Schulmuseum „Unser Schulmuseum ist ein Kleinod“

Ottweiler · In dem historischen Schulsaal fand sogar schon eine Trauung statt. Rege Nachfrage nach Führungen.

 Vorstandssitzung in historischem Ambiente: Hans-Heinrich Rödle, Bettina Heisel, Volker Groß und Franz Josef Schumann (v. l.)

Vorstandssitzung in historischem Ambiente: Hans-Heinrich Rödle, Bettina Heisel, Volker Groß und Franz Josef Schumann (v. l.)

Foto: Ralf Hoffmann

Über 5000 vorwiegend kleine Besucherinnen und Besucher fanden im vergangenen Jahr den Weg in die Goethestraße 13. Die Vorstände der Stiftung Saarländisches Schulmuseum in Ottweiler, Volker Groß und Franz Josef Schumann, kamen auf Einladung des Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes, Hans-Heinrich Rödle zusammen: Sie berieten die Entwicklung des Museums, nahmen den Rechenschaftsbericht entgegen, stimmten der Rechnungslegung für das Jahr 2017 zu und genehmigten den Haushaltsentwurf 2019.

2017 haben 5350 Besucher, vor allem Schulklassen, aber Einzelbesucher und Erwachsene das kulturelle Angebot in der Goethestraße 13 genutzt, wo sie von ehrenamtlichen Mitarbeitern und von der Museumspädagogin Bettina Heisel geführt werden. Die Mehrzahl der Besucher kommt aus der Region. Schulgeschichtlich Interessierte aus anderen Bundesländern und aus dem europäischen Ausland sind ebenso auf den drei Etagen des Museums anzutreffen.

Hans-Heinrich Rödle: „Im Bereich der Erwachsenengruppen ergab sich ein erfreulicher Zuwachs, im Bereich der Schulklassen ein leichter Rückgang.“ Die Gründe für den Rückgang? Sie sind vielfältig. Andere Ausflugsziele mit höherem Funfaktor scheinen attraktiver zu sein. Die Kosten für eine Busfahrt einer Klasse sind zudem gestiegen, und nicht zuletzt wirkt sich der Schulfahrtenerlass aus dem Jahr 2016 aus. Rödle: „Klassen können nur noch zu uns kommen, wenn sie im Schuljahr keine Mehrtagesfahrt geplant haben.“

Gemeinsam entwickle man eine Strategie fort, um neue Gruppen für einen Besuch zu interessieren und zu gewinnen. So hatte der Vorstandsvorsitzende Rödle alle Schulrätinnen in das Schulmuseum eingeladen, was positiv angenommen wurde. Aktuell ist geplant, Vorsitzende von Ottweiler Vereinen einzuladen, um sie als gute Botschafter des Museums zu gewinnen.

Wieder gab es zurückliegend einige besondere Aktivitäten, so beispielsweise zwei Lesungen. Der Vorstellung des Saarlandkrimis „Matthieu gräbt“ mit dem Autor Michael H. Schmidt war gut besucht. Geschichten aus der alten Ottweiler Zeit erzählte Professor Horst Schiffler, was auf Interesse stieß. Er baute das Schulmuseum über Jahre und Jahrzehnte hinweg auf, war dessen Leiter und ist der Einrichtung weiterhin mit Rat und Tat verbunden.

Fast alle Objekte des Museums sind inzwischen in der „digiCULT-Datei“ online gestellt. Museumspädagogin Bettina Heisel: „Mit 5363 Objekten liegen wir saarlandweit an der Spitze.“ Erfasst wurden zudem 2300 historische Schulbücher. Der ehrenamtliche Museumsleiter Ralf Hoffmann informierte ergänzend: „Dank einer besonderen technischen Anlage des Landkreises, die die Stadt dem Museum zur Verfügung stellt, können Führungen mit einem besonderen Hörkomfort angeboten werden, was nicht nur für Menschen mit Hörschädigungen von Interesse ist.“ Die Nachfrage nach Führungen für Menschen mit Behinderungen oder mit Demenz im Allgemeinen steige etwas an, so Hoffmann weiter. Das Schulmuseum stellt auf Nachfrage Museen und anderen kulturellen Einrichtungen immer wieder Exponate für Ausstellungen leihweise zur Verfügung. Zudem sind Nachfragen von Privatpersonen zur Schulgeschichte zu beantworten. Zu Gast im Schulmuseum war Dr. Catherina Schreiber vom Wiener Institut für Bildungswissenschaften, die für ihre Habilitation in der Präsenzbibliothek recherchierte. Sie möchte den Kontakt mit dem Schulmuseum zukünftig beibehalten.

Auch eine erste Trauung im historischen Schulsaal hatte eine positive Wirkung. Rödle, Bürgermeister a. D.: „Unser saarländisches Schulmuseum ist ein Kleinod, einzigartig im südwestdeutschen Raum. Wer es besucht hat, war und ist begeistert.“

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