Halde Reden Anwohner klagen über  „übermäßigen Krach“

Schiffweiler · Heiligenwalder Bürger befürchten „Funpark Reden“, wenn Pläne für neue Straße und Parkplätze auf der Halde Reden realisiert werden.

Anwohner an Halde Reden wehren sich gegen Straße und laute Konzerte
Foto: Heike Jungmann

Quasi gegenüber wohnen die Bürgerinnen und Bürger von Heiligenwald, und verfolgen deshalb mit großem Interesse die Pläne für die Halde Reden. Wie mehrfach berichtet, liegt der Gemeinde Schiffweiler ein Antrag der IKS für eine kleinere Straßenvariante hoch auf den Berg vor. Dazu haben sich im SZ-Gespräch Monika und Dieter Kuhn geäußert.

Das Ehepaar kann „viele Argumente der Befürworter und Gegner nachvollziehen und teilweise unterschreiben.“ Ihr Gegenargumente: Wer einmal ein Techno-Konzert auf der „anderen Seite“ der Alm, also nördlich davon miterlebt habe, wisse, was die Anwohner dagegen haben. Der komplette Sonnenberg (und zeitweilig die anderen Ortsteile bis Stennweiler) als direktes Gegenüber werde bis in die Nacht hinein beschallt (auch länger als erlaubt) – und das ohne Lärmbeschränkung. Die Anwohner hätten sich fast damit abgefunden, dass sie zehn Tage von der Sommeralm bespaßt werden, zumal die Tourismus- und Kulturzentrale dafür sorge, dass es sich im Rahmen halte und die Lautsprecher vom Ort weggerichtet seien. Die Anwohner verstünden aber nicht, dass es einem privaten Veranstalter erlaubt sei, sämtliche Wochenenden im Sommer mit hoher Lautstärke zu verderben. Man könne sich im Sommer nicht im Freien aufhalten, ohne dass einem die Nerven vibrieren, klagt das Ehepaar Kuhn.

Die Anwohner rechnen vor: Die Sommersaison dauere rund drei Monate, also rund zwölf Wochenenden. Selbst nach Abzug der zehn Tage Sommeralm bleiben noch acht Wochenenden übrig. Also hätten die Anwohner die ganze Sommersaison, wenn man im Garten sitzen könne bis nachts Musik, die sie nicht wollen. Hinzu kämen noch die Privatpartys in und um die Hütte, die Landsweiler Kirmes, die FaRK und andere Feste rund um Reden. Warum überhaupt Disco im Freien, noch dazu in so exponierter Lage gemacht werden müsse, habe ihnen bisher noch niemand beantworten können. Dieter Kuhn stellt außerdem die Kostenfrage für eine neue Haldenstraße und einen entsprechenden Parkplatz. Wirklich gehbehinderte Menschen könnten durch ein Taxi hochgebracht werden, was allemal selbst über Jahre günstiger wäre, als eine Straße zu bauen. „Wer von uns ist schon mal im Gebirge auf eine Alm gefahren?“, stellt das Ehepaar Kuhn eine eher rhetorische Antwort. „Warum sollte man das in Reden erlauben?“ Die Anwohner können nach ihren Worten verstehen, dass der Kreis den Standort aufwerten wolle. Schließlich wohnten die Verantwortlichen weit weg vom Geschehen. Sehr enttäuschend sei jedoch das Verhalten von Gemeindevertretern und die Tatsache, dass es bisher keine Bürgerbefragung und keine Beteiligung an der Diskussion gegeben haben.

Auch in Zukunft werde es wohl so sein, dass alle, die sich gegen einen Funpark Reden – und der sei wohl angestrebt bei diesen Investitionen – als Spaßbremsen bezeichnet würden. Dieter Kuhn betont: „Was wir nicht sind – wir wollen nur keinen übermäßigen Krach wie die vergangenen Jahre.“

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