Vize-Ortsvorsteher läuft Sturm gegen Behörden

Lautenbach · In seiner jüngsten Sitzung hat der Lautenbacher Ortsrat seine Zustimmung zum städtischen Investitionsprogramm gegegben. Auch wenn einige Forderungen nicht berücksichtigt seien, wolle man sich nicht beklagen, sagte Ortsvorsteher Rainer Rosenfeldt.

Die erste Entscheidung im neuen Sitzungsjahr war für den Ortsrat Lautenbach am Dienstagabend die Zustimmung zum städtischen Investitionsprogramm. Zuvor hatte Christoph Hassel vom Amt für Stadtentwicklung und Umwelt die örtlichen Ansätze für den Stadtteil aufgelistet, mit dem Bau einer Stützmauer in der Höcherbergstraße als größter Maßnahme. Weitere Punkte sind die Anschaffung von Spielgeräten für den Kindergarten und den städtischen Spielplatz im Ort sowie die Erneuerung der Schließanlage im Feuerwehrgerätehaus. Zudem würden aus dem Investitionsprogramm 2016 noch einige Maßnahmen realisiert wie zum Beispiel die Fortführung der LED-Straßenbeleuchtung oder der Einbau einer Abgasabsauganlage im Feuerwehrgerätehaus, kündigte Hassel an. Der Ortsvorsteher war zufrieden. "Auch wenn einige Punkte aus unserem Forderungskatalog unberücksichtigt geblieben sind, wollen wir uns nicht beklagen", meinte Rainer Rosenfeldt und fügte hinzu: "Schließlich waren wir 2015 und 2016 sehr gut bedient." Er hatte allerdings etliche Maßnahmen aufgelistet, die aus früheren Maßnahmenkatalogen des Ortsrates noch nicht erledigt sind, wie zum Beispiel die Inbetriebsetzung des Dorfbrunnens, den Einbau einer Dunstabzugshaube im Bürgerhaus oder den Fußgängerüberweg vor dem Gasthaus zur Käschd. Nach der Genehmigung des Windparks Ottweiler-Bexbach durch das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz Ende Dezember beschäftigte sich der Ortsrat erwartungsgemäß noch einmal mit dieser Thematik. Der parteilose Ortsvorsteher-Stellvertreter Michael Marx erhob schwere Vorwürfe gegen die beteiligten Behörden und unterstellte ihnen die Nähe zur Windkraftlobby. SPD-Umweltminister Reinhold Jost bezichtigte Marx, seine nachgeordneten Behörden unter Druck gesetzt zu haben, "weil er das Verfahren als Freund der Windkraft durchboxen wollte". Marx, zugleich Sprecher der Lautenbacher Bürgerinitiative (BI) gegen die Windkraft, sagte weiter: "Ich finde es eine Unverschämtheit, was hier abläuft. Aber wir werden die Angelegenheit weiter verfolgen, denn hier ist ganz klar etwas faul." In einer gemeinsamen Erklärung macht der Lautenbacher Ortsrat deutlich, dass er auch nach dem Genehmigungsbescheid entschieden gegen die Windkraft in Lautenbach ist.

Weiteres Thema der Sitzung im Feuerwehrgerätehaus war der Jahresbericht von Löschbezirksführer Tim Becker. Demnach verfügt der Löschbezirk Lautenbach über 29 Aktive und erfüllt damit die Sollstärke von 28 Wehrleuten. Es gibt elf Mitglieder in der Alterswehr und zwölf Nachwuchskräfte in der Jugendwehr. Die Lautenbacher Wehr musste im vergangenen Jahr 26 Mal ausrücken, unter anderem zu 13 technischen Hilfeleistungen und einem Großbrand und "damit war das Einsatzaufkommen weitaus höher als in den Vorjahren", meinte Becker.

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