Alpenglühen auf der Redener Halde

Schiffweiler/Reden · Die Redener Bergehalde soll zur angesagten Erlebnis-Adresse werden. Die neuen Hüttenwirte wollen hochwertige alpenländische Gastronomie bieten und auch Open-Air-Konzerte veranstalten. Im Juni geht's los.

 Guido Geiger (links) und Tom Schwarz sind die neuen Almwirte auf der Bergehalde in Landsweiler Reden. Foto: Rich Serra

Guido Geiger (links) und Tom Schwarz sind die neuen Almwirte auf der Bergehalde in Landsweiler Reden. Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra

Vom Sockel der Redener Bergehalde aus betrachtet, rund hundert Höhenmeter entfernt, steht da eine Hütte. Doch das ist kaum noch der richtige Begriff für das rund 600 Quadratmeter große, mächtige Gebäude, das seit Kurzem auf dem Plateau entstanden ist, direkt hinter dem Glaspavillon der Schirmbar. Die gibt's seit vergangenem Frühjahr und sie wird bleiben. Doch der Alm-Neubau ist doppelt so groß wie der frühere, derzeit präsentiert er sich noch im unattraktiven Rohbau-Zustand. Wenn er fertig ist, soll er die Anmutung eines urtümlich-alpenländischen Holzhauses bieten, außen mit Sprossenfenstern und Schneefangbalken, innen mit Kamin und Steinverblendungen. Ein Bergfolklore-Kuriosum auf einem früheren Grubengelände, aber just deshalb längst "Kult".

Die neue Alm wird zwei Gasträume haben, in die rund 220 Menschen passen, und einen eingeklinkten Funktionstrakt (Küche, Technik, Büro, Personal). Gesamtkosten: 1 550 000 Euro. Planung, Bau und Finanzierung managt die Strukturholding Saar (SHS). Die Refinanzierung läuft über Pachtzahlungen.

Die neue Alm wird das Gegenteil einer Billigbude. Auch kulinarisch, das versprechen die neuen Hüttenwirte Tom Schwarz und Guido Geiger, die Lokale in Heiligenwald und Wemmetsweiler führen. Auf der Karte sollen nicht nur Ausflügler-Snacks stehen, sondern hochwertige Alpen-Spezialitäten. Ein bayrischer Koch wurde engagiert. "Wir möchten eine behagliche, authentische Atmosphäre schaffen und eine lohnende Adresse werden", sagt Schwarz. Für Juli ist die offizielle Eröffnungsfete terminiert. Doch bereits ab Pfingsten läuft eine Test-Phase - insbesondere für das, was das Wirte-Duo zusätzlich zur Gastronomie vorhat: Events von Format (kulinarische Wanderung) und Konzerte mit Massenzugkraft. Am 2. Juni treten laut Schwarz bereits Glasperlenspiel und Max Giesinger auf, am 3. Juni folgt eine Tanznacht mit international bekannten DJs , es folgt das 2016 etablierte "La Fiesta"-Schlagerfestival. "Wir haben für drei Tage bereits 6000 Tickets verkauft", so Schwarz. Konkurrenz für andere im Land? Schwarz: "Im Saarland gibt es eher zu wenige Großereignisse und auf Grund der Auflagen zu wenige, die sich zutrauen, so was aufzuziehen."

Schwarz und Geiger fehlt der Mut nicht. Ihre Vision für Reden: nicht nur ein Lokal, sondern ein ganzes Alm-Ensemble. Schwarz berichtet von Ideen, ein Almhüttendorf für Selbstversorger zu bauen, um auf dem Plateau Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Dies passe zum neuen Trend des "Glampings" (Glamour-Campen) in Fässern oder in Lodges. Die Zusammenarbeit mit dem Land laufe reibungslos. Der Bau eines Abenteuer-Kinderspielplatzes sei in Planung, die Almbahn in technischer Prüfung. Schwarz hält letztere für "die Grundvoraussetzung, dass es hier oben läuft".

Die Wirte sollen die Bahn über Pacht mitfinanzieren, 70 Prozent der Kosten würden über Tourismus-Fördermittel aufgebracht. Das sagt der für den Standort Reden zuständige Wirtschaftsstaatssekretär. Jürgen Barke (SPD ) bestätigt die Pläne für den Spielplatz und ein "schienengebundenes permanentes Transportsystem". Beide Projekte seien noch nicht final gerechnet. Und die Almdorf-Pläne der Wirte? Die sieht Barke positiv, betont jedoch, dass sie bis dato noch kein Thema gewesen seien. Barke zur SZ: "Wir haben offensichtlich kreative Wirte gefunden, die Ideen entwickeln. Was heißt, wir haben es richtig gemacht."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort