Auch Schiffweiler will Kita-Eltern entschädigen

Schiffweiler · Zwei brisante Themen standen gestern im Schiffweiler Gemeinderat im Vordergrund: Die durch den Streik eingesparten Kita-Kosten und die Zukunft des gemeindeeigenen Freibads.

 Wird das Landsweiler Freibad auf lange Sicht auf Vordermann gebracht? Angesichts der im Raum stehenden Kosten eine schwierige Entscheidung für die Kommunalpolitiker. Foto: Gemeinde

Wird das Landsweiler Freibad auf lange Sicht auf Vordermann gebracht? Angesichts der im Raum stehenden Kosten eine schwierige Entscheidung für die Kommunalpolitiker. Foto: Gemeinde

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Auch die Gemeinde Schiffweiler ist grundsätzlich bereit, den Elternanteil der durch den Kita-Streik eingesparten Personalkosten zurückzugeben. Diesem Vorschlag von Bürgermeister Markus Fuchs folgte der Gemeinderat gestern Abend einstimmig. Vorbehalte sind, dass die Kommunalaufsicht zustimmt und dass die Einigung am Ende des Erzieherinnen-Ausstands die Kommunen als Arbeitgeber bei den personellen Streikkosten tatsächlich entlastet. Letztere Einschränkung, vorgebracht von SPD-Fraktionssprecher Winfried Dietz, wies FBL-Mann Werner Schnur als "Effekthascherei" zurück: Seine Fraktion sei für eine Elternentlastung ohne Bedingungen.

Zweites wichtiges Thema im Rat war die Frage: Hat das Freibad Landsweiler-Reden eine Zukunft? Durch eine brandneue "Machbarkeitsstudie" erhielten Ratsmitglieder und Verwaltung eine Diskussionsgrundlage für die nächsten Monate. Die vom Rathaus in Auftrag gegebene Studie stellten zwei Vertreter des auf Bäder spezialisierten Planungsbüros "Polyplan" vor, die eigens vom Firmensitz in Bremen angereist waren.

Im Rahmen der Polyplan-Expertise waren unter anderem der Zustand des Landsweiler Bades, die Besucherströme und die Konkurrenzsituation durch umliegende Bäder geprüft worden. Die Bremer attestierten in Landsweiler eine überholte und dadurch teure Wasseraufbereitung, ein marodes Technikgebäude und eine kaputte Rutsche. Die Betriebskosten lägen mit 14 bis 25 Euro pro Badegast weit über dem Bundesschnitt (acht bis zehn Euro).

Die Polyplan-Leute skizzierten zwei Szenarien. Einmal könne man das Freibad im jetzigen Zuschnitt mit dem "Charme der 60er und 70er Jahre" für die nächsten 20 bis 30 Jahre betriebssicher machen. Was etwa 1,4 Millionen Euro kosten würde. Der von den Autoren der Studie bevorzugte Vorschlag: Das Bad attraktiver machen und dadurch einen Zulauf statt Rückgang der Badegäste bewirken. Angesichts von 33 Bädern im Umkreis von 30 Kilometern - so Polyplan - sei es ratsam, Nischen zu suchen. Alleinstellungsmerkmale wie biologische Wasseraufbereitung ohne Chlor, Anlegen eines Sandstrandes, eines Bouleplatzes und eines Grillplatzes, eine Blockhaus-Sauna, und statt des Technikgebäudes ein Vielzweckgebäude, das auch Gastronomie beherberge, wurden genannt. Für dieses Szenario müssten zwar 2,2 Millionen Euro in die Hand genommen werden, es würde aber auch die Betriebskosten stärker senken als eine reine Bestandsanierung, hieß es.

Die Ratsmitglieder werden die gezeigte Präsentation nun als E-Mail erhalten und können sich Gedanken machen, wie es am Ende der nun angelaufenen Badesaison in Landsweiler weiter gehen soll.

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