Handerkermuseum Warum die Laubsäge Laubsäge heißt

Ottweiler · Viel Wissenswertes erfuhren Besucher beim Tag der offenen Tür im Ottweiler Handwerkermuseum.

 Vollauf begeistert vom vielfältigen Angebot beim Tag der offenen Tür im Ottweiler Handwerker-Museum zeigten sich Elke und Kurt Zeidler aus Oberthal, hier in der „Guten Stube“.

Vollauf begeistert vom vielfältigen Angebot beim Tag der offenen Tür im Ottweiler Handwerker-Museum zeigten sich Elke und Kurt Zeidler aus Oberthal, hier in der „Guten Stube“.

Foto: Andreas Detemple

Da war mächtig was los am Sonntag beim Tag der offenen Tür im Ottweiler Handwerkerhof und Handwerkermuseum. Bis in den späten Nachmittag ließen sich die Besucher über das Handwerk vergangener Zeiten informieren und begeisterten sich an den vielzähligen Exponaten, die das Schreinermuseum, die Schumacher-, Maler- und Bodenleger-Werkstatt zu bieten hatten. ,,Dieses Museum ist wirklich eine Reise wert“, begeisterten sich die Thüringer Elke und Kurt Zeidler, die seit einigen Jahren in Oberthal beheimatet sind. ,,Die Vielfältigkeit, die man hier geboten bekommt, ist einzigartig“, so Kurt Zeidler. ,,Ich bin wirklich begeistert.“

Gerade bewunderten sie die alten Küchenutensilien in der „Guten Stube“ und die Designmöbel in den weiteren Räumlichkeiten. „Aber auch die alten Maschinen und insbesondere der tolle alte Zigarrenladen haben es uns wirklich angetan. Dieser Handwerkerhof und das tolle Museum sind wirklich zu empfehlen.“

Wer den Begriff „zwicken“ nicht kennt, der sollte auf jeden Fall das Schumacher-Museum besuchen. „Zwicken“ bedeutet nichts anderes als „den Schaft über die Leisten“ ziehen, erklärte vor Ort Alexander Pawlik den Museumsbesuchern. Anhand von verschiedensten Werkzeugen führte Pawlik, der selbst in der Orthopädie beschäftigt ist, das „Zwicken“ vor. „Die Schumacher vergangener Zeiten mussten schon viel Geschick an den Tag legen, um ein Paar Maßschuhe zu fertigen. Früher waren alle Arbeitsschritte richtige Handarbeit.“

Thomas Ballas aus Wadern begeisterte sich derweil an einer alten vierfach kombinierten Bandsäge aus dem Jahr 1898. „Das ist einfach toll, mit welchen Maschinen man schon zu Beginn des vorigen Jahrhunderts gearbeitet hat.“ Im Schreinermuseum erwartete Museumsleiter Horst Phillippi, selbst gelernter Schreiner, die Besucher und hatte natürlich viel zu erzählen.  „Bei meinen Intarsien gibt es keine Fugen“, verwies Phillippi auf seine eigene Handwerkskunst. „Ich sollte mal einen Auftrag annehmen, die wollten Fugen in den Intarsien. Den Auftrag habe ich sofort abgelehnt.“ Seine Handwerkskunst stellte Horst Phillippi anhand von einigen tollen Exponaten persönlich vor. So hatte er extra einen alten Intarsien-Tisch mit Fugen ersteigert, um den Besuchern die Unterschiede der Handwerkskunst zu erklären. Erklären konnte Phillippi auch wo der Begriff „Laubsäge“ herkommt. „Nach Überlieferung nutze man früher als Vorlage für die ersten Intarsien-Vorlagen Laubblätter und da man die späteren Vorlagen ausschneiden musste, entstand für diese Sägen der Begriff Laubsäge.“

Es gibt noch viel mehr zu entdecken im Handwerkerhof und dem Handwerker-Museum in der Bahnhofstraße 27 und 31 in Ottweiler. Großintarsien und Metallplastiken, Schmiedekunst und alte Fotoapparate, Münzen aus aller Welt und neuerdings auch Intarsien-Arbeiten aus dem alten Ägypten runden das vielfältige Angebot ab. Zahlreiche Händler aus dem Bereich Kunst und Handwerk rundeten das Angebot beim Tag der offenen Tür am vergangen Sonntag ab.

Nähere Infos zum Handwerker Hof und dem handwerker-Museum bei Horst Phillippi unter Tel. (0 68 24) 38 79 oder im Internet unter www.handwerkerhof-otw.de

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