Weniger Straftaten in der Region

Mainzweiler · Wie sicher ist meine Familie? Viele Bürger beschäftige diese Frage, glaubt man bei der CDU-Landtagsfraktion und hat deshalb im Rahmen der Reihe „Fraktion in der Region“ am Donnerstag in Mainzweiler einen Infoabend „Sicher leben im Saarland“ veranstaltet.

. Und offenbar ins Schwarze getroffen: Mit rund 70 Personen war das Evangelische Gemeindehaus in Mainzweiler gut gefüllt. "Wir wollen mit der Reihe eine Art Dienstleister für die Bürger sein", erklärte Roland Theis , parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion, der den Abend moderierte.

Als Gastgeber begrüßte auch der Ortsverbandsvorsitzende Johannes Schmitt die Besucher und die Experten im Podium: Landespolizeipräsident Norbert Rupp , der Leiter der Polizeiinspektion Neunkirchen, Thomas Dräger-Pitz, sowie René Gaspard vom Landeskriminalamt.

Für viele im Raum überraschend: Straftaten im Saarland nehmen nicht zu, sondern leicht ab. In Mainzweiler habe es 2015 drei Fälle von (teilweise nur versuchtem) Wohnungseinbruch gegeben, informierte Rupp. In den Vorjahren seien es zwar ein bis zwei gewesen, 2011 aber beispielsweise ebenfalls drei. Die Rohheitsdelikte (meist Körperverletzung) hätten sich in Ottweiler von 2014 auf 2015 von 95 auf 65 reduziert.

"Gefühlt wird es trotzdem für viele Leute immer schlimmer." Das liege vor allem an der zunehmenden Dynamik der Informationsverbreitung in Medien und sozialen Netzwerken.

Rupp ging auch auf Struktur und Arbeitsweise der Polizei ein, auch auf die Nachtschließungen von Inspektionen, von denen im Kreis Neunkirchen Illingen betroffen sein wird.

Sie führe zu keiner Verringerung der Präsenz: Da alle Anrufe zentral in Saarbrücken eingingen, brauche man Streifenwagen in allen Bezirken, die schnell vor Ort sein könnten, nicht aber Beamten, "die nachts das Gebäude bewachen".

Wenig effektiv seien auch Streifen. "Das beruhigt die Bevölkerung, bringt aber kaum etwas." Hilfreicher ist laut allen Vertretern eine wachsame Nachbarschaft. Verdächtige Autos sollten die Bürger melden - am besten, so Dräger-Pitz über die 110. "Das geht schneller als erst nach der Nummer der Inspektion vor Ort zu suchen." Verdächtige Personen könne man auch freundlich ansprechen, sagte Gaspard: "Der Täter weiß dann, die Leute hier sind aufmerksam." Ganz wichtig, so Gaspard, sei eine gute Beleuchtung. Urlauber sollten zudem einen Nachbarn den Briefkasten leeren und die Fensterläden hoch- und runterziehen lassen. "Auch ein altes Kinderfahrrad oder ein Paar Gummistiefel am Haus erwecken einen bewohnten Eindruck."

Einbruch war auch das Hauptthema der Publikumsfragen, außerdem wurde der Wunsch nach mehr Präsenz Kontaktpolizisten geäußert. Dieses Konzept ist jedoch laut der Polizeivertreter durch veränderte Strukturen zunehmend schwerer umsetzbar.

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