Ottweiler Stadtrat Das Freibad bleibt diese Saison geschlossen

Ottweiler · Stadtrat Ottweiler ist mit großer Mehrheit der Meinung, das Risiko sei vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zu hoch.

 Das Ludwig-Jahn-Freibad hatte sich wie die anderen Freibäder im Kreis auf eine Öffnung zumindest vorbereitet. Im Zuge von Corona entschied der Stadtrat jetzt: Es bleibt zu.

Das Ludwig-Jahn-Freibad hatte sich wie die anderen Freibäder im Kreis auf eine Öffnung zumindest vorbereitet. Im Zuge von Corona entschied der Stadtrat jetzt: Es bleibt zu.

Foto: Michael Beer

Das Ottweiler Ludwig-Jahn-Freibad bleibt in diesem Sommer für Besucher geschlossen. So hat es der Stadtrat am Donnerstagabend nach langer Aussprache nahezu einstimmig entschieden und damit schloss sich der Rat einer entsprechenden Empfehlung des Haupt- und Personalausschusses an. Bis auf zwei Ausnahmen vertraten alle Ratsmitglieder die Auffassung, dass es für die Stadt als Betreiber des Bades schier unmöglich ist, die geforderten Vorsichts- und Hygienemaßnahmen zu gewährleisten. Die Primärforderung des Bürgermeisters war eindeutig. „Es geht darum, einen zweiten Lockdown zu vermeiden“, machte Holger Schäfer (CDU) deutlich und deshalb empfahl auch, die Badesaison nicht zu eröffnen. Neben den Gesundheits- und Hygieneaspekten verwies Schäfer auch auf erhebliche Mehrkosten bei der Umsetzung der Maßnahmen und auf den Wegfall von Einnahmen. Nach Meinung von CDU-Sprecher Christian Batz ist „eine Öffnung des Freibades unter den gegebenen Umständen nicht machbar“. Der Sommer 2020 werde kein Sommer wie gewohnt, meinte Batz, „und deshalb wäre auch der Freibadbetrieb ein komplett anderer“. Nach Ansicht von SPD-Fraktionschef Wolfgang Brück ist der Entschluss, das Freibad zu öffnen oder geschlossen zu halten, „eine Entscheidung, die jeder einzelne für sich verantworten muss“. Auch wenn der Stadtrat das als Plenum beschließt. Auch der SPD-Sprecher glaubt, dass „die Gefahr und das Risiko bei einer Öffnung des Freibades zu groß“ sind.

Ähnlich äußerte sich der Ottweiler Ortsvorsteher und CDU-Stadtrat Michael Schmidt. Auch aus seiner Sicht ist es „vollkommen unmöglich, diese Verantwortung zu übernehmen“ und auch Ralf Georgi von der Linksfraktion glaubt, dass „eine Freibadöffnung in diesem Sommer nicht zu verantworten“ ist. Für Markus Schley (CDU) macht eine Öffnung des Bades auch keinen Sinn, „denn der Spaß bliebe vollends auf der Strecke“, meinte der städtische Beigeordnete. Anders sieht es André Lickes. Der SPD-Stadtrat sprach sich für eine Öffnung des Freibades aus und bekam dafür Zustimmung von seinem Fraktionskollegen Günther Sticher. „Eine Öffnung für alle Vereine und für organisierte Gruppen ist machbar“, glaubt Lickes, „und dies hinsichtlich der Besucherzahl, der Feststellung von Personalien und Erreichbarkeit, der Anwendung der Hygienevorschriften und der Nutzung der Infrastruktur des Bades.“

Ein Pandemie-Hotspot müsse dann dort genauso wenig entstehen wie in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, argumentierte der SPD-Politiker. Lickes plädierte dafür, die Möglichkeiten eines geregelten Schwimmbadbetriebes und einer im Laufe der Entwicklung angepassten Vorgehensweise zu erhalten, „denn gerade jetzt den Menschen dieses Angebot nicht zu bieten, ist für viele eine zusätzliche Einschränkung“. Lickes formulierte hierzu einen eigenen Antrag, bei dem er und Sticher aber die einzigen waren, die dafür stimmten. 31 von 33 Stadtratsmitgliedern sprachen sich bei der Abstimmung über die Verwaltungsvorlage dafür aus, das Ludwig-Jahn-Freibad in diesem Sommer nicht zu öffnen. Zu Beginn der Sitzung im großen Saal des Schlosstheaters hatte der Rat nacheinander den Haushaltsplan, den Stellenplan, das Investitionsprogramm und die Mittelanforderung aus dem Kommunalen Entlastungsfond (Kelf) beschlossen.

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