Rallye Saar-Ost Andy Schaus gewinnt Rallyemeisterschaft

Schiffweiler · Rainer Noller feiert bei der 23. Rallye Saar-Ost seinen 122. Gesamtsieg. Der Fahrertitel bei der Saarländischen Rallyemeisterschaft geht in diesem Jahr nach Luxemburg.

 Die Sieger der Etappe von Samstag am Start: Rainer Noller und Tanja Schlicht, Potzberg-Motorsport Team.

Die Sieger der Etappe von Samstag am Start: Rainer Noller und Tanja Schlicht, Potzberg-Motorsport Team.

Foto: Willi Hiegel

Mit einer Zeit von 24:01,6 Minuten hat Rainer Noller am Samstag die 23. Auflage der Rallye Saar-Ost rund um Schiffweiler gewonnen. Bei seinem 122. Gesamtsieg hatten der 49-Jährige und seine Beifahrerin Tanja Schlicht 11,5 Sekunden Vorsprung vor Damian Sawicki und Fabian Peter (Subaru Impreza) durch. Rang drei belegten Georg Berlandy und Ulrike Schmitt (Subaru WRX STI, 24:15,0). Für Noller auf Mitsubishi Lancer Evo VIII war es bereits der fünfte Sieg bei einem Lauf der diesjährigen Saarländischen Rallyemeisterschaft (SRM). Die Grundlage für seinen Gesamtsieg beim neunten und letzten Lauf der SRM legte er auf der ersten der sechs Wertungsprüfungen (WP) „Ferraro Group – Rombach I“, die er in 5:15,2 Minuten gewann. Bei den folgenden WP, die, weil teilweise rutschig, knifflig zu fahren waren, lief er nie schlechter als Platz sechs ein und war damit nicht mehr einzuholen. Für die Meisterschaftswertung sammelte Noller jedoch keine Punkte. Die Entscheidung im Kampf um den Titel machten andere Fahrer unter sich aus.

Lediglich der 19-Jährige Timo Schulz (Suzuki Swift Sport) und Andy Schaus hatten überhaupt noch Chancen, wobei der 42-Jährige nur noch theoretisch vom ersten Platz hätte verdrängt werden können. Vereinfacht gesagt hätte Schaus ausfallen und Schulz den Gesamt­sieg der Rallye erringen müssen. Dieser unwahrscheinliche Fall trat nicht ein und Schaus machte tatsächlich wahr, womit er und sein elf Jahre jüngerer Beifahrer Jens-Erik Brack vor der Saison wohl am wenigsten gerechnet haben. Der 16. Gesamtrang und Platz zwei in der Klasse NC3 genügten dem Duo zum Gewinn der Fahrer- und Beifahrermeisterschaft.

„Es war nicht das Ziel, um die Meisterschaft zu fahren. Ich habe mich erst am letzten Abend, ein oder zwei Stunden vor Nennschluss, für die Meisterschaft eingeschrieben“, blickt Schaus mit einem Lachen zurück. Dazu kommt die Tatsache, dass das Duo vor dem ersten Saisonlauf noch nicht einmal zusammengearbeitet hatte, wie Brack erklärt: „Wir sind den ersten Lauf gefahren. Und das war auch gleichzeitig unsere erste, gemeinsame Veranstaltung. Wir sind nie vorher zusammen gefahren. Das waren also genau die neun Läufe“, erzählt Brack: „Es überrascht mich selbst, dass das so gut funktioniert. Das hat von der ersten Veranstaltung gepasst. Das ist schon bisschen ungewöhnlich.“

Doch von Beginn an lief es gut für das luxemburgisch-deutsche Duo, dessen Schlüssel zum Erfolg die Konstanz war. In ihrem weißen, rund 230 PS starken und 1000 Kilogramm schweren Opel Astra GSI 16V aus dem Baujahr 1996, der, so Schaus „eigentlich von Hand aufgebaut wurde, von Drehbank über Freibank und mit viel Handarbeit“, sammelten beide bei jedem Lauf wichtige Punkte. Lediglich bei der Rallye Otzberg beendete eine gebrochene Antriebswelle die Zeitenjagd vorzeitig.

Mit 118,65 Punkten siegte Schaus vor Schulz (101,13) und Jonas Erz (80,75). In der Beifahrerwertung stand Brack (118,65) vor Marco Breit (86,85) und Selina Thomas (86,79) auf dem Treppchen. Schaus sagt: „Ich bin einfach froh. Der Titel kam eigentlich aus dem Nichts.“

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