Edelstahlbecken und große Liegewiese Auch in Neunkirchen hat der Badespaß begonnen

Neunkirchen · Saisonauftakt in der Lakai und in Wiebelskirchen: Die Gäste kommen auch aus den umliegenden Gemeinden.

 Nur Fliegen ist schöner: Patrick Elß aus Wiebelskirchen zeigte zur Saisoneröffnung im Neunkircher Freibad Die Lakai einige Kunststücke vom Turm.

Nur Fliegen ist schöner: Patrick Elß aus Wiebelskirchen zeigte zur Saisoneröffnung im Neunkircher Freibad Die Lakai einige Kunststücke vom Turm.

Foto: Heike Jungmann

Der Gesichtsausdruck erinnert an den beim Biss in eine Zitrone. Es kostet schon ein bisschen Überwindung, an diesem frühen Sonntagmorgen bei 14 Grad im Schatten ins schimmernde Edelstahlbecken des Freibads Die Lakai einzutauchen. Nach ein paar kräftigen Zügen stellen die meisten Badegäste jedoch fest: 22 Grad Wassertemperatur sind absolut okay zum Start in die Badesaison 2023.

Kathrin Schumacher macht den noch etwas zögerlichen Besuchern („Ich bin e Piensje“) Hoffnung auf steigende Wassertemperaturen. „Wenn’s gut läuft, schafft unsere Absorber-Anlage zwei bis vier Grad plus am Tag“, verspricht die stellvertretende Leiterin des städtischen Bäderbetriebs. Am Sonntag schaute Schumacher bei den Kolleginnen und Kollegen im Freibad Die Lakai vorbei. Normalerweise ist die 27-Jährige im Wiebelskircher Freibad anzutreffen, das am Montag als letztes der vier verbliebenen Freibäder im Kreis Neunkirchen die Saison eröffnet hat. Die Freibäder Ottweiler und Uchtelfangen sind bereits Mitte Mai gestartet.

„Schaun mer mal, wie kalt es ist“, sagt Birgit Senz lächelnd am Eingang zu Susanne Halbich an der Kasse. Sie wird aber auf jeden Fall mit Tochter Katharina Senz ihre Runden drehen, dafür sind sie ja extra aus Landsweiler-Reden hergefahren. „Ich hoffe, dass es Ihnen bei uns gefällt“, begrüßt Kathrin Schumacher die beiden. Das Freibad sei wunderschön, aber die 50-Meter-Bahn in Landsweiler-Reden sei schon „eine andere Hausnummer“, gesteht Birgit Senz. Das marode Volksbad bleibt wie berichtet zumindest in dieser Saison geschlossen. Die Landsweilerin kämpft in der Interessengemeinschaft für den Erhalt des Bades. Sie befürchtet, dass dieses aus Kostengründen auch nicht wie geplant neu gebaut wird. „Das macht mich traurig.“ Für diese Saison wird sie sich jedoch mit einer Saisonkarte für das Freibad in Wiebelskirchen eindecken, weil sie dort arbeitet.

Nach und nach trudeln weitere Badegäste ein. Sie haben die freie Auswahl, wo sie es sich auf der großzügigen, frisch gemähten Liegewiese bequem machen wollen. Weil das Freibad erst 2010 neu eröffnet hat, ist der Baumbestand noch recht jung und bietet weniger Schatten. An der speziellen Eltern-Kind-Wiese mit den Spielgeräten und dem Kinderplanschbecken sorgen an heißen Tagen mehrere Sonnensegel für einen angenehmen Aufenthalt. Bianca Eigner spielt mit ihrer Tochter Sophie gerade Ball. Die beiden wohnen in Hühnerfeld, finden aber das Neunkircher Bad „sehr schön, besonders den Kinderbereich.“ Jugendliche können sich auf dem Multifunktionsfeld aus Tartan beim Fußball oder Basketball austoben. Auch einen kleinen Bouleplatz gibt es.

Verzichten müssen die Badegäste in der Lakai derzeit noch auf die beliebtesten Nahrungsmittel, nämlich Pommes und Eis. „Wir suchen händeringend jemanden, der den Kiosk betreibt“, bedauert Kathrin Schumacher. Die Schwimmmeisterin lässt ihren Blick über die Anlage schweifen und strahlt. „Es ist ein extrem schönes Gefühl, wenn noch mal alles sauber ist und die ersten Badegäste kommen.“ Es brauche sechs bis acht Wochen an Vorbereitung, bis die Freibäder loslegen können.

Kaum erwarten bis zur Eröffnung konnte es auch Gudrun Bäuerle. Der 85-Jährigen tut das Schwimmen gut, wie sie sagt. Sie hat bereits eine Saisonkarte gekauft und freut sich nicht nur aufs Schwimmen, sondern auch auf den Plausch mit anderen Stammgästen. Mit dem Bus kann sie morgens von der Neunkircher Innenstadt bis zum Eingang fahren. „Wenn ich mein Pensum gemacht habe, fahre ich um eins wieder heim.“ Nach einer heißen Dusche fühle sie sich „wie neu geboren.“

Für einen Plausch mit den Badegästen nimmt sich Kathrin Schumacher (links) gerne Zeit. Hier ist die stellvertretende Bäder-Betriebsleiterin der Stadt Neunkirchen im Gespräch mit Stammgast Gudrun Bäuerle.

Für einen Plausch mit den Badegästen nimmt sich Kathrin Schumacher (links) gerne Zeit. Hier ist die stellvertretende Bäder-Betriebsleiterin der Stadt Neunkirchen im Gespräch mit Stammgast Gudrun Bäuerle.

Foto: Heike Jungmann
 Zu den ersten Badegästen der neuen Saison im Freibad Die Lakai in Neunkirchen zählte auch Sophie Eigner, die das Nashorn im Kinderbereich testete.

Zu den ersten Badegästen der neuen Saison im Freibad Die Lakai in Neunkirchen zählte auch Sophie Eigner, die das Nashorn im Kinderbereich testete.

Foto: Heike Jungmann

Am Eröffnungstag kamen am Samstag nur etwa 50 Badegäste in die Lakai, aber ein zögerlicher Start in die Saison sei normal, weiß Kathrin Schumacher. Sie hat übrigens schon eine Woche vor dem offiziellen Start das Wasser im Freibad Wiebelskirchen getestet. Dessen Temperatur lag da erst bei sportlichen 16 Grad. Da hat sogar die Schwimmmeisterin ein bisschen gebibbert.

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