Applaus für Nachwuchsmusiker

Schiffweiler/Stennweiler. Die Melodien kennt jeder. Zumindest diejenigen, die am Sonntagnachmittag beim Konzert des Jugendblasorchesters des Musikvereins Harmonie Schiffweiler in der Stennweiler Lindenhalle zuhörten. Denn Dirigent Klaus Bock inszenierte eine musikalische Zeitreise quer durch Europa mit kleinen Abstechern nach Großbritannien und Amerika

Schiffweiler/Stennweiler. Die Melodien kennt jeder. Zumindest diejenigen, die am Sonntagnachmittag beim Konzert des Jugendblasorchesters des Musikvereins Harmonie Schiffweiler in der Stennweiler Lindenhalle zuhörten. Denn Dirigent Klaus Bock inszenierte eine musikalische Zeitreise quer durch Europa mit kleinen Abstechern nach Großbritannien und Amerika. Gebracht wurden bekannte Stücke aus allen Stilepochen, aus Renaissance, Wiener Klassik, Barock, Romantik und Neuzeit, Mozarts Kleine Nachtmusik und Gustav Mahlers Symphonie eins, ein Trauermarsch, dem hierzulande der Text vom schlafenden "Frère Jacques" angedichtet wurde. Warum all diese Stücke angespielt wurden? Klaus Bocks Kommentar: "Dadurch ist es möglich, jedes Instrument und jedes Orchestermitglied in kurzen Phrasen vorzustellen. Denn wer in diesem Ensemble mitspielt, hat eine erste Hürde genommen, um demnächst auch im großen Blasorchester zu musizieren."Für Klaus Bock ist es wichtig, die jungen Leute fest einzubinden in die Orchesterarbeit. "Das wird immer schwieriger, weil die Schule inzwischen immer mehr Freizeit raubt und das übrige Freizeitangebot vielfältiger geworden ist." Hinzu komme noch, dass die Zuschüsse für die Breitenkultur von staatlicher Seite und Verbänden ständig weiter zurückgefahren würden.

Auch der Zeitgeist, der die Rundum-Unterhaltung favorisiere, wirke dem Bemühen entgegen, junge Leute möglichst früh in Kontakt mit einem Musikinstrument zu bringen. Mit Begeisterung dabei ist Anna Rossien. Die 13-Jährige musiziert, seit sie sieben wurde, spielt Querflöte und hofft, dass sie 2012 im großen Orchester zum Einsatz kommt. Die Querflöte hat es den jungen Damen sowieso angetan. Auch Katharina Spang übt sich darin, diesem Instrument möglichst perfekte Töne zu entlocken. "Mal sehen, wann mich unser Dirigent für das große Ensemble berücksichtigt. Ich tue alles dafür und bin mit Begeisterung dabei." Katharina Häbel, die auch Geige und Klavier spielt: "Seit zwei Jahren spiele ich Saxophon. Doch im Jugendorchester fühle ich mich pudelwohl. So kann es noch eine Weile bleiben." Alle Drei erhielten wie auch die anderen Nachwuchsmusikerinnen und Musiker für ihre Mini-Soli Riesenapplaus. Darunter die "alten Hasen" Harald Naumann, 80, und der 76-jährige Hans Scheer am dicken Blech, die mit Tubaklängen für ein Orchestererlebnis sorgten. Harmonie-Vorsitzender Horst Zimmer: "Unser Jugendorchester ist auf 18 Mitglieder geschrumpft. Grund ist, dass die Grundschule Stennweiler geschlossen wurde. Wir machen unsere Proben in unmittelbarer Nachbarschaft zur ehemaligen Schule im Jugendraum der Lindenhalle. Früher kam man mit den Kindern eher in Kontakt."

Jederzeit willkommen sind Buben und Mädchen, die an Schulen das Spielen eines Instrumentes erlernen. Marga Frick unterrichtet drei Blockflöten-Gruppen. Silke Fernsner, Johanna Träm, Martina Puhl-Krapf, Isabelle Paul und Kristin Klein geben Unterricht für Klarinette oder Saxophon, Klaus Bock für Trompete. Auch bei der Instrumentenwahl ist der Verein behilflich. Im Januar beginnt ein neuer Blockflötenkurs. Man trifft sich jeden Dienstag um 18.30 Uhr im Jugendraum der Lindenhalle. Horst Zimmer: "Jeder, der Spaß hat am Musizieren, ist herzlich willkommen." "Wer in diesem Ensemble mitspielt, hat eine erste Hürde genommen, um demnächst auch im großen Blasorchester zu musizieren."

Klaus Bock

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