Rat und Hilfe für 1010 Menschen

Neunkirchen. 1010 Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten im vergangenen Jahr Kontakt mit der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Neunkirchen. Wie die Jahresstatistik 2007 ausweist, erhielten weitere 354 Personen Rat, Unterstützung und Weiterbildung bei Veranstaltungen der Lebensberatung

Neunkirchen. 1010 Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten im vergangenen Jahr Kontakt mit der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Neunkirchen. Wie die Jahresstatistik 2007 ausweist, erhielten weitere 354 Personen Rat, Unterstützung und Weiterbildung bei Veranstaltungen der Lebensberatung. 245 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren kamen in die Beratungsstelle in der Hüttenbergstraße 42. Begleitet wurden sie von 270 Personen (Eltern, Familienangehörige, Erzieherinnen, Lehrkräfte). Darunter der fünfjährige Daniel (Name geändert), der panische Angst vor Treppen hatte. Oder Sarah, die in der Schule alle Grenzen sprengte und dem Unterricht nicht mehr folgen konnte. Hier war eine Kindertherapie erforderlich, wie das Beratungsteam berichtet. Diese Therapie komme in der Erziehungsberatung dann zum Tragen, wenn die Probleme der Kinder in engem Zusammenhang mit der Problematik oder dem Erziehungsverhalten der Eltern stehen und sich gegenseitig verstärken, wie es in der Pressemitteilung des Bistums heißt. Die Kinder brauchten dann erst einmal einen sicheren Raum, in dem sie ihre Konflikte zum Ausdruck bringen und bearbeiten können.Wo Treppenangst herkommt Dabei erweise sich etwa, dass hinter der Treppenangst von Daniel die Angst vor dem nächsten Entwicklungsschritt steht, auf den der überbehütete Sohn von seinen Eltern noch nicht vorbereitet wurde. Oder es zeige sich, dass Sarah unter den häufigen Psychiatriebesuchen ihrer Mutter leidet und sich selbst die Schuld für deren Krankheit gibt. Die Kindertherapie bilde einen sicheren Rahmen, in dem solche Themen mit dem Kind bearbeitet werden können. Darüber hinaus brauchten die Kinder die Gewissheit, dass auch ihre Eltern Hilfe bekommen, damit sie selbst wieder einen stabilen Rahmen bieten können. Hilfen für die ganze FamilieEs gebe viele "Gespenster im Kinderzimmer", die den Blick der Eltern auf ihr Kind verstellen, schreiben Martin Ludwig (Diplom-Soziologe, Leiter), Simone Böcher (Diplom-Sozialpädagogin), Susanne Drewes (Diplom-Sozialarbeiterin) und Stanislaus Klemm (Diplom-Psychologe) in ihrem Jahresbericht: "Eigene Mangelerlebnisse der Eltern, Projektionen, die generationenübergreifende Weitergabe von Erziehungsmustern und Delegationen spielen hier unter anderem eine große Rolle. Diese gilt es in der Arbeit mit den Eltern zu erkennen und zu bearbeiten, damit der Blick frei wird für die Einzigartigkeit des Kindes". Neben der Arbeit mit dem Kind werde also intensiv mit den Eltern gearbeitet, um deren Erziehungskompetenzen zu stärken und Beziehungsstörungen abzubauen. Bei den Kindern und Jugendlichen waren 2007 die wichtigsten Symptome: Entwicklungsauffälligkeiten, psychosomatische Probleme, Ängste, Arbeits- und Leistungsstörungen sowie Selbstwertmangel. Bei den Erwachsenen waren die wichtigsten Themen: Kommunikationsprobleme, destruktives Streiten, belastende Beziehungen in der Familie, Trennungsabsichten und Uneinigkeit in der Bewältigung der familiären Zukunft. Die Dienste der Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier sind für alle Ratsuchenden kostenfrei. Die Arbeit des Beratungsteams kostete im vergangenen Jahr rund 217000 Euro, die zu 65 Prozent vom Kreis Neunkirchen, zu 29 Prozent vom Bistum Trier und zu sechs Prozent von der Stadt Neunkirchen finanziert wurden. redKontakt: Lebensberatung Neunkirchen, Tel. (06821) 21919 oder Internet: www.online.lebensberatung.info.

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