Sommerferien als Erfahrungszeit

Ottweiler · Sommer, Sonne, Ferien – für Jugendliche die schönste Zeit für Schwimmbadbesuche, Chillen mit Freunden oder einfach nur zum Relaxen und die Schule Vergessen. Doch da gibt es auch Ausnahmen: Celina Molter hat sich dazu entschlossen, ein freiwilliges Praktikum in einer sozialen Einrichtung zu machen.

 Celina Molter arbeitet in der Ferienzeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen. Foto: Bettina Hoferichter

Celina Molter arbeitet in der Ferienzeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen. Foto: Bettina Hoferichter

Foto: Bettina Hoferichter

Drei Wochen ihrer Sommerferien verbringt Celina Molter in der Einrichtung "Wohnen für Kinder und Jugendliche " in Ottweiler . Das Praktikum macht die 16-Jährige freiwillig und unentgeltlich. Auch das frühe Aufstehen, ihr Arbeitsbeginn ist um 7 Uhr, macht ihr nichts aus. Sie will Neues lernen, Vorurteile abbauen und einen Einblick in den sozialen Arbeitsbereich erhalten. "Man hat ja doch Berührungsängste und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung, und das wollte ich für mich ein für allemal abschalten", erklärt Celina. Zugleich will sie in den Berufsalltag der Pflege- und Betreuungskräfte reinschnuppern: "Ich weiß zwar noch nicht, was ich später mal machen will, aber der soziale Bereich, besonders mit Kindern, interessiert mich einfach, und deshalb hab ich mich auch für diese Einrichtung entschieden."

Bis nachmittags um 15 Uhr ist sie damit beschäftigt, die Kinder und Jugendlichen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung zu betreuen. Zum Beispiel bei den Mahlzeiten: Hier sitzt Celina bei den Klienten am Tisch, motiviert sie und hilft Brote zu schmieren, Nachschub aus der Schüssel zu holen oder Fleisch zu schneiden. Vorlesen, Spiele spielen, spazieren gehen oder einfach mal Quatsch machen, gehören zu weiteren Aufgaben, die sie als Praktikantin übernimmt. Aber natürlich hilft sie dem Personal auch beim Wäsche oder Geschirr Wegräumen oder bei der Essensvorbereitung.

Es hat zwar ein paar Tage gedauert bis sie sich eingewöhnt hat, aber inzwischen hat Celina ihr Ziel erreicht: "Die Ängste sind fast verschwunden, die Kinder und Jugendlichen hier sind eigentlich ganz normal wie wir auch", sagt die Gymnasiastin und ergänzt: "Es ist hier alles ganz locker und nicht so streng, wie man es sich vielleicht vorstellt." Auch die Mitarbeiter seien sehr nett und alle zusammen hätten großen Spaß. "Es ist echt witzig hier, vor allem bei Ausflügen, zum Beispiel waren wir im Zoo." Die einzige verbliebene Angst sei, den Kindern oder Jugendlichen, die sich zum Teil nicht verbal mitteilen können, in bestimmten Situationen nicht gerecht zu werden, etwas falsch zu machen oder nicht helfen zu können. Doch das ist in einem Praktikum wohl ganz normal, schließlich ist Celina nur für drei Wochen in der Einrichtung. "Es ist eine schöne Erfahrung und macht Spaß, aber ich habe noch drei Jahre Zeit und werde mir wohl noch andere Berufe anschauen", resümiert Celina.

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HintergrundDas Wohnen für Kinder und Jugendliche ist eine Einrichtung des Saarländischen Schwesternverbandes der in Ottweiler unter anderem auch die "Häuser im Eichenwäldchen" sowie das "Haus Bliesaue" und den ambulanten Pflegedienst "Hilfe zu Hause" betreibt. Ein Praktikum oder ein Freiwilligendienst ist in den Einrichtungen des Schwesternverbandes jederzeit möglich, teilt der Verband mit. Interessierte können sich einfach mit der jeweiligen Einrichtungsleitung in Verbindung setzen. Im Falle der Einrichtung "Wohnen für Kinder und Jugendliche " sind das Ralf Wiehn, pädagogischer Leiter und Pflegedienstleiterin Sabine Wittling, Telefonnummer (0 68 24) 9 08 95 13 oder Telefonnummer (0 68 24) 90 89 50. beaschwesternverband.de

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