Verdientes Gnadenbrot für Merkur

Landsweiler-Reden. Er heißt Merkur, entstammt der Familie der Bayerischen Warmblüter und wurde 1990 in Freising in Bayern geboren. Mit fünf Jahren verabschiedete er sich nach Ottweiler zum Reit- und Fahrverein. 2006 wurde er verpachtet und ist jetzt mit dem Alter von 18 Jahren als Voltigierpferd endgültig ausgemustert

 Heute lebt Merkur im Pferdeparadies am Nussberg, wo er sein Rentnerdasein genießt. Foto: SZ

Heute lebt Merkur im Pferdeparadies am Nussberg, wo er sein Rentnerdasein genießt. Foto: SZ

 Voltigier-Schimmel Merkur 2001 mit vielen Kindern. Foto: SZ

Voltigier-Schimmel Merkur 2001 mit vielen Kindern. Foto: SZ

Landsweiler-Reden. Er heißt Merkur, entstammt der Familie der Bayerischen Warmblüter und wurde 1990 in Freising in Bayern geboren. Mit fünf Jahren verabschiedete er sich nach Ottweiler zum Reit- und Fahrverein. 2006 wurde er verpachtet und ist jetzt mit dem Alter von 18 Jahren als Voltigierpferd endgültig ausgemustert. Angeblich zu alt und zu langsam, um weiterhin Dienst zu schieben? Egal, aus welchen Gründen auch immer, der Schimmelwallach sollte abgeschoben werden. In die Wurstküche? Das wollten nun sechs Pferdefreunde verhindern, in denen Erinnerungen wach wurden an die Jahre, in denen Merkur mehreren Generationen von Kindern zum Einstieg in den Pferdesport verhalf, sei es im Voltigieren oder in anderen Disziplinen. Einfach so verschwinden sollte er nicht und wurde kurz entschlossen gekauft und Anfang August im Landsweiler Pferdeparadies am Nussberg eingestellt. Tagsüber in einem Paddock, zu Deutsch in einer Box mit Terrasse und Panoramablick auf Landsweiler-Reden. Nachts im großen überdachten Stall zusammen mit anderen Vierbeinern. Monika Zwick-Dörr, die mit Merkur als Voltigierpferd arbeitete: "Nachts kommt er in den großen überdachten Stall. Das ist er so gewohnt. Nach zirka acht Wochen werden die Hufeisen entfernt, und erst dann darf er zu seinen Artgenossen auf die Weide." Aber mit dem Kauf des Tieres sei es nicht getan. Nun fallen monatlich Logis- und Futterkosten in Höhe von 210 Euro an. Hinzu kommen von Zeit zu Zeit Ausgaben für Tierarzt, Impfungen, Fußpflege und andere Dinge, damit es Merkur möglichst noch viele Pferde-Jahre lang richtig gut geht. Monika Zwick-Dörr: "Wir, das sind vier Tierliebhaber, müssen nun monatlich insgesamt zirka 300 Euro aufbringen. Vielleicht erinnern sich einige Leute an Merkur, den sie als geduldigen und problemlosen Lehrmeister erleben durften." Anni Dörr ist jetzt 15 und ritt und voltigierte auf Merkur, stand, kniete, machte die Fahne und die Mühle auf seinem Rücken. Und die 13-jährige Luisa Andira Schmitz hat mit seiner Hilfe das "kleine Hufeisen" bestanden. "Wir haben als Kinder mit Merkur herrliche Stunden verbracht, liebten ihn damals genau so wie heute. Fast alle Leute, die mit ihm zu tun hatten, sind ihm sehr zugetan, auch weil er alles mit sich machen lässt." Eine Episode erzählt Andreas Kuhn beim Besuch der SZ im Pferdeparadies: "Ein Kind fiel beim Absteigen nach dem Voltigieren zu Boden. Da machte Merkur einen Riesensatz, um ja die Kleine nicht zu verletzen." Reiten und Voltigieren wollen alle Beteiligten immer noch mit dem Schimmel, um ihn beweglich zu halten. Viele Jahre habe er den Menschen gedient. Nun wolle man ihm ein kleines bisschen zurück geben. Wer mithelfen will, um Merkur einen schönen Lebensabend zu bescheren, der kann sich informieren bei Monika Zwick-Dörr, Telefon (06821) 65851 oder (0151) 54863233, oder Claudia Niemann-Schmitz, Tel. (06821) 65445.

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