„Sommerschule, supergeil!“

Ottweiler · Drei Ferienwochen lang drückten 100 Schüler freiwillig die Schulbank. Sie wollten ihr Deutsch und damit ihre Zukunftschancen verbessern. Zum Abschluss präsentierten sie am Freitag in Ottweiler ein einstudiertes Theaterstück.

 Schüler der Hermann-Neuberger-Schule aus Völklingen präsentieren auf der Bühne ihr Stück. Foto: Andreas Engel

Schüler der Hermann-Neuberger-Schule aus Völklingen präsentieren auf der Bühne ihr Stück. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

"Sommerschule, supergeil!" lautet das Fazit des 18-jährigen Aram aus Afghanistan zu dem, was offiziell unter dem Titel "Lernen in der Sommerschule" firmiert und am Freitag seinen Abschluss mit einem Theaterfest im Schlosstheater Ottweiler fand. Zum achten Mal hat das saarländische Bildungsministerium in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) und dem Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in drei Wochen rund 100 Schüler aus neun saarländischen Gemeinschaftsschulen aus Neunkirchen, Wellesweiler, Völklingen, Saarlouis, St.Ingbert-Rohrbach und Homburg auf eine besondere Art und Weise in der Sprache geschult. Das sind in acht Jahren fast 1000 Schüler, errechnete LPM-Mitarbeiterin Birgit Spengler, die sich auch im Rahmen des Abschlussfestes im Schlosstheater Ottweiler als Laiendarstellerin versuchte.

Der Leiter des LPM, Burkhard Jellonnek, betonte, die Sommerschule sei vor allem "eine sehr gute Gelegenheit, Kinder und Jugendliche der Klassen 5 bis 7 in ihrem Selbstbewusstsein durch Theaterarbeit zu bestärken". Denn hier werde buchstäblich spielend gelernt, vor allem von Schülern, die aus anderen Ländern nach Deutschland kamen, oder von Muttersprachlern, denen Deutsch Schwierigkeiten macht. Ein Mittel dafür ist das Theaterspiel, und was dabei in nur drei Wochen entsteht, sei "fantastisch", meinte Margarete Schäfer-Wolf, Vizepräsidentin des DRK im Saarland.

Obwohl es weniger fantastische Szenen sind, in denen die Schüler zeigen, was so in ihrem Leben, beim Spielen oder Zuhause passiert. Trotzdem sind diese Szenen nicht alle alltäglich. Denn alltäglich ist nicht, wenn etwa der Schüler Aram die Geschichte seiner Flucht voller Strapazen und Gefahren aus Afghanistan erzählt, die von seinen Mitschülern pantomimisch dargestellt wird. Nicht alltäglich war auch das übrige Spiel auf der Bühne. Es verlangt, was das diesjährige Motto der Sommerschule "Wir miteinander" vorgibt: Aufeinander zu achten und in den von Schülern, Lehrern, Betreuern und Schauspielern entwickelten Szenen als Gruppe aufzutreten, zu der jeder seinen Teil beiträgt. Hier steckte viel Arbeit hinter den in kurzer Zeit erarbeiteten Szenen - ob als Pantomime , bei Tanz, Gesang oder Vortrag. Daraus wurden zwei Stunden Programm, das die Schüler engagiert, locker und liebenswert gestalteten und dabei zeigten, wie gut Spielen und Lernen zusammenpassen.

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