das Taurus-Institut an der Universität Trier hat nun ein entsprechendes Gutachten erstellt.Projektleiter Diplom-Volkswirt Joachim Albrech und seine Mitarbeiter teilen in einer Kurzfassung mit, dass die Grube Itzenplitz im Rahmen ihrer Analyse prinzipiell das Potenzial für eine Nominierung als Unesco-Welterbestätte habe. Allerdings seien dabei einige grundlegende Bedingungen, Voraussetzungen und Konkurrenzsituationen zu beachten.So stelle die Grube Itzenplitz gewissermaßen als Keimzelle eine Initialzündung des Projektes "Welterbe-Nominierung" in der Region des nördlichen Saarkohlewaldes als idyllisches Kleinod dar. Doch müssten weitere ehemalige Gruben der Region und der umliegenden Bergbau-Folgelandschaft mit einbezogen werden.Die Gutachter erwähnen in diesem Zusammenhang das Bergwerk Reden, das in unmittelbarer Nachbarschaft liege und über viele Jahre mit der Grube Itzenplitz eine gemeinsame Betriebsführung und Geschichte hatte. Auch in benachbarten Gemeinden befänden sich ehemalige Gruben, deren Vielzahl charakteristisch sei für die Bergbau-Folgelandschaft im Saarland. Die Erweiterung um diese Facetten vergrößere die Chance auf eine Anerkennung als Weltkulturerbe. Zu berücksichtigen sei auch, dass die Unterstützung auf regionaler und Landesebene dringend erforderlich sei. Zitat: "Kommunale und regionale Verwaltungen und Gemeinschaften so wie nicht staatliche Organisationen sollen nach den Zielen der Unesco-Welterbe-Konvention bei der Erfassung, der Anmeldung und dem Schutz einer Welterbestätte beteiligt sein. Diese breite Beteiligung sichert die Umsetzung des Erhaltes als Weltkulturerbe."Des Weiteren, so Taurus, könne eine Welterbestätte in ihrer Unversehrtheit und historischen Echtheit nur durch Ausweisung von Schutz- und Pufferzonen bewahrt werden. Das bedeutet: Auch die künftige Nutzung dieser Zonen sollte in der Kommunal-, Regional- und Landesplanung rechtzeitig festgelegt werden.Vorgeschlagen werden die serielle Nominierung, die Ausweisung mehrerer kleinerer Flächen um verschiedene Gruben oder Landschaften der Industriekultur nördlicher Saarkohlewald und die Einbeziehung von Naturschutzgebieten mit bedrohten Pflanzen- und Tierarten. Geprüft werden sollte auch die Einbindung der Welterbestätte Völklingen, weil hier der inhaltliche Bezug "Kohle und Stahl" gegeben sei.Auch die grenzüberschreitende Nominierung unter Einbeziehung der lothringischen Gruben wurde in dem Taurus-Gutachten angedacht.Und noch ein Effekt würde sich einstellen: Durch den Nominierungsprozess zum Weltkulturerbe steige der Bekanntheitsgrad einer Region massiv und führe zu einem neuen Kulturverständnis der Bevölkerung mit ihrer Region.Kurzum: Wenn Land, Landkreis und Gemeinde an einem Strang ziehen, könnte die Vision Weltkulturerbe Grube Itzenplitz Realität werden. Auch wenn das Gesamtwerk dann einen anderen Namen als den der Grube Itzenplitz tragen sollte. Ortsvorsteher Rüdiger Zakrzewski (Foto: SZ): "Wir haben den Stein ins Rollen gebracht. Die Signale sind eindeutig und gut. Jetzt muss man die bestehenden Möglichkeiten ausschöpfen, selbst wenn der Anstoß ,nur' von einem Ortsvorsteher kommt."Die Gemeinde Schiffweiler lädt für heute um 14.30 Uhr zur Vorstellung des Gutachtens ins Vereinsheim des TC Grün-Weiß Heiligenwald am Itzenplitzer Weiher ein. "Wir haben den Stein ins Rollen gebracht. Die Signale sind eindeutig und gut."Rüdiger Zakrzewski

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