Vielseitige Werke auf zwei Etagen

Mainzweiler · An die 60 Gäste konnten Gertrud Klein und Doris Rauber zur Vernissage in der Alten Schule begrüßen.

 Doris Rauber (links) und Gertrud Klein stellen bis 21. Mai ihre Werke sonntags in der Alten Schule in Mainzweiler aus. Foto: Zägel

Doris Rauber (links) und Gertrud Klein stellen bis 21. Mai ihre Werke sonntags in der Alten Schule in Mainzweiler aus. Foto: Zägel

Foto: Zägel

So viele waren es noch nie: Knapp 60 Gäste konnten Gertrud Klein und Doris Rauber zu ihrer Vernissage in der Alten Schule begrüßen. Ausgestellt haben sie hier schon mehrfach - und offenbar einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Auch diesmal lohnt das Kommen. Präsentiert das Duo auf zwei Etagen doch sehr vielseitige Werke, sowohl was den Stil als auch was die Motivwahl betrifft. Während sich Gertrud Klein nach Ausflügen in vielen Stilrichtungen vor allem in der Aquarellmalerei zu Hause fühlt, pflegt Doris Rauber einen intensiven, abstrakten Umgang mit Acrylfarben, die sie mit ungewöhnlichen Materialien wie Kaffeesatz, Sand, Salz oder Cellophan-Folie kombiniert.

Kennen gelernt haben sich die beiden Autodidaktinnen 2011 in der Seniorenakademie Neunkirchen, die sie bis heute jeden Montag besuchen. Dorther rührt auch der Kontakt zu Eva Quack, die als Dozentin für Malerei über 20 Jahre unterrichtete. In ihrer Laudatio besprach Eva Quack ausgesuchte Bilder, darunter eine Collage von Gertrud Klein, die einen Frauenkopf "eingebettet in ein Meer von blaugrünen Pflanzen" zeigt. "Je länger ich das Bild betrachte, desto mehr habe ich den Eindruck, dass sie zu versinken droht und sich ohne Gegenwehr in ihr Schicksal ergibt." Das Können Gertrud Kleins offenbart sich auch in diversen Stillleben wie jenes mit roter Schale, deren reliefartige Struktur eine hohe Plastizität generiert. "Dieses Bild ist ein besonderer Blickfang durch die gelungene Komposition, die Technik und die Strahlkraft der Farbe."

Gertrud Klein, die mit ihrem Mann in Münchwies lebt, hatte schon immer den Wunsch zu malen. Aber als Röntgenassistentin im Dudweiler Krankenhaus ließ der stressige Alltag keinen Raum dafür. "Als ich in Rente kam, dachte ich mir: Jetzt machst du nur noch schöne Sachen, die dir gefallen", erinnert sie sich. Autogenes Training zum Beispiel, und natürlich die Arbeit mit dem Pinsel. Wobei es nichts bringe, andere kopieren zu wollen. "Man muss das aus sich selbst hervorbringen."

Auch Doris Rauber fand erst im Ruhestand die Muße zum Malen - obwohl sie die letzten zwölf Jahre ihrer Erwerbstätigkeit die Bastelabteilung eines Baumarkts leitete. Inzwischen ist die Zeit für ihr kreatives Hobby wieder rar geworden. Durch die Pflegebedürftigkeit ihres Mannes müssen oft Viertelstunden reichen, in denen die Ottweilerin ihre farbintensiven, kraftvollen Acrylbilder spachtelt - auch mal mit dem Fensterwischer, methodisch arbeitet sie erfrischend unkonventionell.

Eva Quack wählte drei sehr unterschiedliche Rauber-Bilder aus, darunter eines mit geometrischen Formen in den charakteristischen, mit "starker Leuchtkraft" versehenen Farben der Künstlerin. Fast schon blass wirkt dagegen jenes in hellen Grau- und Braunnuancen gehaltene Werk neueren Datums, das an Wasserflächen erinnert, in die kiesige Felsen ragen.

"Sehnen Sie sich nach Entspannung, Erholung und Ruhe? Dann betrachten sie dieses Oeuvre und lassen sich von seinem Zauber einfangen", empfahl Eva Quack den Zuhörern.

Pläne für die Zukunft haben beide "starke Frauen". Während Gertrud Klein versuchen will, "immer besser zu werden. Ich bin der ehrgeizige Typ", will Doris Rauber sich darüber hinaus mit größeren Formaten beschäftigen. "Die Keilrahmen habe ich schon da stehen."

Zu sehen sind die Bilder bis 21. Mai, sonntags, 15 bis 18 Uhr.

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