Persönliches Budget war Thema

Lautenbach. Das Thema ist heiß. Nicht umsonst strömten auf Einladung des Behindertenbeauftragten der Stadt Ottweiler, Ralf Georgi, und des EU-Antidiskriminierungsverbands zu dieser frühen Mittwoch-Nachmittagsstunde Scharen Informationshungriger ins beschauliche Lauterbach

Lautenbach. Das Thema ist heiß. Nicht umsonst strömten auf Einladung des Behindertenbeauftragten der Stadt Ottweiler, Ralf Georgi, und des EU-Antidiskriminierungsverbands zu dieser frühen Mittwoch-Nachmittagsstunde Scharen Informationshungriger ins beschauliche Lauterbach. Sogar aus Losheim war man ins Bürgerhaus gepilgert, um sich über "das Trägerübergreifende Persönliche Budget" aufklären zu lassen. Seit Januar haben Menschen mit Behinderung Rechtsanspruch darauf.Wirklich Bescheid wissen allerdings die wenigsten Betroffenen, weder auf Seiten der Leistungserbringer wie Krankenkassen, Rentenversicherer oder Sozialhilfeträger noch auf Seiten der pflegenden Angehörigen. Letztere erwartete erstmal die eine oder andere Enttäuschung. So fallen Rollstühle, Delfintherapie oder die klassische Haushaltshilfe nicht unter das Persönliche Budget. "Es handelt sich nicht um eine neue Leistung, sondern lediglich um eine andere Art der Leistungsgewährung und -erbringung", betonte Alfred Wulff vom Gesundheitsministerium. Ein Etappensieg in Sachen Selbstständigkeit und Selbstbestimmung für Behinderte sei das Persönliche Budget aber allemal. Ermöglicht es ihnen doch, selbst zu entscheiden, wann, wo, wie und von wem sie Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Dazu zählen beispielsweise Hilfe beim Einkaufen und Kochen, bei der Fahrt zur Arbeit oder die Anleitung durch einen "Job-Coach" bei einer beruflichen Tätigkeit. "Statt wie bisher lediglich Empfänger sind die Betroffenen jetzt Käufer oder Kunde individueller Eingliederungsleistungen" und damit sogar Arbeitgeber, argumentierte Wulff.Wer ihm und seinem Mitreferenten Thomas Jungfleisch vom Landesamt für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz folgen wollte, musste sattelfest im Sozialgesetzbuch sein. Nach dem mit Paragrafen gespickten Vorträgen, unter anderem über das Ausfüllen der vier notwendigen Formulare bei der Antragstellung, entspann sich noch eine lebhafte Diskussion im Saal. "Seien Sie kreativ", ermunterte Jungfleisch die Anwesenden, "und ich schaue dann, ob das von Ihnen Gewünschte machbar ist." nig

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