Weltrekord für den guten Zweck

Ottweiler · Um Spenden für die Menschenrechtsorganisation „Target“ zu sammeln, lief Extremsportler Sidney Dingert aus Ottweiler in Rekordzeit durch ganz Deutschland. Allerdings unter verschärften Bedingungen.

 Querfeldein führte Dingerts Weg durch Deutschland. Foto: rup

Querfeldein führte Dingerts Weg durch Deutschland. Foto: rup

Foto: rup

Körperliche Höchstleistungen vollbringen und sich für einen sozialen Zweck engagieren: Sidney Dingert ist im August knapp 920 Kilometer zu Fuß quer durch Deutschland gewandert - und stellte mit der Zeit von 14 Tagen, sieben Stunden und 40 Minuten einen neuen Weltrekord auf. Dieses herausragende Engagement honorierten die SZ-Leser, indem sie ihn zu "Saarlands Beste"-Person im Monat September wählten. Bevor der Hobby-Extremsportler den Deutschlandmarsch von Wilhelmshaven bis auf die Zugspitze startete, hatte er bei Firmen und Privatleuten dafür geworben, für Rüdiger Nehbergs Menschenrechtsorganisation "Target" zu spenden, die sich gegen die Zwangsbeschneidungen von Frauen einsetzt.

Der 39-Jährige war allein unterwegs, ohne Geld und Proviant - im Rucksack nur Angelzeug und Wasserfilter. "Erlaubt war nur das zu essen, was ich in der freien Natur finde", erklärt der 39-Jährige aus Ottweiler-Steinbach die Regel der Deutschlandtour. So gab es zum Beispiel Gemüsesuppe, Kartoffeln, Äpfel und mit etwas Glück auch Fisch. Ebenfalls tabu waren die Mitnahme von Geld und die Hilfe anderer Personen. Erlaubt war dagegen, ein Handy mitzunehmen.

Morgens um 6.30 Uhr lief er los, jeden Tag wanderte er zwischen 65 und 80 Kilometer. "Die härtesten Tage waren für mich die Tage vier, fünf und sechs", erzählt Dingert. Zur körperlichen Erschöpfung kamen auch erste Selbstzweifel. Immer wieder musste er sich trotz Schmerzen zum Weitergehen motivieren. Schon am Abend des dritten Tages machten ihm seine wund gelaufenen Füße zu schaffen. Auch das schlechte Wetter und Hunger setzten ihm an den darauf folgenden Tagen immer wieder zu. Am siebten Tag, als er die Hälfte der Wegstrecke bewältigt hatte, lief es für Sidney Dingert wieder besser.

Mithilfe eines GPS-Gerätes wusste Dingert immer, an welchem Punkt er sich gerade befindet und welche Richtung er einschlagen muss. Im Internet konnten seine Fans live den Weg des Extremwanderers verfolgen. "Die Strecke war komplett durchgeplant", berichtet der Elektroingenieur, der als Instandhaltungsleiter beim Automobilzulieferer Eberspächer arbeitet. Es habe Tage gegeben, da sei er stundenlang an einer viel befahrenen Bundesstraße entlanggelaufen. Aber auch landschaftlich schöne Abschnitte wie der Weg entlang der Fulda waren Teil seiner Tour. Unterwegs hätten ihn viele Menschen auf seinem Handy angerufen und ihm Mut und Zuversicht zugesprochen. Nicht zuletzt dank ihrer Unterstützung und dank der Hilfe seiner Familie hat er es geschafft, Deutschland zu Fuß zu durchqueren.

Wer für die Menschenrechtsorganisation "Target" spenden möchte, findet Informationen unter www.target-nehberg.de .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort