Haus Rech in Humes Ein liebevoll restauriertes Schmuckstück

Humes · Die Sanierung des Hauses Rech in der Ortsmitte von Humes schreitet voran. Im Frühjahr kommenden Jahres wird die Eröffnung gefeiert.

 Noch ist es eingerüstet, das Haus Rech in Humes. Im kommenden Frühjahr aber sollen alle Innen- und Außenarbeiten abgeschlossen sein.

Noch ist es eingerüstet, das Haus Rech in Humes. Im kommenden Frühjahr aber sollen alle Innen- und Außenarbeiten abgeschlossen sein.

Foto: Volker Fuchs

Noch ist es eingerüstet, das Haus Rech in Humes. Der Vorplatz ist noch matschig, zumal es in den vergangenen Tagen viel geregnet hat. Trocken und warm ist es aber schon im Inneren des alten Gemäuers, die Sanierungsarbeiten laufen auf Hochtouren. Und lassen erahnen, welches Schmuckstück die Humeser da im kommenden Frühjahr geschenkt bekommen.

Das Haus hat die Unternehmerfamilie Bruch aus St. Wendel gekauft und wird es nach der Renovierung an die Gemeinde übergeben. Erbaut wurde es von Peter Joseph Rech, einem Vorfahr der Familie Bruch (siehe Info). Vom Stand der Arbeiten verschafften sich unter anderem Graciela Bruch, Ehefrau des Globus-Geschäftsführers Thomas Bruch, Bürgermeister Andreas Feld, Ortsvorsteher Karl Barrois sowie Hans Günther Maas vom Förderkreis für Heimatkunde einen Eindruck. Einen bleibenden.

Obwohl noch einiges an Arbeiten ansteht, besticht das Gebäude schon jetzt durch das gelungene Zusammenspiel von alt und neu. Denn im Rahmen der Sanierung musste das Haus Rech im Inneren rundum erneuert werden. Das fing schon beim Boden und den Fundamenten im Erdgeschoss an, erklärten Architekt Rolf Alles und Otto Bischof von der Firma Gross. Denn das Haus stand sprichwörtlich im Wasser, ein Bach läuft unter ihm hindurch, die Nässe zog sich ins Mauerwerk. Drainagen wurden im und rund ums Haus verlegt, die Innen- und Außenwände mussten unterfangen werden. Mehr als drei Monaten haben allein diese Arbeiten gedauert. Damit nicht genug. Neue Decken mussten eingezogen werden, das Dach samt Ringanker ist ebenfalls neu. Alle Arbeiten habe man mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Die alten Bruchsteinmauern wurden erhalten, die Raumaufteilung ist geblieben. Die Wände sind zum Teil verputzt, zum Teil ist aber auch das alte Mauerwerk sichtbar gemacht worden. „Der Aufwand war immens“, blickt Rolf Alles auf die Arbeiten zurück.

Im Haus selbst gibt es keine Heizung. Kalt wird es aber trotzdem nicht. Denn für die notwendige Wärme sorgt eine Wärmepumpe, die wie die Toilettenanlage ausgelagert wurde und in einem Anbau direkt neben dem Haus untergebracht ist.

Obwohl die Räume für Vereine und Veranstaltungen im Obergeschoss eingerichtet werden, ist das Haus Rech barrierefrei. Dafür sorgt eine Hubliftanlage.

Noch ist nicht alles fertig, die Wände müssen noch gestrichen werden, Fliesen im Erdgeschoss und Eichendielen im Obergeschoss verlegt werden. Es fehlt auch noch die Innentreppe, ebenso die Ausstattung der Räume. Zudem muss noch der Außenanstrich aufgetragen, die Außenanlage fertig gestellt werden. Im kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, das Haus mit einem Fest an die Dorfbevölkerung übergeben werden.

Dort, wo früher im Erdgeschoss die Scheune war, werden dann die Kinder der Montessori-Schule zu Mittag essen können. An den Aufenthaltsraum für die Schüler schließen sich eine Küche und ein Technikraum an. Der Bereich für die Schüler ist durch eine eigene Eingangstüre erschlossen.

Betritt der Besucher den Haupteingang des Hauses, dann kommt er über eine Treppe direkt ins Obergeschoss. Im Erdgeschoss ist hier noch ein Besprechungszimmer für den Ortsvorsteher untergebracht. Zu sehen ist auch ein Gewölbekeller aus rötlichen Bruchsteinen. Im Mittelpunkt dort ein Sandsteintrog, der aus einem Stück gearbeitet wurde.

Die Treppe ins Obergeschoss öffnet sich in eine Galerie mit einer hohen Decke. Hier ist Platz für eine Garderobe. Zwei weitere Räume schließen sich an. Der Größere fasst etwa 50 Quadratmeter. In seiner Mitte steht noch ein Stück Bruchsteinmauerwerk, Teil des ursprünglichen Kamines. Ein Blickfang, der aber auch ganz praktisch genutzt werden soll. Denn hier wird ein Kaminofen künftig für heimelige Atmosphäre sorgen. Was beim Rundgang auffällt, sind liebevoll erhaltene Details. So sind in dem größeren Raum noch alte Balken zu sehen, sind über Fenstern die ursprünglichen Bruchsteinstürze erhalten geblieben, um zwei Beispiele zu nennen.

Als Eigentümer übernimmt die Unternehmerfamilie Bruch die kompletten Sanierungskosten. Über die Höhe machte Graciela Bruch keine Angaben, nur so viel, dass sie deutlich höher waren, als ursprünglich gedacht. Das Gebäude ist in den Besitz der eigens gegründeten Margot-Bruch-Stiftung übergegangen, die von der Wendelinus-Stiftung der Sparkasse St. Wendel betreut wird. Mit der Sanierung und dem Erhalt gehe ein Herzenswunsch der verstorbenen Schwiegermutter von Graciela Bruch in Erfüllung. Peter Joseph Rech war laut Bruch deren Urgroßvater.

 Blick in den Gewölberaum im Erdgeschoss des Hauses.

Blick in den Gewölberaum im Erdgeschoss des Hauses.

Foto: Volker Fuchs
 Ein Blickfang ist diese Bruchsteinwand im größten Raum.

Ein Blickfang ist diese Bruchsteinwand im größten Raum.

Foto: Volker Fuchs
 Beim Rundgang mit Graciela Bruch überzeugten sich die Besucher vom Fortgang der Arbeiten.

Beim Rundgang mit Graciela Bruch überzeugten sich die Besucher vom Fortgang der Arbeiten.

Foto: Volker Fuchs

Die Nutzung obliegt der Gemeinde Eppelborn, sie trägt auch künftig die Unterhaltungskosten. So soll das Haus Rech für das Mittagessen der Montessori-Schüler zur Verfügung stehen, aber auch für Treffen und Veranstaltungen der Vereine. Zum Beispiel für das regelmäßig stattfindende Frühstück. „Wir wünschen uns, dass das Haus Rech ein Ort wird, der lebt“, unterstrich Graciela Bruch. Der Eppelborner Bürgermeister Andreas Feld dankte der Unternehmerfamilie Bruch für ihr Engagement. Graciela Bruch habe mit großem Herzblut die Sanierung begleitet. Feld: „Das Haus Rech ist eine tolle Bereicherung, auf das man stolz sein kann. Humes hat in seiner Herzkammer einen Schatz bekommen.“ Dem pflichtete Ortsvorsteher Karl Barrois bei: „Ich bin total überrascht, was daraus geworden ist. Die Dorfmitte von Humes ist jetzt perfekt.“

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