Wichtigste Aufgabe ist „Zeit schenken“

Ottweiler · Kleinere Besorgungen erledigen, Patienten zu Therapien begleiten, reden und zuhören und „einfach da sein“ – die Grünen Damen und Herren kümmern sich um Patienten in der Marienhausklinik.

 Das Team der Grünen Damen und Herren der Marienhausklinik – hier mit den Klinikseelsorgern Pfarrerin Astrid Hiob (rechts) und Diakon Peter Munkes – sucht Verstärkung. Foto: Astrid Oertel

Das Team der Grünen Damen und Herren der Marienhausklinik – hier mit den Klinikseelsorgern Pfarrerin Astrid Hiob (rechts) und Diakon Peter Munkes – sucht Verstärkung. Foto: Astrid Oertel

Foto: Astrid Oertel

Die Grünen Damen und Herren in der Marienhausklinik Ottweiler engagieren sich ehrenamtlich für Patienten . Neue Mitglieder im Team werden immer gesucht. Die Ökumenische Krankenhaushilfe (ÖKH) wurde in Ottweiler 1993 von der Pfarrerin Ruth Reusch gegründet, mit dem Ziel, den Aufenthalt der Patienten im Ottweiler Krankenhaus angenehmer und menschlicher zu gestalten. Zwei der damaligen Gründungsmitglieder sind noch heute aktiv dabei. Seit etwa zwei Jahren hat die ursprünglich nur aus Frauen bestehende Gruppe männliche Unterstützung erhalten, sodass heute insgesamt zwölf Damen und zwei Herren jeweils an einem Tag in der Woche für drei bis vier Stunden ihren Dienst tun. Vor allem älteren und alleinstehenden Patienten kommt der ehrenamtliche Einsatz der "Grünen Damen und Herren" - wie sie entsprechend ihrer grünen Dienstkleidung genannt werden - zugute.

Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, Zeit zu verschenken. Dazu zählen in erster Linie das Zuhören und das Gespräch mit den Patienten . Daneben machen sie kleinere Besorgungen in der hauseigenen Cafeteria; sie melden Telefonate an oder ab und begleiten Patienten zu den Therapien. "Viele der Gespräche tun nicht nur den Patienten gut, sondern auch uns", erläutert Eva Engel, die in Ottweiler gemeinsam mit Judith Heckmann das Team der "Grünen Damen und Herren" leitet. "Und nach jedem Einsatz bleibt das Gefühl, dass wir unsere Zeit sinnvoll genutzt haben." Denn in den Krankenhäusern gibt es viele Menschen, die einsam und hilfsbedürftig sind. Aus den verschiedensten Gründen steigt die Zahl derer, die überhaupt keine Besuche von Verwandten oder Freunden bekommen. Diesen Menschen ein Stück weit ihre Einsamkeit und Verunsicherung zu nehmen, ist Aufgabe der "Grünen Damen und Herren".

Einmal im Monat trifft sich das Team mit den Krankenhausseelsorgern, um Erfahrungen auszutauschen. Die Teammitglieder stärken sich gegenseitig und schöpfen aus ihrer Verbundenheit Kraft für ihr Ehrenamt. So sind schon einige Freundschaften entstanden. "Man gibt nicht nur, man bekommt auch viel zurück - von den Patienten und der Gruppe", freut sich Eva Engel. Da einige Mitglieder altersbedingt oder aus gesundheitlichen Gründen beabsichtigen, ihr Ehrenamt aufzugeben, würden sich die Verbleibenden über neue Mitstreiter sehr freuen.

Kontakt unter Telefon (0 68 24) 30 70.

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