Plättchesdole in Neunkirchen saniert Wieder freie Fahrt durch das Nadelöhr

Neunkirchen · Plättchesdole: Sind die neu asphaltierten Straßen bis Freitagabend markiert, kann der Verkehr rollen. Die Pendler jubeln.

 Zweilagig wird derzeit die Fahrbahn rund um die Plättchesdole neu aufgebaut. Wenn die Fahrbahn neu markiert ist, kann die wichtige Verkehrsverbindung unter der Bahnbrücke wieder frei gegeben werden. Wahrscheinlich ist dies am Freitagabend der Fall.

Zweilagig wird derzeit die Fahrbahn rund um die Plättchesdole neu aufgebaut. Wenn die Fahrbahn neu markiert ist, kann die wichtige Verkehrsverbindung unter der Bahnbrücke wieder frei gegeben werden. Wahrscheinlich ist dies am Freitagabend der Fall.

Foto: Heike Jungmann

„Ohne Umweg einfach mal heimfahren, das wird super.“ Die Kommentare bei Facebook haben fast Purzelbäume geschlagen, als die Saarbrücker Zeitung meldete, dass die Plättchesdole in Neunkirchen wohl ab dem kommenden Wochenende wieder offen ist. Der öffentliche Druck sei schon groß gewesen während der gut zweijährigen Bauzeit, gibt der Pressesprecher des Landesbetriebs für Straßenbau, Klaus Kosok, unumwunden im SZ-Gespräch zu.

Los ging die öffentliche Diskussion mit der Umleitung an der B 41, die viele Verkehrsteilnehmer nervte und die einige sogar durch gefährliche Wendemanöver zu „umgehen“ versuchten. „Viele waren sehr unzufrieden, dass wir die Abzweigung nach Landsweiler-Reden gesperrt haben und sie einen Umweg fahren mussten.“ Doch die Umleitung sei dringend erforderlich gewesen, um absehbare Staus zu Verkehrsspitzenzeiten aus Richtung Ottweiler zu vermeiden. „Da mussten wir durch“, sieht Klaus Kosok auch im Nachhinein keine Alternative zu der Entscheidung des LfS. Weiterer Kritikpunkt der von Umwegen und Umleitungen gebeutelten Neunkircher Pendler: Eigentlich sollte die Sanierung des Plättchesdole und damit auch die Vollsperrung des Straßenabschnitts bereits in diesem Frühjahr beendet sein. Doch es kam, wie so oft bei alten Bauwerken und Gebäuden, zu unangenehmen Überraschungen. Bei der rund sechs Millionen Euro teuren Maßnahme wurde eben nicht nur die Straße instand gesetzt. Vielmehr musste der Lauf des Sinnerbachs unter der Straße, die ihrerseits unter einem über 100 Jahre alten Bahnbauwerk liegt, saniert werden. Außerdem wurde das Bachlaufprofil der Dole (des Bachtrogs) vergrößert und die Straße angehoben, damit sich bei Regen keine Wasserlachen mehr in der Unterführung sammeln. Und schließlich musste der Bacheinlauf und -ablauf neu gebaut und hinter dem Bahnbauwerk an das neue Straßenniveau angepasst werden.

Die aufwendigen Bauarbeiten wurden durch das phasenweise sehr nasse und später frostige Winterwetter nicht gerade begünstigt. Hinzu kam, dass der den Bach schonende Abbruch des alten, maroden Betondeckels der Dole mehr Zeit in Anspruch nahm als angenommen, erklärt der LfS. Während der Abbruchphase des Deckels sei paralleles Arbeiten an Bacheinlauf und -ablauf allenfalls zeitweise möglich gewesen. Die Ursachen hätten vor allem in der Baustellenlogistik gelegen. Der gleichzeitige An- und Abtransport von Abbruchmaterial und die Zulieferung von Baumaterial und Erdmassen seien aus Platz- und aus Gründen der Arbeitsstellensicherheit problematisch gewesen.

Die Sanierung der Plättchesdole hat also nicht nur die Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Verantwortlichen des Landesbetriebs für Straßenbau auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Derzeit laufen die Asphaltarbeiten auf Hochdruck. In drei Lagen werden unter der Bahnbrücke insgesamt 22 Zentimeter Asphaltschichten eingebaut. Die Fahrbahn des angrenzenden Kreuzungsbereichs Königsbahnstraße - Peter-Neuber-Allee wird zweilagig neu aufgebaut. Dann folgen die Fahrbahnmarkierung, der Aufbau der neuen, wegweisenden Beschilderung und der Einbau der Induktionsschleifen für die Ampeln.

 So sah es im Winter auf der Baustelle Plättchesdole aus: Die Schlämme, die sich über Jahrzehnte in der Dole (dem Trog) abgelagert hatten, wurden abgesaugt, entwässert und nach Korngröße sortiert abgefahren.

So sah es im Winter auf der Baustelle Plättchesdole aus: Die Schlämme, die sich über Jahrzehnte in der Dole (dem Trog) abgelagert hatten, wurden abgesaugt, entwässert und nach Korngröße sortiert abgefahren.

Foto: Klaus Kosok
 Nach dem Abstrahlen bieten die groben Körner der alten Betonwände sicheren Halt für den neuen Spritzbeton.

Nach dem Abstrahlen bieten die groben Körner der alten Betonwände sicheren Halt für den neuen Spritzbeton.

Foto: Klaus Kosok/LfS/Klaus Kosok

Geplant ist, dass der Verkehr ab Freitagabend wieder durch den Tunnel rollen kann. „Auf die Stunde“, könne man dies jedoch nicht vorhersagen, schränkt Klaus Kosok ein. Starkregen würde die Markierungsarbeiten noch etwas verzögern. Wichtig sei die Nachricht für die Verkehrsteilnehmer: „Wir können wieder durch.“ Er habe übrigens keine Kenntnis darüber, dass die Deutsche Bahn demnächst die Bahnbrücke sanieren wolle und die Unterführung deshalb eventuell erneut gesperrt werden müsste. Auf eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung sagte am Dienstag eine Sprecherin der Deutschen Bahn, dass definitiv keine umfassende Brückensanierung in den nächsten Jahren geplant sei, die eine erneute Sperrung der Unterführung zur Folge hätte. Man könne den Verkehrsteilnehmern diese Sorge nehmen.

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